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1988 | Buch

Technischer Fortschritt und Technologiebewertung aus betriebswirtschaftlicher Sicht

verfasst von: Prof. Dr. Peter Betge

Verlag: Gabler Verlag

Buchreihe : Betriebswirtschaftliche Forschung zur Unternehmensführung

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Problemstellung, Definitionen und Abgrenzungen
Zusammenfassung
Größere Produktionsanlagen sind langlebige Wirtschaftsgüter mit hoher Kapitalbindung. Diese Anlagen werden während ihrer oft mehr als ein Jahrzehnt betragenden Einsatzzeiten mit Weiterentwicklungen verschiedenster Art — Fortschritte in der Technik — konfrontiert. Produktion betreibende Unternehmer, staatliche Institutionen und die interessierte Öffentlichkeit haben sich deshalb ständig oder aus konkreten Anlässen heraus mit diesen ‘Fortschritten’ zu befassen und auseinanderzusetzen.
Peter Betge
2. Grundlegungen
Zusammenfassung
Die Ausführungen dieses Abschnittes enthalten die drei Schwerpunkte
  • allgemeine Analyse des gegenwärtigen Standes der Produktionstechnik zur Herausarbeitung von typischen, den gegenwärtigen technischen Entwicklungstrend kennzeichnenden Besonderheiten
  • Darstellung der aus der Verwendung bereits bekannter Maßgrößen und Planungsmodelle resultierenden Quantifizierungs-, Deskriptions- und Planungsprobleme
  • Auseinandersetzung mit den begrifflichen Grundlagen zur Kennzeichnung eines auf Weiterentwicklungen der Technik basierenden ökonomischen Fortschrittes.
Peter Betge
3. Das Grundmodell für die Planung und die Entscheidungsorientierte Bewertung Technischer Neuentwicklungen
Zusammenfassung
Für komplexe Produktionsanlagen ergeben sich typische Zahlungsströme. Die Ausprägung der Zahlungsströme hat Konsequenzen für die Modellformulierung. Der unternehmerische Technologieeinsatz erfolgt zielgerichtet; er muß in einem Planungsmodell entsprechend abgebildet werden. Die mit sämtlichen Modellbildungen dieses Abschnittes und der nachfolgenden Abschnitte verfolgten Zielsetzungen sollen dem Grundmodell vorangestellt werden.
Peter Betge
4. Erfassung von Fortschritten in der Technik auf der Grundlage Absatzbezogener Bestimmungsfaktoren
Zusammenfassung
Die Einschätzung der zieladäquaten Verwendbarkeit von Komponentenneuentwicklungen, neuen Technologien oder speziellen Technologieeigenschaften ist nicht möglich, wenn das Umfeld des Technologieeinsatzes vernachlässigt wird. Aus der Betrachtung der Absatzseite ergeben sich erste Hinweise auf die Wichtigkeit der Umweltbeziehungen. Die herzustellenden Produkte müssen von der Art und Menge her auf ein Marktpotential treffen, das deren gewinnbringende Verwertung zuläßt. Der für die Produktherstellung betriebene technische Aufwand und durch verstärkte Forschung und Entwicklung erreichte Leistungssteigerungen können von untergeordneter Bedeutung sein, wenn der Absatzmarkt nicht hinreichend aufnahmefähig ist. Hierzu ein prominentes Beispiel. Die als Technischer Fortschritt gefeierte Neuentwicklung des Überschall-Verkehrsflugzeuges ‘Concorde’ war sicher eine große Leistung der Konstrukteure. Als nutzbare Technologie traf dieses Verkehrsmittel allerdings auf zu wenige Interessenten für das Transportleistungsangebot. Für die Fluggesellschaften lag die Concorde mit der Anschaffungsauszahlung, den Auszahlungen für Treibstoff, Wartung und Instandhaltung zu hoch. Die Einzahlungen aus den erbrachten Transportleistungen blieben wegen des zu geringen Passagieraufkommens und unzureichender Flugpreise erheblich unter den Auszahlungen. Auftretende Umweltprobleme bei dem Überschalleinsatz sind noch nicht berücksichtigt. Bei der Analyse der Verwertungsmöglichkeiten einiger der wenigen gebauten Exemplare zeigte sich nach deren von der Absatzseite her erzwungenem vorzeitigen wirtschaftlichen Nutzungsende, daß das beste Einzahlungsergebnis nur durch die Verschrottung technisch neuwertiger Maschinen zu erreichen war. Das Beispiel ‘Concorde’ zeigt sehr drastisch, daß bei privatwirtschaftlicher Technologieverwertung Faktoreinsätze und Leistungsverwertung gemeinsam zu betrachten sind. Auszahlungsvergleiche, Fortschritte der Produktionstechnik und Leistungspotentiale ergeben für sich betrachtet keine sinnvolle Wertfindungs-Grundlage. Die Einbeziehung der Marktsituation in Form von Preisen, Preisabsatzfunktionen, Nachfrageveränderungen im Zeitablauf ist notwendig. Mit der Berücksichtigung von Leistungssteigerungen, leistungsmäßiger und technischer Anpassungsfähigkeit von Potentialfaktoren soll ein erster Übergang zu komplexeren Planungs- und Bewertungsproblemen vollzogen werden.
Peter Betge
5. Erfassung von Fortschritten in der Technik Auf der Grundlage Einsatzbezogener Bestimmungsfaktoren
Zusammenfassung
Bei der Formulierung von Planungsansätzen zur Behandlung der Absatzseite wurde mit Ausnahme der intensitätsmäßigen Anpassung die Einsatzseite der Faktorkombination als weitgehend konstant angesehen; qualitative Gestaltungen des Faktoreinsatzes und die Nutzung von Faktorsubstitutionsmöglichkeiten wurden ausgeschlossen. Diese Vereinfachungen sollen nun beseitigt werden. In der Praxis des Technologieeinsatzes interessieren neben speziellen technischen Eigenschaften der Potentialfaktorgesamtheit der Personaleinsatz, die einsatzbezogene Anpassungsflexibilität und der Finanzmittelbedarf im Zusammenhang mit der Kreditfinanzierung. Schließlich darf auch nicht unberücksichtigt bleiben, daß bei Großprojekten der Nutzungsbeginn an den erfolgreichen und behördlich reglementierten Abschluß von Bauabschnitten gebunden ist.
Peter Betge
6. Modellrechnung
Zusammenfassung
Die bisherigen Modellansätze mußten aus Darstellungsund Systematisierungsgründen teilweise isoliert vorgestellt und erklärt werden. Nun soll überprüft werden, ob die unter 3.1. genannten Modellierungszielsetzungen mit den entwickelten Modellkonzeptionen zu erreichen sind. Die Zielerreichung setzt die praktische Rechenbarkeit der Modelle voraus. Faktoreinsatzseite und Absatzseite der Technologiebeurteilung werden für die Bearbeitung einer konkreten und auf das Wesentliche beschränkten Problemstellung zusammengeführt, damit Leistungsfähigkeit, Verwendbarkeit und Richtigkeit der Modelle beurteilt werden können. Eine kurze Analyse der Modelleffizienz soll diesen Abschnitt beenden.
Peter Betge
7. Einbeziehung des Unternehmensumfeldes in die Fortschrittsquantifizierung
Zusammenfassung
In privatwirtschaftlich orientierten bzw. marktgesteuerten Wirtschaftssystemen kann davon ausgegangen werden, daß der Nutzung von Technologien und der Gestaltung des Technologieeinsatzes eine weitgehend ökonomisch-rationale Orientierung zugrunde liegt. Der gesamte Technologieeinsatz unterliegt der unternehmerisch geprägten Entscheidung. Damit wird unterstellt, daß innerhalb der langfristigen unternehmerischen Technologienutzung vorrangig ein maximaler Gesamtgewinn erzielt werden soll. Die vollständige und richtige Erfassung einer Umweltsituation bis hin zur Reaktion der am Markt agierenden Mitbewerber ist für die Zielerreichung Voraussetzung. Alle in den bisherigen Abschnitten behandelten Determinanten ökonomischer Technologiewerte sind interne, d.h. rein betriebswirtschaftliche Bestimmungsfaktoren eines technischen Fortschrittes. Die Aussagefähigkeit der Lösung unternehmensspezifischer Planungs- und Fortschrittsquantifizierungsprobleme wird hierdurch eingeschränkt.
Peter Betge
8. Zusammenstellung von Kennziffern und Massgrössen des Technischen Fortschrittes
Zusammenfassung
Bezogen auf konkrete Datensituationen und einzelne Entscheidungsarten gemäß Abbildung 2.14. lassen sich die nachfolgend zusammengefaßten meStechnisch und rechnerisch ermittelbaren Maßgrößen, Entwicklungsstands- und Fortschrittskennziffern bereitstellen; bei der Zielgrößenmaximierung ist lediglich zwischen der Erfassung interner und externer Effekte der Technologienutzung zu unterscheiden. Die Zielgrößen beinhalten mathematisch aggregierte Eigenschaften von Produktionstechnologien und ökonomische Werte von Eigenschaften. Die Gesamtheit quantifizierter Eigenschaften wird zur Abbildung ökonomischer Vorteilhaftigkeiten von Technologien, technischen Entwicklungsbemühungen und erzielten Fortschritten benutzt. Eigenschaftsbezogen gleiche und geldwertmäßig definierte Maßgrößenbeiträge ergeben in ihrer Summe aggregierte Informationen für die Technologiebeurteilung. Mit Hilfe zieladäquater Festlegung technischer und materieller Einsatzvoraussetzungen innerhalb wirtschaftlicher und ökologischer Rahmenbedingungen kann auf der Grundlage rechnergestützter Simultanoptimierung eine Vielzahl weiterer Informationen zur Spezifizierung von Einsatzbedingungen, Ressourcen- und Finanzmittelbedarf und Emissionswirkungen bereitgestellt werden. Der Planungsprozeß stellt eine simultane Technologiewertoptimierung dar. Die analog zum privatwirtschaftlich orientierten Unternehmerverhalten durchgeführte Zielgrößenmaximierung führt damit zur Ausweisung einer oder mehrerer realistischer und objektiv nachprüfbarer Maßgrößen und Kennziffern.
Peter Betge
9. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Der auf einige einleitende Vorbemerkungen folgende zweite Abschnitt enthält Grundlegungen. Die Analyse von Bauprinzipien moderner Betriebsmittel mehrerer Produktionstechniken ließ eine Tendenz konstruktiver Maßnahmen zur Flexibilitätssteigerung bei Technologieanbietern und -anwendern erkennen. Flexibel sind neuere Betriebsmittel für den Anwender durch ihre Einsatzmöglichkeiten. Sie können häufig den schnell wechselnden Anforderungen durch technische Eingriffe wie Umrüstung/ Umbau und Nachrüstung auf der Faktoreinsatz- wie auf der Ausbringungsseite vor und nach der Inbetriebnahme neuen Erfordernissen angepaßt werden.
Peter Betge
Backmatter
Metadaten
Titel
Technischer Fortschritt und Technologiebewertung aus betriebswirtschaftlicher Sicht
verfasst von
Prof. Dr. Peter Betge
Copyright-Jahr
1988
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-87918-9
Print ISBN
978-3-409-13964-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-87918-9