1992 | OriginalPaper | Buchkapitel
Bruchlose Kontinuität: Öffentliche Finanzkontrolle und anglo-amerikanische Besatzungspolitik
verfasst von : Rainer Weinert
Erschienen in: Die bizonalen Sparkommissare
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die jeweilige Besatzungspolitik der amerikanischen und der britischen Militärregierung hatte durchaus unterschiedliche Auswirkungen auf den Aufbau der deutschen Verwaltung nach 1945 bis hin zu der des Vereinigten Wirtschaftsgebietes. Dies gilt in gleicher Weise für die Institutionen der Finanzkontrolle. Allerdings war dieses Thema für beide Alliierten von eher nachgeordnetem Interesse, woraus sich für die deutschen Rechnungshöfe ein nicht unerheblicher Handlungsspielraum ergab, dessen Behandlung hier im Vordergrund steht. Für die amerikanische Besatzungspolitik ist zudem eine Schwerpunktverlagerung auf währungs- und geldpolitische Fragen zu konstatieren mit einer institutionellen Focussierung auf die Bankenpolitik. Die Finanzpolitik rückte daher in den Hintergrund, bestenfalls die Probleme der Einnahmen, also die Steuerpolitik, fanden größere Beachtung. Fragen der Finanzkontrolle blieben dagegen weitgehend peripher. Demgegenüber kam dieser Thematik und damit auch den Institutionen der Finanzkontrolle in der britischen Zone eine größere Bedeutung zu. Dies nicht zuletzt deshalb, weil der Aufbau der Rechnungshöfe dort durch eine wesentlich größere Kontinuität, und zwar sowohl in organisatorischer und funktioneller als auch in personeller Hinsicht, geprägt war. Für die folgende Darstellung ergibt sich hieraus nahezu zwangsläufig, daß das Schwergewicht auf die britische Besatzungspolitik gelegt wird.