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2000 | Buch

Leistungsrechnung

Ein prozessorientierter Ansatz

verfasst von: Anja Wieding

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Informationsmanagement und Controlling

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Obwohl Leistungen seit langem als zentraler ökonomischer Begriff innerhalb des internen Rechnungswesens anzusehen sind, ist die Entwicklung einer eigenständigen Konzeption der Leistungsrechnung bislang nur unzureichend thematisiert worden.1 Dies mag schon damit begründet sein, daß der Begriff der Leistung im internen Rechnungswesen — aber auch in anderen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre — in unterschiedlicher Bedeutung Verwendung findet und sich bislang weder in der Theorie noch in der Praxis eine einheitliche Definition etabliert hat.
Anja Wieding
2. Grundlagen der Leistungsrechnung
Zusammenfassung
Für den Begriff der Leistung hat sich in Wissenschaft und Praxis bislang noch keine einheitliche Definition etabliert. Traditionell werden Leistungen in der Terminologie des internen Rechnungswesens als monetär bewertete, sachzielbezogene Gütererstellung definiert.15 In dieser Definition werden sie als Pendant zu den Kosten angesehen, unter denen der bewertete Verbrauch an Produktionsfaktoren zur Erstellung einer Leistung verstanden wird.16 Wenngleich im internen Rechnungswesen traditionell eine auf das Tätigkeitsergebnis bezogene Interpretation des Leistungsbegriffs größere Akzeptanz gefunden hat,17 läßt die oben genannte Definition offen, ob unter Leistung das Täiigkeitsergebnis oder zusätzlich auch die Tätigkeit als solche — die Erstellung der Güter — verstanden werden soll. Da die Definition vielmehr auch beide Interpretationen zuläßt, trägt sie nicht zu einem klaren Verständnis des Leistungsbegriffs bei.
Anja Wieding
3. Erlösrechnung
Zusammenfassung
Im Rahmen der Erlösrechnung soll dokumentiert werden, welcher Erlös aus dem Absatz der nach Art und Menge differenzierten Leistungen hervorgegangen ist. Der Erlösrechnung liegt dabei vorrangig der an früherer Stelle bereits ausgeführte pagatorische Erlösbegriff zugrunde, wonach unter Erlös das Entgelt für die an den Absatzmarkt abgegebenen Leistungen verstanden wird.250 Der Begriff des pagatorischen Erlöses erweist sich jedoch bei näherer Betrachtung als zu eng, da abgesetzte Leistungen, die nicht direkt mit einem Erlös im Sinne eines Entgeltzuflusses verbunden sind, wie z. B. unentgeltlich erbrachte Nebenleistungen oder Schenkungen, auch im Rahmen der Erlösrechnung erfaßt werden sollen. In dieser Arbeit wird daher nicht auf die tatsächlich gezahlten Entgelte abgestellt, sondern auf die Möglichkeit, ein Entgelt im Sinne einer Einnahme zu erzielen.251 Die Entgeltsbeziehung kann dabei auch indirekter Art sein, wie dies beispielsweise i. d. R. für Kundenberatungen der Fall ist, die unentgeltlich erbracht werden, oftmals jedoch den eigentlichen Verkauf einer Hauptleistung bewirken. Auch Schenkungen lassen sich nach diesem Kriterium erfassen. So ist es beispielsweise denkbar, daß Produkte, die neu auf dem Markt eingeführt worden sind, an wichtige Kunden zunächst verschenkt werden (z. B. Browser als Internet-basierte Software). Als Teilsystem der Leistungsrechnung erfaßt die Erlösrechnung somit die grundsätzlich mit Einnahmen verbundenen Wertzuwächse des Unternehmens innerhalb eines bestimmten Bezugszeitraums. Unentgeltlich abgesetzte Leistungen werden hierbei in Abgrenzung zum finanzwirtschaftlich geprägten pagatorischen Erlösbegriff als kalkulatorische Erlöse ausgewiesen.252
Anja Wieding
4. Interne Leistungsrechnung
Zusammenfassung
Im Rahmen der internen Leistungsrechnung soll dokumentiert werden, welche Leistungen innerhalb des betrachteten Bezugszeitraums erstellt und welcher weiteren Verwendung sie zugeführt worden sind. Während die Erlösrechnung die Güterströme zwischen der Unternehmung und dem Absatzmarkt dokumentiert, bildet die interne Leistungsrechnung das interne Unternehmensgeschehen ab und liefert Informationen in bezug auf den Output der sachzielbezogenen Transformationsprozesse. Ein Hauptanliegen der internen Leistungsrechnung besteht darin, die Entstehung von Leistungen sowie Leistungsbeziehungen im Unternehmen transparent zu machen, um diese Informationen für eine differenziertere, nicht allein kostenorientierte Steuerung des Unternehmensgeschehens nutzen zu können. Da der Erlös, der am Markt für die Marktleistung erzielt wird, nicht allein auf das Produkt als Fertigungsergebnis zurückzuführen ist, sondern auf weitere interne Leistungen, die im Rahmen der Sachzielrealisierung erstellt werden und die somit unmittelbar oder zumindest mittelbar zum Erlös des Unternehmens beitragen, liegt der Leistungsrechnung ein weiter Leistungsbegriff zugrunde.435
Anja Wieding
5. Schlußbetrachtung
Zusammenfassung
Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit war die Feststellung, daß dem Ausbau der Leistungsrechnung als eigenständigem Bestandteil des internen Rechnungswesens bislang nur unzureichend Beachtung geschenkt wurde. Da die Vernachlässigung der Leistungsseite betrieblicher Transformationsprozesse vor dem Hintergrund der wachsenden Fixkostenproblematik und absatzmarktbedingten Unternehmensrisiken als besonders gravierend anzusehen ist, war es Ziel dieser Arbeit, eine eigenständige Konzeption der Leistungsrechnung als Teilbereich des dem Controlling zugehörigen internen Rechnungswesens zu entwickeln.
Anja Wieding
Backmatter
Metadaten
Titel
Leistungsrechnung
verfasst von
Anja Wieding
Copyright-Jahr
2000
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-89632-2
Print ISBN
978-3-8244-7081-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-89632-2