2006 | OriginalPaper | Buchkapitel
Routinen — Struktur- und Normenambivalenz der Polizei
Erschienen in: Polizeikultur
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Gemeinhin gilt die Monopolisierung der Gewaltsamkeit durch eine (zentral-) staatliche Instanz als Errungenschaft der Aufklärung. Im Absolutismus des 17. Jahrhunderts perfektionieren sich bei genauerem Hinsehen lediglich die Herrschaftstechniken, die sich etwa seit dem 15. Jahrhundert auf eine Zentralisierung hin entwickeln (Knemeyer, 1978, 876 ff), ebenso verändern sich deren Legitimationsfiguren: Das staatliche Gewaltmonopol stützt sich nun auf Naturrecht und Vernunft, nicht mehr auf Konfession. Neben Bodin (1530–1596) gilt Thomas Hobbes (1588–1679) als der Architekt der absoluten Staatssouveränität (hier noch als absolute Monarchengewalt), die ihren Legitimitätsanspruch aus dem Theorem des „homo homini lupus“ ableitet und die bellizistische Natur des Menschen dadurch einzudämmen versucht, dass man ihn davon überzeugt, dass es im Kampf aller gegen alle keine Gewinner gibt. Als Folge dieser Konstruktion ergibt sich nach Hobbes die freiwillige Unterwerfung der Menschen (man darfannehmen, dass es sich hierbei vornehmlich um den Adel und das Bürgertum handelte, denn der Rest dürfte kaum gefragt worden sein) unter den starken Staat (so beschrieben im „Leviathan“ 1651).