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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Kann die nachhaltige Familienpolitik ihr Ziel einer Geburtenrate von 1,7 Kindern pro Frau erreichen?

verfasst von : Stefan Fuchs

Erschienen in: Gesellschaft ohne Kinder

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Ausgangspunkt dieses Werkes ist der von Renate Schmidt (SPD) eingeleitete Paradigmenwechsel zur „nachhaltigen“ Familienpolitik. Am Anfang der neuen Politik stand, wie es 2005 in einem programmatischen Aufsatz hieß, der „ernüchternde Blick auf eine wenig erfreuliche Bilanz“: Eine „geringe Geburtenrate geht einher mit niedriger Frauenerwerbstätigkeit, ein schwaches Bildungsniveau mit gewachsenen Armutsrisiken“.

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Fußnoten
1
Malte Ristau: Der ökonomische Charme der Familie, Der ökonomische Charme der Familie, S. 18-24, in: Aus Politik und Zeitgeschichte – 23-24/2005, S. 17-18.
 
2
Diese Sichtweise ist auch in der Publizistik weit verbreitet. Exemplarisch dafür: „Welche Typisierung wir im internationalen Vergleich auch wählen, ob wir die unterschiedlichen Familienpolitiken unter dem Gesichtspunkt der Geschlechtergerechtigkeit [...] oder nur an der demographischen Entwicklung oder der ökonomischen Effizienz [...] messen, die westdeutsche Familienpolitik hat vorwiegend negative Bilanzen und Versäumnisse vorzuweisen.“ Ute Gerhard: Die neue Geschlechter(un)ordnung: Eine feministische Perspektive auf die Familie, S. 194-213, in: Feministische Studien 2/2010, S. 201.
 
3
Stellungnahme der Bundesregierung zum Bericht der Sachverständigenkommission, XXIII-XXXV, in: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit – Perspektiven für eine lebenslaufbezogene Familienpolitik. Siebter Familienbericht, Bundestagsdrucksache 16/1360, Berlin 2006, XXXV. Im Folgenden wird die Stellungnahme immer zitiert als „Stellungnahme der Bundesregierung zum Siebten Familienbericht“.
 
4
Vgl.: Malte Ristau: Der ökonomische Charme der Familie, a. a. O., S. 18.
 
5
Ebd., S. 22.
 
6
Exemplarisch zeigen diesen Kurswechsel die Beiträge des Bundesfamilienministeriums zu den Jahrestagungen 2001 und 2005 der Deutschen Gesellschaft für Demographie. Noch 2001 wehrte sich das Bundesfamilienministerium in seinem „Grußwort“ gegen eine öffentliche Debatte, die geringe Geburtenrate beklage und den Eindruck erwecke, „schon mit einer Steigerung der Geburtenrate könnten viele Probleme gelöst werden“. Die Familienförderung werde in dieser Diskussion „kurzschlüssig für eine Bevölkerungspolitik in Anspruch genommen“. Elisabeth Haines: Grußwort des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, S. 7-11, in: Jürgen Dorbritz/Johannes Otto (Hrsg.): Familienpolitik und Familienstrukturen, Ergebnisse der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft und der Johann-Peter-Süßmilch-Gesellschaft für Demographie, Berlin, 21.-23. Juni 2001, Wiesbaden, 2002, S. 7. Im Jahr 2005 hieß es dagegen: „Deutschland braucht für eine aktive Bevölkerungsentwicklung mehr Kinder [...]. Das hat nichts mit Bevölkerungspolitik unsäglicher Zeiten zu tun.“ Renate Schmidt: Nachhaltige Familienpolitik – für eine Zukunft mit Kindern, S. 13-19, in: Jürgen Flöthmann/Charlotte Höhn (Hrsg.): Wege zu einer erfolgreichen Familien- und Bevölkerungspolitik. Schriftenreihe der DGD, Norderstedt 2007, S. 14-15.
 
7
Vgl.: BMFSFJ/Bundesverband der deutschen Industrie (BDI)/Institut der deutschen Wirtschaft (IW): Bevölkerungsorientierte Familienpolitik – ein Wachstumsfaktor, Berlin 2004.
 
8
Stellungnahme der Bundesregierung zum Siebten Familienbericht, a. a. O., XXXV.
 
9
Renate Schmidt: Nachhaltige Familienpolitik, a. a. O., ebd.
 
10
Wörtlich hieß es hierzu: „Im Kontext unserer nachhaltigen Familienpolitik stellt die Erhöhung der Geburtenrate auf 1,7 bis 2015 ein realistisches Ziel dar.“ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (Hrsg.): Perspektive für eine nachhaltige Familienpolitik. Ergebnisse des Gutachtens von Eckart Bomsdorf, Berlin 2005. S. 3.
 
11
Zu den Familienberichten hinzugezogen werden ergänzend auch der 11. und 12. Kinder- und Jugendbericht, die über das Kindheits- und Familienleitbild der nachhaltigen Familienpolitik Aufschluss geben. Für sie gelten die folgenden Ausführungen in analoger Weise.
 
12
Exemplarisch dafür: Ute Gerhard: Die neue Geschlechter(un)ordnung, a. a. O., S. 201.
 
13
Vgl.: Hans Bertram et al.: Zeit, Infrastruktur und Geld: Familienpolitik als Zukunftspolitik, S. 6-15, in: Aus Politik und Zeitgeschichte – 23-24/2005. Sandra Gruescu/Bert Rürup: Nachhaltige Familienpolitik, S. 3-5, ebd. Bert Rürup/Sandra Gruescu: Nachhaltige Familienpolitik im Interesse einer aktiven Bevölkerungsentwicklung, Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin 2003.
 
14
Vgl.: Wolfgang Lutz: Wird die Geburtenrate in Europa weiter sinken? in: Charlotte Höhn/ Jürgen Dorbritz (Hrsg.): Demographischer Wandel – Wandel der Demographie, Wiesbaden 2007, S. 183-200.
 
15
Joshua Goldstein/Thomas Sobotka/Aiva Jasilionene: The End of lowest low fertility? MPIDR Working Paper WP 2009-029, Rostock November 2009, S. 18. Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen zu den Wirkungen der Erziehungsgeldreform von 1986: Sebastian Klüsener: An alternative Framework for Studying the Effect of Family Policies on Fertility in the Absence of Individual-Level-Data – A Spatial Analysis with Small-Scale-Macro-Data on Germany, MPDIR Working Paper WP 2009-027, Rostock 2009, S. 25.
 
16
Schon bevor der Paradigmenwechsel in Deutschland vollzogen wurde, hat Ilona Ostner die neue, von Akteuren wie der OECD und der EU-Kommission propagierte, Konzeption der Sozial- und Familienpolitik analysiert. Vgl.: Ilona Ostner: Am Kind vorbei – Ideen und Interessen in der jüngeren Familienpolitik, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 22. Jg., Heft 2/2002, S. 247-266.
 
17
Aufschlussreich dazu: Ursula Münch: Gebremste Innovationen und demographische Zwänge – Familien- und Frauenpolitik auf der Suche nach der Balance von Familien- und Erwerbsarbeit, In: Historisch-Politische Mitteilungen 11/2004, S. 277-308. Die Verfasserin beurteilt Konzeption wie Praxis dieser Politik sehr kritisch. Was die Konzeption Geißlers betrifft, kommt der Verfasser angesichts der damaligen Verhältnisse zu einem anderen, etwas positiveren Urteil.
 
18
Prototypisch für diese Sichtweise: Manfred Spieker: Anmerkungen zur Familienpolitik, Voraussetzungen, Ziele und Tabus der Krippenpolitik, in: Die Neue Ordnung, 63. Jahrgang, Sonderheft Ehe, Familie und Gemeinwohl, August 2009, S. 46-70.
 
19
Beispielhaft dafür: Norbert Blüm: Von wegen Vereinbarkeit, in: DIE ZEIT vom 11. 10. 2012, http://​www.​zeit.​de/​2012/​42/​Ehe-Familie-Karriere, abgerufen am 19. 11. 2012.
 
20
Exemplarisch für diese Sichtweise: Sigrid Leitner: Paradigmenwechsel" in der Familienpolitik: Warum wir endlich bekommen haben, was wir schon lange brauchen. Ein Review-Essay, in: Zeitschrift für soziale Reform, 1/2008, S. 209-220.
 
21
Grundlegend zu diesem Ansatz: Johannes Huinink: Familienentwicklung in den europäischen Ländern: Zur Erklärung von Polarisierungsphänomenen, S. 47-60, in: in: Jürgen Dorbritz/Johannes Otto (Hrsg.): Familienpolitik und Familienstrukturen, a. a. O.
 
22
Vgl.: Johannes Huinink: Familienentwicklung in den europäischen Ländern, a. a. O., S. 50.
 
23
Es werden damit Indikatoren herangezogen, die unmittelbar die Anliegen der „nachhaltigen“ Familienpolitik berühren. Insbesondere für „kulturellen Familialismus“ könnten auch andere Indikatoren, sich z. B. auf Einstellungen zu Ehe, Sexualität, Schwangerschaftsabbruch herangezogen werden, deren Interpretation aber über die Fragestellung dieser Arbeit hinaus führen würde.
 
24
Laurent Toulemon: Should governments in Europe be more aggressive in pushing for gender equity to raise fertility? The first „Yes“, S. 179-200, in: Demographic Research, Volume 24/2011, S. 194
 
25
Vgl.: Martin Bujard: Geburtenrückgang und Familienpolitik. Ein interdisziplinärer Erklärungsansatz im OECD-Länder-Vergleich 1970-2006, Baden-Baden 2011, S. 357. Bujard erkennt einen Vorzeichenwechsel bei der „Frauenemanzipation“, die er anhand von Erwerbsquoten und (tertiärer) Bildungsbeteiligung operationalisiert und dem Kulturwandel für den die „Postmaterialistenquote“ als Indikator dient. Ebd., S. 221-226 u. S. 234-236.
 
Metadaten
Titel
Kann die nachhaltige Familienpolitik ihr Ziel einer Geburtenrate von 1,7 Kindern pro Frau erreichen?
verfasst von
Stefan Fuchs
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-03390-3_1