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09.04.2024 | Künstliche Intelligenz | Im Fokus | Online-Artikel

Wie die KI die Kreislaufwirtschaft revolutionieren kann

verfasst von: Frank Urbansky

2:30 Min. Lesedauer

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Mittels KI können Prozesse der Kreislaufwirtschaft optimiert werden: von der direkten Wiederverwendung von Komponenten bis hin zur automatisierten Sortierung von Abfällen.

Die Transformation der gesamten Wirtschaft zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft gewinnt an Fahrt – und nur sie kann Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Abfallreduktion garantieren. Doch dabei stößt sie auf technische Herausforderungen.

Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine Schlüsselrolle bei der Überwindung dieser Hürden, indem sie Abfallsortierung und Recyclingprozesse optimiert und zirkuläre Geschäftsmodelle realisierbar macht. PwC hat einige Technologien untersucht.

Intelligente Sortiersysteme

Innovative Beispiele wie das KI-gestützte Sortiersystem von AMP Robotics oder SDX's Design-Tech-KI, die Zero-Waste-Schnittmuster für Kleidung erstellt, zeigen, wie KI nicht nur Abfall und CO2-Fußabdruck reduziert, sondern dabei gleichzeitig auch Kosten senkt.

Trotz des Potenzials von KI, zirkuläre Wertschöpfung voranzutreiben und Lieferketten zu optimieren, sehen sich Unternehmen mit Unsicherheiten hinsichtlich Kundenakzeptanz und Marktnachfrage solcher zirkulärer Geschäftsmodelle konfrontiert. Doch selbst hier kann KI helfen: Tools wie die Watson-Plattform von IBM unterstützen bei der Marktforschung und Identifizierung von Chancen für zirkuläre Geschäftsmodelle. Das erleichtert die strategische Planung und die Akzeptanz, so die Einschätzung von PwC.

Eine robuste IT-Infrastruktur und fortschrittliche Datenmanagementsysteme sind für die Umsetzung solcher zirkulärer Modelle unerlässlich. Lösungen wie SAPs Circular Economy 2.0 oder Thyssenkrupp Elevators MAX nutzen KI und Blockchain für bessere Produkt- und Materialrückverfolgbarkeit sowie frühzeitige Fehlererkennung, was Ausfallzeiten reduziert und die Produktlebensdauer verlängert.

Umfangreiche Daten für Simulationen

Eine effektive Nutzung von KI in der Kreislaufwirtschaft erfordert zudem Zugang zu umfassenden Datensätzen. Dann können mithilfe von Simulationen komplexe Szenarien kosteneffizient getestet werden. Erfolgreiche Beispiele, wie die Optimierung des Geschäftsmodells von Philips oder das geschlossene Recyclingsystem von Dell illustrieren die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der Kreislaufwirtschaft auch bei weltweiten Playern.

"Die Kreislaufwirtschaft bietet nicht nur Lösungen für nachhaltiges Ressourcenmanagement, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit durch Kostenvorteile und verbesserte Nachhaltigkeitsstandards", so Emanuel Chibesakunda, PwC-Partner und Experte für Kreislaufwirtschaft.

Initiativen wie die Zusammenarbeit von PwC mit der Automobilindustrie zur Entwicklung zirkulärer Lieferkettenstrategien zeigen, wie KI und Kreislaufprinzipien praktisch angewendet werden können, um Rohstoffkosten zu senken und Emissionen zu reduzieren.

Direkte Wiederverwertung in der Bauwirtschaft

In der Bauwirtschaft etablieren sich derzeit Player, die auf eine direkte Wiederverwertung von Komponenten am Bau abzielen – und dabei KI nutzen.

Concular ist ein auf zirkuläres Bauen fokussiertes Unternehmen aus Düsseldorf. Ansatz ist eine umfassende Kundenbetreuung – von der Analyse des Immobilienbestands bis zur Anpassung an ESG- und EU-Taxonomie-Standards. Durch den Einsatz digitaler Technologien zielt Concular darauf ab, Materialkreisläufe zu schließen und CO2-Emissionen sowie Abfall bei der Planung, beim Umbau und Abbruch zu minimieren. Küchenzeilen, Fenster, Türen und Fassadenelemente werden so direkt wieder verfügbar gemacht, bevor sie ausgebaut werden.

Die Plattform Madaster unterstützt das zirkuläre Bauen durch digitale Erfassung und Verwaltung von Informationen über Materialien und Produkte in Gebäuden. Nutzern können auf dieser Basis einen umfassenden Gebäuderessourcenpass erstellen, der Einblicke in die Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit der Baumaterialien bietet. Auch hier ist das Ziel, die Wiederverwendung von Baustoffen und Komponenten in Zukunft zu vereinfachen.

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