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1995 | Buch

Devisenhandel als Bankgeschäft

Economics und Erfolgsfaktoren

verfasst von: Cornel Wißkirchen

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Gabler Edition Wissenschaft

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Über dieses Buch

Die Analyse läuft oft Gefahr, mit der Entwicklung des Untersuchungsgegenstandes nicht Schritt zu halten und bei ihrem Abschluß nurmehr historischen Wert zu besitzen. Bei der vorliegenden Arbeit ist dies nicht der Fall, obwohl der Verlauf des Handelsjahres 1994 die - ohnehin überzogene - öffentliche Euphorie erheblich gedämpft hat. Die anhaltende Konsolidierung der Wettbewerberstruktur im internationalen lnvestmentbanking, die im letzten Jahr erheblich an Dynamik gewonnen hat, ist Ausdruck einer unveränderten Aktualität, wobei deutsche Banken an führender Stelle beteiligt sind. Die Ausführungen bauen in Teilen auf Projekten auf, an denen ich im Verlauf der vergangenen Jahre bei McKinsey & Co., lnc., beteiligt war. Zu Dank bin ich in diesem Zusammenhang insbesondere meinen Kollegen Hermann Bierer, Martin Blessing, Jonathan Davidson, Arno Gerken und Pierre Gurdjian verpflichtet. Bedanken möchte ich mich auch bei meinen Interviewpartnern sowie den Unternehmen, die sich an der Fragebogenaktion beteiligt haben. Anteil am Erfolg dieser Arbeit haben schließlich auch mein Doktorvater, Herr Professor Dr. Leo Schuster, sowie Herr Professor Dr. Johannes Schneider, der das Koreferat übernommen hat.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Das “Trillion-Dollar-Monster”2 Devisenhandel als Gegenstand der Untersuchung bedarf kaum der Rechtfertigung. Rasantes, von der realwirtschaftlichen Entwicklung offenbar weitgehend abgekoppeltes Umsatzwachstum und die jüngsten Turbulenzen im Europäischen Währungssystem haben ihn zunehmend ins Zentrum des Interesses gerückt. Die für einige Länder (u. a. USA, England und Japan) verfügbaren Erlöszahlen deuten gerade in den zurückliegenden Jahren auf eine - auch absolut - enorme Profitabilität hin und werfen die Frage nach ihrer Quelle und Dauerhaftigkeit auf. So verdiente die Citicorp 1993 (vor Kosten) annähernd eine Milliarde Dollar im Devisenhandel, und mit dem Schweizer Bankverein, HSBC/Midland und Crédit Suisse erzielten immerhin drei weitere Banken jeweils mehr als 500 Millionen Dollar. Es besteht der Verdacht, daß hierin spekulative Komponenten erheblichen Ausmaßes enthalten waren, nicht zuletzt angesichts des starken Einbruchs im ersten Halbjahr 1994. Schon steigen auch wieder Sympathien für verstärkte Marktregulierung.3
Cornel Wißkirchen
2. Struktur des Devisenhandels
Zusammenfassung
Devisen werden typischerweise als auf ausländische Währung lautendes, an einem ausländischen Platz zahlbares Buchgeld definiert.19 Ausgenommen sind damit Sorten, d. h. ausländische Banknoten, und (liquide) Fremdwährungsguthaben bei inländischen Banken. Erstere werden auch hier nicht betrachtet, da der Handel mit physischen Objekten andere Charakteristika, z. B. Transportkosten und -risiken, besitzt.20 Wenig sinnvoll für die vorliegende Untersuchung erscheint dagegen die Ausgrenzung von Transaktionen zugunsten oder zu Lasten von Fremdwährungskonten, welche insbesondere im Auslandsgeschäft aktivere Kunden häufig bei ihren (inländischen) Hausbanken unterhalten. Als eine Möglichkeit, im Innenverhältnis Kunde-Bank einen quasi-professionellen Marktzugang zu schaffen, müssen sie in die Betrachtung einbezogen werden. Wir verstehen deshalb im Rahmen einer erweiterten Definition unter Devisentransaktionen im folgenden generell den Austausch von in unterschiedlichen Währungen denominiertem Buchgeld.
Cornel Wißkirchen
3. Ergebniskomponenten im Devisenhandel
Zusammenfassung
Die saubere Abgrenzung einzelner Wertschöpfungsstufen und die Zuordnung sich ergebender Leistungs- und Kostenkomponenten zu organisatorischen Einheiten ist von entscheidender Bedeutung für eine ergebnisorientierte Steuerung im Devisenhandel. Wie zu zeigen sein wird, haftet den in der Praxis verwandten Transferpreisen aber das Problem an, nicht verzerrungsfrei zu sein und die Gefahr von Fehlsteuerungen zu bergen. Im folgenden Kapitel werden nach Beleuchtung der theoretischen Schwierigkeiten Ansätze aufgezeigt, die die Steuerungsqualität verbessern können.
Cornel Wißkirchen
4. Erfolgsfaktoren im Devisenhandel
Zusammenfassung
Die bisherige Diskussion konzentrierte sich auf die Größe des insgesamt im Devisenhandel aus Bankensicht verfügbaren Ergebnispotentiais. Im folgenden soll nun geklärt werden, welche Faktoren den für die einzelne Bank erzielbaren Anteil bestimmen, “erfolgswirksam” sind. Diese (Erfolgs-)Faktoren sind dann auch die relevanten Dimensionen zur Beschreibung von Optionen strategischer Positionierung im Devisenhandel, denen sich der letzte Abschnitt widmet.
Cornel Wißkirchen
5. Auswirkungen Einer Europäischen Währungsunion
Zusammenfassung
Die bisherigen Überlegungen gingen implizit von einem Fortbestehen des internationalen Währungssystems in seiner heutigen Form aus. Sie wären jedoch von zweifelhaftem Wert, wenn sie nicht auf ihre Sensitivität hinsichtlich diesbezüglicher Änderungen überprüft würden. Insbesondere mit der angestrebten Europäischen Währungsunion (EMU), die in ihrer Endphase zum Ersatz sämtlicher heutiger EWS-Währungen durch eine gemeinsame European Currency Unit (ECU) führen würde, steht potentiell eine erhebliche Diskontinuität an.374 Ungeachtet der zur Zeit ungewissen Realisierungschancen, zumindest innerhalb des ursprünglich Zeitplanes, sollen deshalb in der Folge wahrscheinliche, strategisch relevante Konsequenzen analysiert werden. Der Fokus liegt hierbei auf der betriebswirtschaftlichen Perspektive. Makroökonomische Aspekte werden nur angesprochen, sofern sie sich auf die Funktionsweise der Finanzmärkte beziehen und von daher unmittelbaren Teilnehmerbezug haben.
Cornel Wißkirchen
6. Entwicklungen der Wettbewerberstruktur
Zusammenfassung
Es kann nicht Zweck dieses Abschnitts sein, detaillierte strategische Konzepte für einzelne Marktteilnehmer zu entwickeln. Wie bereits oben deutlich wurde, ist die eigene Rolle nicht zuletzt eine Frage des Investments, welches man bereit ist zu tätigen, und der Entschlossenheit zum Wandel. Das Beispiel Bankers Trust zeigt die faktische Möglichkeit der Transformation selbst einer mediokren Geschäftsbank in ein “cutting edge”-Handelshaus, sofern ein genügend langer Zeithorizont zugrundegelegt wird. Dennoch ist es für jede Bank, die über ihre eigenen Optionen nachdenkt, wichtig, Ausgangspositionen und wahrscheinliche Stoßrichtungen der führenden Marktteilnehmer zu verstehen. Aus diesem Grund sollen im folgenden zunächst (Abschnitt 6.1) die heutige Intermediärstruktur analysiert und dann, auf der Basis des in den vorangegangenen Kapiteln entwickelten Instrumentariums, exemplarisch für den deutschen Bankensektor strategische Ansatzpunkte skizziert werden (Abschnitt 6.2).
Cornel Wißkirchen
7. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Die folgende Zusammenfassung orientiert sich an den in der Einleitung aufgeworfenen Kernfragen der Arbeit.394 Neben einer bloßen Strukturierungshilfe ermöglicht dies gleichzeitig eine Kontrolle, ob die Erklärungsziele erreicht wurden.
Cornel Wißkirchen
Backmatter
Metadaten
Titel
Devisenhandel als Bankgeschäft
verfasst von
Cornel Wißkirchen
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08365-8
Print ISBN
978-3-8244-6248-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08365-8