2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Anzeigengeschäft Online versus Print
verfasst von : Dr. Hans Gasser, Dr. Falk von Westarp, Dr. Kay Kohlhepp
Erschienen in: Die Zukunft der Printmedien
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
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Bei der Geburt eines neuen Mediums wurde in der Vergangenheit immer wieder der gleiche Fehler gemacht, die falsche Prognose aufgestellt: Das ist das Ende der Zeitungen. Bill Gates war der prominenteste Vertreter in jüngster Vergangenheit als er das Jahr 2000 als den Beginn vom Ende der Zeitungen hinstellte. Die schrecklichen Ereignisse der vergangenen Tage haben es sehr eindrucksvoll bewiesen. Zeitungen und Fernsehen waren die uneingeschränkten Leitmedien des Geschehens. Spitzenreichweiten im TV, höchste Auflagen bei den Zeitungen, ein meßbares Zeugnis für diese Behauptung. Besonders gefragt in diesen Tagen ist die überregionale Qualitätspresse. Aber nicht nur Bill Gates hat den Zeitungen ab dem Jahr 2000 den Niedergang prophezeit — auch so manch anderer Experte spielt das Lied vom Tod der Zeitungswerbung, speziell der sogenannten Rubrikenanzeigen, d.h. Kraftfahrzeuge, Immobilien und Stellenanzeigen. Das Jahr 2000 war, allen Unkenrufen zum Trotz, für nahezu alle Zeitungen und Printmedien in diesem Lande ein Superjahr. Die Süddeutsche Zeitung zum Beispiel steigerte signifikant ihre Auflage, ihren Umsatz, ihr Ergebnis. Und auch sonst bin ich der Meinung, dass Herr Gates irrt, und dass das Internet für die Zeitungen nicht die größte Bedrohung, sondern die größte Chance darstellt. Denn die Krise des Neuen Marktes zeigt den Weg. Nicht Online-Only wird erfolgreich sein, sondern die Symbiose von Offline und Online, in unserem Fall von Zeitung und Internetportal. So wie die redaktionellen Inhalte sich mediumgemäß im Internet anders darstellen, so werden sich auch die kommerziellen Inhalte, die Anzeigen online neu und anders präsentieren. Die große Herausforderung für unsere Verkäufer und für die Marketingverantwortlichen im Verlag wird die Suche nach neuen Crossmedia-Produkten sein, nach neuen Geschäftsmodellen für unsere alten, bestehenden, und neuen Kunden.