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1996 | Buch

Telefonmarketing

Ziele und Methoden aus linguistischer Perspektive

verfasst von: Kirsten Plog

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
I. Telefonmarketing: Rahmenbedingungen und Überblick
Zusammenfassung
Aus dem Marketing-Mix vieler Unternehmen ist das Telefonmarketing in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Aber die Gedanken an Auftragsmaximierung und Expansion, die mit Akquisition verbunden werden, sind mittlerweile überschattet von Ratlosigkeit, welche Gesprächstechniken bei den potentiellen Kunden überhaupt noch eine positive Wirkung im Sinne einer Auftragsanbahnung haben.
Kirsten Plog
II. Linguistische Analyse des Telefonverkaufs: Zielsetzung, Datenbasis und Auswertungsverfahren
Zusammenfassung
Wenn ein bestimmtes Verhalten mit einer bestimmten Absicht produziert wird und jemand anderes dadurch Rückschlüsse zieht — auf wieviel verschiedene Arten kann das geschehen? Was kann man mit welchen Worten wie sagen? Eine linguistische Sichtweise führt hier zu vertiefenden Erkenntnissen. Und diese Betrachtung bezieht sich in besonderem Maße auf die Umsetzung von bestimmten Strategien und Gesprächstechniken. In diesem Sinne geht es nicht um eine Sammlung von neuen Ideen und Techniken, wie man noch besser, noch schneller, noch mehr verkaufen kann, sondern es geht um die Überprüfung der Anwendbarkeit verschiedener Methoden zur Verbesserung der Gesprächskompetenz. Dabei können obige Ziel­setzungen vielleicht sogar kongruent sein, die Perspektive ist somit aber in jedem Fall eine andere.
Kirsten Plog
III. Zentrale Probleme des Telefonverkaufs
Zusammenfassung
Unter Hinzuziehung der Informationen aus Kapitel I und II soll im folgenden Kapitel die besondere Problematik im Telefonverkauf verdeutlicht werden. Was geschieht nun konkret in einer Telefonverkaufssituation? Die Akquisiteure versuchen eine Dienstleistung oder ein anspruchsvolles Produkt zu verkaufen. Sie rufen bei potentiellen Kunden an, erhalten auf ihr Angebot in der Regel eine Absage und in sehr seltenen Fällen eine interessierte Resonanz oder einen Auftrag. Wenn die Kunden keinen Bedarf haben, werden diese zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt kontaktiert. Auf den ersten Blick ist in dieser Vorgehensweise keine Problematik zu erkennen. Wie kommt es aber, daß so viele Telefonverkäufer über Stellenanzeigen gesucht werden, und liegt das nur daran, daß der Arbeitsmarkt durch ein Anwachsen des Verkaufsbedarfs größer geworden ist? Und warum akquirieren so viele Telefonverkäufer ungern; die Tätigkeit ist doch, wie gesagt, recht einfach: anrufen, beim Kunden Interesse für etwas wecken und ihn überzeugen und bei Desinteresse bei der nächsten Adresse einen neuen Versuch starten. Warum gibt es trotzdem eine Hemmschwelle in diesem Bereich, und läßt sich der hohe Bedarf an Arbeitskräften in diesem Gebiet vielleicht doch noch anders erklären?
Kirsten Plog
IV. Forschungsstand und Literaturüberblick
Zusammenfassung
Ein wichtiger Ausgangspunkt für Untersuchungen sind die Gesprächsstadien, an denen Verkaufskonzeptionen ansetzen. Geht man bereits von einer grundsätzlichen Gesprächsbereitschaft des Kunden aus (dann sind viele Akquisitionstechniken nutzbar und Erfolge relativ schnell zu erzielen), oder muß die Gesprächsbereitschaft des Kunden erst „erobert“ werden? Setzen viele Verkaufstechniken vielleicht bereits an einem Punkt an, den die Telefonverkäufer gar nicht erst erreichen? Es stellt sich die Frage, ob die unter Kapitel III angeführten Telefonmarketingsituationen mit dem Wissen von Verkaufsratgebern anders gelöst werden könnten. Wie sieht nun das Literaturangebot zu Verkauf und Telefonverkauf aus?
Kirsten Plog
V. Klassifikation I — Dialogzweck und Sprecherziele aus der Sicht der Pragmatik
Zusammenfassung
Nach einer detaillierten Gegenstandseingrenzung und Bestandsaufnahme in den Kapiteln I bis IV sollen nun die bisher aufgeführten unterschiedlichen Dialogversionen, die als Telefonmarketing bezeichnet werden können, verglichen, klassifiziert und ausgewertet werden. Dabei werden nur Gesprächsversionen untersucht, die dem aktiven Telefonmarketing und Aufklärungsverkauf (Schaffung von Bedarf) zugeordnet werden können. Eine Systematisierung begründet sich hier auf Datensammlungen aus umfangreichen Praxisbeobachtungen und Literaturauswertungen. Es wurde ersichtlich, daß bestimmte Arten von Telefonverkaufsgesprächen immer wieder von Praktikern eingesetzt oder in der Verkaufsliteratur vorgeschlagen werden. Diese Untertypen oder Subtypen werden je nach Verkaufssituation, präferierter Technik, unternehmerischen Vorgaben oder bevorzugtem Gesprächsstil der Dialogteilnehmer realisiert. Wann welche Version besonders häufig eingesetzt wird, wann sie effektiv und wann erfolglos sein wird, zeigt sich bei einer vergleichenden Betrachtung und Auswertung deutlicher.
Kirsten Plog
VI. Klassifikation II — Dialogbeispiele und Spezifika der Subtypen
Zusammenfassung
Im folgenden sollen Gesprächstypen vorgestellt werden, die typische Dialogversionen im Telefonverkauf repräsentieren und deren Verfahrensweisen auch in der Literatur zum Verkauf thematisiert werden (Problemlösung, Motivation, Fragen stellen, Zweikampf etc.). Ihre besonderen Charakteristika finden sich ebenfalls in Gesprächstypen wieder, die mit dem Thema Verkauf nichts zu tun haben. Sie sollen den Dialogbeispielen gegenübergestellt werden. Bei diesem Vergleich werden die Parallelen auch unter dem Gesichtspunkt betrachtet, ob die jeweiligen Techniken in den Telefonverkaufsgesprächen funktional oder strategisch eingesetzt werden. Ein zentraler Aspekt ist außerdem die Ausrichtung des Gesprächs auf Gewinnorientierung oder Kundenorientierung.
Kirsten Plog
VII. Methodendarstellung und -vergleich
Zusammenfassung
Wurden in Kapitel II allgemeinere kommunikationswissenschaftliche Vorgehensweisen angesprochen, so geht es jetzt um die konkrete Methodendiskussion. Eine Beschreibung und Verbesserung der Gesprächspraxis aus sprachwissenschaftlicher Perspektive wurde schon in den vorangegangenen Abschnitten angestrebt, so daß die linguistische Verfahrensweise nicht erst jetzt einsetzt, sondern bereits in den Kapiteln V und VI ausschließlich, in den weiteren Kapiteln teilweise genutzt wurde. Kapitel II bis VI stellen keine Einleitung zu VIII und IX dar, sondern ihre Ausarbeitungen und Ergebnisse bilden bereits einen wichtigen Teil dieser Arbeit.
Kirsten Plog
VIII. Gesprächsstrukturen und -elemente. Dialoggrammatik und Sprechakttheorie
Zusammenfassung
Wie ist ein Akquisitionsgespräch aufgebaut? In diesem Kapitel wird der Dialogtyp Telefonmarketing in seine Einzelbestandteile zergliedert. Es sollen Dialogmuster entwickelt werden, um nicht nur den Ablauf von Gesprächen rekonstruieren zu können, sondern mit Sicht auf die Sprecherziele und -subziele die Funktionalität bestimmter Phasen und Elemente hervorzuheben. Dies hat insgesamt eine bessere Einschätzung der Gesprächssituation zur Folge: Man weiß „was gespielt wird“ und erkennt dabei die eigene Position und die jeweiligen Reaktionsmöglichkeiten in den betreffenden Situationen. Diese Herangehensweise beruht auf der Hypothese, daß es ein bestimmtes mögliches/typisches Inventar an konstitutiven Gesprächselementen für Telefonverkaufsgespräche gibt und daß die Kenntnis dieser Strukturen und Bestandteile den Handlungsspielraum der Verkäufer erweitert und sie im Dialog souveräner und sicherer macht. Typische Sprechakte, Sprechaktsequenzen, konstitutive und fakultative Elemente werden auf kompetenzorientierter Basis herausgearbeitet.
Kirsten Plog
IX. Ebenen der Kommunikation. Maximen, Relevanz und Impression-Management
Zusammenfassung
Nachfolgend sollen wesentliche Ergebnisse vorangegangener Kapitel aufgegriffen und weiter ausgeführt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei Sprecherrollen, Verhaltens- und Kommunikationsregeln, Erwartungshaltungen und versteckte Strategien zur Erzeugung von Wirkungen.
Kirsten Plog
X. Signale und ihre Bedeutung
Zusammenfassung
In der Psycholinguistik (als psychologisch orientierter Wissenschaft) wird bisweilen die These vertreten, daß die Linguisten, die sich nicht mit der Psycholinguistik identifizieren, bei einer Analyse die Hälfte der Kommunikation „abschneiden“, da sie nur auf die Worte achten und nicht auf alle weiteren Begleitumstände, die das Verständnis und die Bewertung einer Botschaft zu einem hohen Maße prägen. Diese Auffassung ist insofern plausibel, als daß regulär, so nimmt man an, nur ein sehr geringer Teil der Verständigung über Worte und der Großteil über Gesten, Mimik, Erscheinungsbild, Tonfall etc. abläuft. Viele linguistische Unterdisziplinen verstehen daher ihr Vorgehen ganz bewußt als Teilanalysearbeit oder versuchen dieser Datenreduzierung durch aufwendige Untersuchungsverfahren (Einbezug von Bild, Ton, umfangreiche Transkriptionen authentischer Dialoge) Rechnung zu tragen, wie es die ethnomethodologischen Konversationsanalytiker beispielsweise präferieren. Bezogen auf das hier vorliegende Themengebiet (Medium Telefon) fällt jedoch der gesamte visuelle Datenbereich weg, so daß der Schwerpunkt „zwangsläufig“ auf dem Wort liegt; alles weitere muß im Dialog aus dem Kontext erschlossen werden. „Was wird unter welchen Bedingungen gesagt?“, war dabei die zentrale Fragestellung.
Kirsten Plog
XI. Ergänzende Techniken. NLP, Konfliktmanagement, Verhaltenstherapie
Zusammenfassung
Zusätzliche Möglichkeiten der Untersuchung und Optimierung des Telefonmarketings sollen in diesem Kapitel in kurzer Form vorgestellt werden. Sie sollen zur intensiveren Betrachtung anregen und als Ergänzung zum vorliegenden Material dienen, da sie weitere Lösungen bieten, problematische, defizitäre und konfliktäre Aspekte in der Kommunikation abzubauen.
Kirsten Plog
XII. Umsetzung der Ergebnisse. Lösungskonzepte
Zusammenfassung
Erfolgreiches Telefonmarketing wird seltener, die Hindernisse werden größer. Telefonverkauf ist immer häufiger eine Notlösung für die einen (weil sie keinen anderen Arbeitsplatz finden) und ein Ärgernis für die anderen (Kunden fühlen sich belästigt). Neue Konzepte sind daher notwendig und wichtig. Sie müssen an mehreren Punkten ansetzen: gute (potentielle) Verkäufer zu finden, auszubilden und zu halten. Dies muß geschehen durch intensivere und auf breitere Personenkreise ausgeweitete Selektionsverfahren, die Durchsetzung neuer Schulungskonzepte und besseren Wissenstransfer. Nur dann wird eine Fluktuation verringert, können Ausbildungskosten langfristig dezimiert werden und Firmenimage sowie Kundenbindungen aufgewertet werden. Aber selbst wenn diese Veränderungen vorgenommen werden, bedeutet dies nicht, daß die Kunden dann sofort viel mehr Aufträge vergeben. Sie werden sicherlich weiterhin nicht begeistert sein, wenn man sie mit Akquisitionen behelligt — aber ihr Verständnis und ihre Akzeptanz wird größer sein, wenn das Verfahren geändert wird; eine Vorbedingung für eventuellen zukünftigen Bedarf und für alle Seiten angenehmere Geschäftsbeziehungen. Bezogen auf diese Veränderungen sollen noch einmal die Schlußfolgerungen aus den einzelnen Kapiteln dieser Arbeit kurz zusammengefaßt werden.
Kirsten Plog
Backmatter
Metadaten
Titel
Telefonmarketing
verfasst von
Kirsten Plog
Copyright-Jahr
1996
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-322-94212-8
Print ISBN
978-3-531-12595-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-94212-8