2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Über die Unmöglichkeit einer kantisch handelnden Maschine
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Der Beitrag argumentiert folgendermaßen: (1) Wenn wir wollen, dass Autonome Autos (AAs) unseren Straßenverkehr mehrheitlich bestimmen oder sie gar eines Tages die einzigen Autos auf der Straße sein sollten, müssen wir uns damit abfinden, dass wir somit die Möglichkeit, kantische Entscheidungen zu treffen, im Straßenverkehr abgeben. a. Die kantische Ethik fordert das Erkennen der Konsistenz von Maximen. b. Jedes hinreichend mächtige konsistente formale System kann die eigene Konsistenz nicht beweisen (zweiter Gödelscher Unvollständigkeitssatz). c. Mit Unendlichkeit können Maschinen nicht umgehen. Eine Maschine kann die Konsistenz der von ihr konzipierten Maxime nicht hinreichend beweisen – für sie ist das Problem nicht entscheidbar und somit nicht berechenbar. d. Eine Maschine kann die Konsistenz von Maximen nicht erkennen und somit keine moralischen Urteile auf Basis der kantischen Ethik treffen. (2) Im Straßenverkehr werden mitunter Entscheidungen um Leben und Tod abgefordert. Dabei sollte ein maximaler Wertepluralismus vorherrschen, damit die Urteilfähigkeit des Entscheidenden nicht eingeschränkt wird. Wir können eine Einschränkung der möglichen Entscheidungen nicht vernünftigerweise wollen. (3) Eine Straßenzulassung für AAs sollte im Sinne des Wertepluralismus nicht ermöglicht werden.