2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Massenmedien und Massenkrieg
Historische Annäherungen an eine unfriedliche Symbiose
verfasst von : Thomas Dominikowski
Erschienen in: Krieg als Medienereignis II
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Nach dem verlorenen Vietnamkrieg hatte in den Reihen der US-Militärs über zwei Jahrzehnte lang die Maxime gegolten, Journalisten möglichst von den Kriegsschauplätzen fernzuhalten. So wurden die Kriege in Panama 1989, am Persischen Golf 1991 und im Kosovo 1999 weitgehend ohne journalistische Augenzeugen geführt. Nachdem diese Vorgehensweise zunehmend Kritik herausgefordert hat, erhoffte sich das Militär im Irak-Krieg 2003 mit einer gänzlich anderen Medienstrategie mehr Erfolg: dem „embedding“ von Kriegsberichterstattern in bestimmte, häufig auch frontnahe Truppeneinheiten. Auf diese Weise wurden die Medien mit packenden Bildern versorgt, die allerdings wenig analytisch und meist sogar wenig informativ waren. Durch Liveberichte von der Front wurde der kommunikative Raum besetzt, noch bevor sachliche Information, gegnerische Meldungen oder gar kritische Stimmen ihn füllen konnten.