2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Empirisch begründete Theoriegenerierung der Chicago School
Zur Ambivalenz von Rezeption als aktive Konstruktion von Identität und passive Konstitution von Subjektivität
verfasst von : Alexander Geimer
Erschienen in: Die Herausforderungen des Films
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Dieser Beitrag zur Filmsoziologie der Chicago School nimmt besonders auf Herbert Blumers Studie Movies and Conduct (1933) Bezug und verdeutlicht zentrale Einsichten für die aktuelle Filmsoziologie und Rezeptionsforschung, welche besonders auf die Vielfalt der theoretischen Bezugsrahmen zurückgehen, die sich an Blumers Material (schriftliche Erzählungen von Rezeptionserfahrungen) und seine Interpretationen anlegen lassen. Die feministisch-psychoanalytische Dekonstruktion Blumers durch Patricia Clough sowie die und medienkritische Rekonstruktion Blumers durch Norman Denzin werden kritisch diskutiert, da sie über Widersprüche und Ambivalenzen hinweggehen, die Blumers Arbeit kennzeichnen. Dass sich diese nicht reduzieren ließen, liegt vor allem daran, dass Blumer die methodisch-methodologischen Mittel fehlten, die Gleichzeitigkeit einer aktiven Konstruktion von Identität und passiven Konstitution von Subjektivität (als Effekte unterschiedlicher Praktiken der Filmrezeption) in eine empirisch begründete Typologie und Theorie zu überführen. Vor diesem Hintergrund erscheint Blumer einerseits seiner Zeit zwar weit voraus, aber andererseits auch nur als Klassiker der Rezeptionsforschung und eben Kind seiner Zeit, dessen frühe Arbeiten insbesondere aus methodologischer Perspektive in der Filmsoziologie kritisiert und gewürdigt werden sollten.