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30.04.2023 | Kleb- und Dichttechnik | Nachricht | Nachrichten

Biobasierte Klebrohstoffe aus Altbackwaren

verfasst von: Leyla Buchholz

1:30 Min. Lesedauer

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Für die Weltwirtschaft spielen Erdöl und Erdgas eine bedeutende Rolle, doch sie stehen in puncto Nachhaltigkeit und Klima immer wieder in der Kritik. Nachwachsende Rohstoffe zur Substitution rücken daher auch im Bereich Klebstoffe stärker in den Fokus.

Erdöl und Erdgas bilden die Grundlage für viele industrielle Prozesse – so auch für die Klebstoffherstellung. Schon heute gibt es zahlreiche biobasierte Klebstofflösungen, die zur Ressourcenschonung und Senkung der CO2-Emissionen beitragen. Stärke, Cellulose oder Casein werden seit Jahrzehnten für das Kleben von Wellpappe, Tapete oder Flaschenetiketten verwendet. Doch auch zur Herstellung von Polyurethan-Klebstoffen kommen zunehmend biobasierte Polyole zum Einsatz, während für reaktive Epoxide Härterkomponenten auf Basis von Cashew-Schalenöl genutzt werden können.

Auch bei den Schmelzklebstoffen gibt es Alternativen: Als Ausgangsmaterial dient beispielsweise Milchsäure, die aus Pflanzenresten von Mais, Zuckerrohr und Kartoffeln gewonnen wird. Zur Verbesserung der Klebrigkeit und der Flexibilität werden Baumharze, modifizierte Zitronensäure und bestimmte Pflanzenöle hinzugefügt. 

Stärke aus Lebensmitteln als Klebrohstoff

Die Universität Hohenheim und das Fraunhofer WKI erforschen die Verwendungsmöglichkeit von Altbackwaren, die als Lebensmittel nicht mehr verwendbar sind, und stellt daraus Klebstoffe her. Dabei ist es den Forschern gelungen die enthaltene Stärke in die Basischemikalie Hydroxymethylfurfural (HMF) umzuwandeln. Die Substanz kann zum Beispiel Formaldehyd in Klebstoffen ersetzen. Das Besondere an HMF: Es bildet chemische Bindungen aus, die sich bei Temperaturerhöhung wieder lösen lassen. Das macht den Stoff geeignet für die Herstellung von Klebstoffen für ″Debonding-On-Demand“. Die Forschungsergebnisse zeigen: Altbackwaren müssen nicht weggeworfen werden, sondern könnten zukünftig einen attraktiven Rohstoff für eine biobasierte Kreislaufwirtschaft darstellen. 

 

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