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09.11.2012 | Konstruktion + Entwicklung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Rotorblätter für Windenergie-Giganten

verfasst von: Dieter Beste

1:30 Min. Lesedauer

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Anfang Oktober 2012 hat Siemens Energy den Testbetrieb eines 154-Meter-Rotors an einer 6-Megawatt-Offshore-Windenergieanlage im dänischen Østerild gestartet. Diese Anlage ist mit den zurzeit längsten Rotorblättern der Welt ausgestattet.

Rotorblätter des Typs B75 von Siemens erreichen mit 75 Metern Länge fast die Spannweite eines Airbus A380. Ihre Funktionsfähigkeit können diese Leichtbau-Riesen nun seit Anfang Oktober in der Teststation Østerild in Dänemark unter Beweis stellen. Der dort installierte Prototyp einer 6-MW-Windenergieanlage kann künftig an Offshore-Standorten jährlich etwa 23 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen – ausreichend, um etwa 6000 Haushalte zu versorgen.
Der Rotor überstreicht mit 18.600 Quadratmetern eine Fläche von zweieinhalb Fußballfeldern. Dabei rotiert die Blattspitze mit einer maximalen Geschwindigkeit von bis zu 80 Metern pro Sekunde. Dies entspricht 290 Kilometern pro Stunde. Der 154 Meter große Rotor muss riesigen Luftmassen standhalten: Bei Windgeschwindigkeiten von zehn Metern pro Sekunde fängt er pro Sekunde die Energie aus 200 Tonnen Luft ein.
Möglich wurde der Riesenrotor durch spezielle Technologien, die es erlauben, extrem stabile und gleichzeitig leichte Konstruktionen herzustellen. Siemens produziert das B75-Rotorblatt in dem patentierten IntegralBlade-Verfahren, bei dem das gesamte Blatt in einem Guss aus Glasfaser verstärktem Epoxydharz und Balsaholz hergestellt wird. So weist der Flügel weder Nähte noch Klebestellen auf.

Trotz seines Gewichtes von rund 25 Tonnen kann das B75-Rotorblatt als Leichtgewicht gelten, denn in traditioneller Herstellungsweise wäre es 10 bis 20 Prozent schwerer: Da nicht geklebt wird, entfällt zum Beispiel das Gewicht des Klebers. „Mit Kohlefasern wäre das Rotorblatt B75 noch etwa 10 bis 20 Prozent leichter. Allerdings hätte diese Gewichtsreduktion ihren Preis. Deshalb haben wir uns für das kosteneffiziente Rotorblatt aus Glasfaser entschieden“, kommentiert Henrik Stiesdal, Chief Technology Officer (CTO) der Division Wind Power im Siemens-Sektor Energy.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2008 | OriginalPaper | Buchkapitel

Rotorblätter

Quelle:
Windkraftanlagen

2007 | OriginalPaper | Buchkapitel

Windkraftanlagen

Quelle:
Vieweg Handbuch Maschinenbau

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