1999 | OriginalPaper | Buchkapitel
Produktionssynchrone Zulieferungskonzepte
verfasst von : Professor Dr. Ronald Bogaschewsky, Dr. Roland Rollberg
Erschienen in: Handbuch Industrielles Beschaffungsmanagement
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Neben der Bevorratung und der insbesondere im Anlagengeschäft üblichen fallweisen Einzelbeschaffung wird seit Ende der 70er Jahre in der englisch- und deutschsprachigen Fachliteratur zunehmend die Idee der produktionssynchronen Beschaffung diskutiert. Während die Vorratshaltung Beschaffung und Produktion durch Lagerung georderter Materialien zu einem gewissen Grade entkoppelt, ist der konkrete, aus einem Auftragseingang resultierende Materialbedarf in der Produktion unmittelbarer Auslöser einer lagerlosen Beschaffung im Einzelfall (vgl. Corsten 1996, S. 674). Nachteil der erstgenannten Beschaffungsstrategie ist vor allem die hohe Kapitalbindung im Umlaufvermögen. Dagegen führt die zweite Alternative in der Regel zu einer tendenziellen Verlängerung der Auftragsabwicklungszeiten infolge nicht sofort verfügbaren Materials. Die produktionssynchrone bzw. Just-in-Time-Zulieferung beabsichtigt, die zentralen Nachteile der beiden genannten „klassischen“ Beschaffungsstrategien zu umgehen, indem ausschließlich das tatsächlich benötigte Material bedarfsmengen- und bedarfszeitpunkt-genau am richtigen Ort bereitgestellt wird (vgl. Sugimori et al. 1977, S. 553; Bloech et al. 1993, S. 311; Wildemann 1995a, S. 59). Ziele dieser Beschaffungsstrategie sind möglichst niedrige Materialbestände (bzw. Kapitalbindungskosten) bei erhöhter Materialverfügbarkeit und kurze Auftragsdurchlaufzeiten (vgl. Fandel/François 1989, S. 531).