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2002 | Buch

Wettbewerbsdynamik und Marktabgrenzung auf Telekommunikationsmärkten

Juristisch-ökonomische Analyse und rationale Regulierungsoptionen für Deutschland

verfasst von: Prof. Dr. Hermann-Josef Bunte, Prof. Dr. Paul J. J. Welfens

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Zusammenfassung
Zusammenfassung
• Die EU hat für die Telekommunikationswirtschaft bei Netzbetrieb und Telekomdiensten zum 1.1.1998 relevante umfassende Liberalisierungsdirektiven vorgelegt, die in Deutschland vom Gesetzgeber recht umfassend umgesetzt worden sind. Hierzu zählt die Errichtung einer relativ unabhängigen Regulierungsbehörde (Reg TP), die durch sektorale Regulierungen zu funktionsfähigem Wettbewerb beitragen soll.
Hermann-Josef Bunte, Paul J. J. Welfens
1. Marktöffnung und Deregulierung in der EU bzw. Deutschland
Zusammenfassung
Die Telekommunikationswirtschaft hat sich in den 90er Jahren zu einer technologiedynamischen und zunehmend serviceorientierten Branche entwickelt. In der Tat kann die Telekommunikationswirtschaft in eine Netz- bzw. Infrastrukturebene einerseits und einen Dienstebereich andererseits unterteilt werden. Dabei umfaßt die Diensteebene die Telekomtransportdienstleistung (inklusive klassische Sprachtelefonie) und die sogenannten Mehrwertdienste.
Hermann-Josef Bunte, Paul J. J. Welfens
2. Rechtsgutachten zur Marktabgrenzung und Marktbeherrschung auf Telekommunikationsmärkten
Zusammenfassung
2.1 Ausgangspunkt der Analyse und Fragestellungen 2.7.7 Die gesetzgeberische Ausgangslage Die sog. sektorspezifische Regulierung der Telekommunikation, zu der als eingriffsintensivste Maßnahme die Entgeltregulierung gehört, ist nicht für Dauer, sondern als Übergangslösung angelegt. Der Gesetzgeber betrachtete die Regulierung “noch für längere Zeit” und speziell die Entgeltregulierung noch “auf absehbare Zeit” für notwendig. Die Voraussetzung für die Entgeltregulierung, nämlich das Bestehen einer marktbeherrschenden Stellung, sollte “im Zeitablauf’ überprüft werden (Begr. RegE, A, 13/2609). Anlaß zur Überprüfung marktbeherrschender Stellungen auf den Märkten der Telekommunikation besteht schon nach der gesetzgeberischen Ausgangslage.
Hermann-Josef Bunte, Paul J. J. Welfens
3. Theoretische Aspekte von Regulierung und Wettbewerb in der Telekommunikationsökonomik
Zusammenfassung
3.1 Marktabgrenzung und Marktbeherrschung aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht Grundlegende Marktabgrenzungsprobleme Eine Marktabgrenzung muß regelmäßig am Konzept des Bedarfsmarkts anknüpfen. Märkte können unter bestimmten Bedingungen räumlich und sachlich abgegrenzt werden. Im Fall der Telekommunikationsmärkte können als Teilmärkte unterschieden werden: 1. Ortsnetzzugang 2. Ortsgespräche 3. Ferngespräche; die Entfernungskosten sind aus technologischen Gründen Ende der 90er Jahre enorm gesunken—die Distanzkosten sind gefallen. 4. Auslandsgespräche; auch hier sind die Distanzkosten gesunken—es lassen sich kaum Märkte in Bezug auf einzelne Zielländer sinnvoll abgrenzen; nur bei isolierten Call-by-call-Angeboten ist dies ohne weiteres nachvollziehbar. 5. Mobilfunkmärkte; hier ist eine erhebliche Preis- und Innovationsdynamik festzustellen. 6. Internetmärkte, die unmittelbar mit dem Ortsnetzzugang verknüpft sind und über die (noch) qualitativ minderwertig Telefonie weltweit betrieben werden kann, allerdings nur mit Partnern, die die gleiche Software installiert haben. 7. Abrechnungs- und Inkassodienstleistungen Für die Märkte (2) bis (6) ist der Ortsnetzzugang ein Input, was für eine asymmetrische Marktinterdependenz sorgt. Grundlegend läßt sich unmittelbar ein Markt für Teilnehmeranschlüsse und der Verbindungsmarkt unterscheiden. Die Unterscheidung zwischen Verbindungs- und Anschlußmarkt kann nicht einfach mit Verbindungsnetzbetreiber (VNB) und Teilnehmernetzbetreiber (TNB) gleichgesetzt werden. Denn der TNB erstellt die Anschlußleistung und erbringt regelmäßig auch Verbindungsleistungen.
Hermann-Josef Bunte, Paul J. J. Welfens
4. Mittelfristige Perspektiven der Telekom- und Regulierungspolitik
Zusammenfassung
Aus ökonomischer Sicht spricht gerade einmal drei Jahre nach Ende des Monopols im Telekomfestnetzbetrieb und bei den Telefondiensten kein Argument dafür, von der Vermutung einer marktbeherrschenden Stellung der DT AG abzugehen. Zwar hat sich unter dem Eindruck des Regimewechsels 1998 ein Abgehen vom reinen Monopolpreismodell ergeben; die eine Minderheit darstellenden relativ mobilen Nachfragerschichten aus dem Privatkunden- und Geschäftskundenbereich haben sich für Neuanbieter entschieden. Es ist der DT AG selbst anzulasten, daß sie erst ab Herbst 1998 aktiv in den Preiswettbewerb eintrat bzw. ihre Gebühren reduzierte. Allerdings liegen die Preise immer noch deutlich über denen der Wettbewerber, was auf weiterhin vorhandene Marktmacht hindeutet. Zudem ist zu bedenken, daß die Tatsache, daß die DT AG die TAL-Kosten offensichtlich in beträchtlicher Höhe durch Quersubventionen finanziert, ebenfalls ein Indiz von Marktmacht ist.
Hermann-Josef Bunte, Paul J. J. Welfens
5. Perspektiven der Wirtschaftspolitik: Eine Gesamtschau
Zusammenfassung
Insgesamt kann in einer Gesamtwürdigung der Situation im deutschen Telekommunikationsmarkt hinsichtlich Marktabgrenzung und Marktbeherrschung folgendes festgestellt werden:
Hermann-Josef Bunte, Paul J. J. Welfens
Backmatter
Metadaten
Titel
Wettbewerbsdynamik und Marktabgrenzung auf Telekommunikationsmärkten
verfasst von
Prof. Dr. Hermann-Josef Bunte
Prof. Dr. Paul J. J. Welfens
Copyright-Jahr
2002
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-55927-3
Print ISBN
978-3-540-43018-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-55927-3