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2004 | Buch

Corporate Governance im deutschen Mittelstand

Veränderungen externer Rahmenbedingungen und interner Elemente

verfasst von: Kerstin T. Hausch

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Entscheidungs- und Organisationstheorie

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Über dieses Buch

Die vorliegende Arbeit über die "Corporate Govemance im deutschen Mittelstand" schließt erfolgreich an den in dieser Schriftenreihe erschienenen Tagungsbericht der Kommission Organisation über Organisatorische Veränderung und Corporate Govemance (2002) an. Sie beginnt mit der Konstatierung einer Forschungslücke bei der umfassenden Betrachtung von Corporate Govemance im Mittelstand, wobei sich eine Reihe von Fragen bezüglich der Relevanz dieses Instruments im Mittelstand generell und hinsichtlich einzelner Elemente stellen. Mittelstand zeigt sich dabei als ein sehr heterogenes Gefüge, das durch eine Typisierung strukturiert wird; aus dieser Typisierung werden vier Typen ausgewählt, um Veränderungen bezüglich der Corporate Govemance und eventuelle Anforderungen abzuleiten. Der Forschungsansatz ist qualitativ-analytisch: Anhand von Interviews mit 34 Geschäftsführern mittelständischer Unternehmen in verschiedenen Branchen und in allen vier Typen werden acht Elemente der Corporate Govemance auf ihre Ausprägungen hin untersucht. Die Befunde werden durch Gespräche mit neun Experten auf ihre Validität hin geprüft. Die Befunde zeigen deutliche Unterschiede der Ausprägungen der acht Elemente bei den vier Typen mittelständischer Unternehmen und geben damit Aufschluß über Entwicklungs­ richtungen und Handlungsbedarf. Auf der Grundlage dieser umfassenden Analyse können weitergehende vertiefte Analysen zu den einzelnen Elementen oder Typen erfolgen, um nähere Erklärungen und Einsichten zu erzeugen. Die Arbeit ist sowohl für die empirische Arbeit zur Corporate Govemance als auch für praktische Handlungsempfehlungen tragfahig. Ich wünsche ihr die verdiente Aufmerksamkeit in Theorie und Praxis. Professor Dr. Egbert Kahle Vorwort In the art of governing, one always remains a student.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A. Einführung in die Untersuchung und Aufbau der Arbeit
Zusammenfassung
Die Frage nach der Corporate Governance, also nach der effizienten Führung und Kontrolle von Unternehmen oder anders ausgedrückt, nach dem Zusammenhang zwischen Unternehmensleitung, -kontrolle, Ressourcenallokation und Erfolg der Unternehmung, hat sich in den 90er Jahren zu einem international bedeutenden Thema für die Wirtschaft entwickelt. Dabei haben zahlreiche Veränderungen der Corporate-Governance-Systeme auf der ganzen Welt zur Aktualität dieses Themas beigetragen,2 das zwischenzeitlich sowohl in der Öffentlichkeit und Politik als auch in der Forschung kontrovers diskutiert wird.3 Vorreiter auf dem Gebiet der Corporate-Governance-Diskussion waren die USA und Großbritannien. Dort wurde die Debatte darüber, wie Unternehmen geführt werden sollen, um sowohl die unternehmerische als auch die gesamtwirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern, bereits seit zwei Jahrzehnten geführt.4 Auch in Kontinentaleuropa ist die Corporate Governance der Unternehmung spätestens seit Beginn der neunziger Jahre zunehmend in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt und hat mit der Verfassung des deutschen CorporateGovernance-Kodexes im Jahr 2002 bislang ihren Höhepunkt erreicht.
Kerstin T. Hausch
B. Begriffliche und theoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Die Untersuchung mittelständischer Unternehmen ist ein recht neues Gebiet in der Forschung, was sich vor allem daran zeigt, dass in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur eine Vielfalt von Definitionen für den Mittelstand verwendet werden.46 Dabei wird der Begriff des Mittelstands oftmals mit dem der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) oder dem der Familienunternehmen gleichgesetzt 47 Doch allein der Begriff des Mittelstands48 umfasst eine Vielzahl von Definitionen und erschwert damit eine eindeutige Erklärung dessen, was unter „Mittelstand“ zu verstehen ist.49 So stellt beispielsweise Mugler (1995) fest, dass es keine „[...] weitgehend anerkannte, einheitliche Abgrenzung [...]“50 fiir kleine und mittlere Unternehmen gibt und Gothein (1906) bemerkt bereits Anfang des 20. Jahrhunderts: „Was man nicht definieren kann, das spricht mit Mittelstand man an.“51 In diesem Hinblick als richtungsweisend ist auch Gantzel (1962) zu nennen, der Anfang der 60er Jahre eine übersicht über 190 ihm bekannte Definitionen des Mittelstands in alphabetischer und chronologischer Reihenfolge auffiihrt.52
Kerstin T. Hausch
C. Traditionelle Corporate Governance in mittelständischen Unternehmen
Zusammenfassung
Im Folgenden wird die traditionelle Corporate Governance im deutschen Mittelstand erarbeitet, d.h. es wird der Zustand der Corporate Governance dargestellt, wie er bis Ende der 80er Jahre in Deutschland vorzufinden war und in Teilen noch heute existiert 435 Allerdings haben sich die Bedingungen in einigen Bereichen gewandelt. Diese Veränderungen werden in Kapitel D detailliert erarbeitet.
Kerstin T. Hausch
D. Veränderung der Corporate Governance in mittelständischen Unternehmen
Zusammenfassung
Ausgehend von der dargestellten Ausgangssituation der Corporate Governance in deutschen mittelständischen Unternehmen, sollen im Folgenden die Veränderungen in den betrachteten Bereichen untersucht werden. Hierzu sollen an dieser Stelle ebenfalls, wie in Kapitel C, zuerst die Veränderungen der Rahmenbedingungen — die Makro-Perspektive — dargestellt werden, bevor die Neuerungen auf der Mikro-Ebene, insbesondere unter Verwendung der Ergebnisse der Unternehmensbefragung, analysiert werden. Im Hinblick auf die Rahmenbedingungen hat sich ein Wandel vor dem Hintergrund der Globalisierung und Technologisierung ergeben, die erheblichen Einfluss sowohl auf das deutsche Corporate-Governance-System als auch den Mittelstand haben, wie im Folgenden gezeigt werden soll.
Kerstin T. Hausch
E. “Code of Best Practice in Corporate Governance” für traditionelle KMU
Zusammenfassung
Wie die Untersuchung der Corporate Governance auf Veränderungen gezeigt hat, wandeln sich derzeit gewisse Elemente der Corporate Governance in mittelständischen Unternehmen — auch wenn dies nur langsam vonstatten geht. Dies wird dabei vor allem durch externe Katalysatoren vorangetrieben. Die Frage, die nachfolgend erarbeitet werden soll, ist, wie eine besonders gute Corporate Governance eines mittelständischen Unternehmens vor dem Hintergrund der internen und externen Herausforderungen gestaltet werden sollte. Im Folgenden gilt es deshalb, Handlungsempfehlungen oder einen sog. “Code of best practice” für den traditionellen Mittelstand hinsichtlich seiner Corporate Governance zu erarbeiten. Denn insbesondere wenn die Unternehmen die (Außen-)Finanzierung weiterhin sicherstellen und damit Vorsorge für das langfristige Überleben des Unternehmens treffen wollen, müssen sie sich intensiv mit ihrer Corporate Governance beschäftigen.
Kerstin T. Hausch
F. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde die Corporate Governance für den Mittelstand sowie deren Wandel als Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen untersucht. Ziel war es dabei, die theoretischen Erkenntnisse im Bereich Corporate Governance auf das Phänomen des Mittelstands anzuwenden, für dieses Gebiet gesamthaft zu betrachten, auf Veränderungen zu untersuchen und schließlich daraus Handlungsempfehlungen für traditionelle mittelständische Unternehmen zur Weiterentwicklung ihrer Corporate Governance abzuleiten. Insbesondere die Frage, wie eine gute, d.h. dem Erfolg der traditionellen mittelständischen Unternehmung dienende Corporate Governance gestaltet werden sollte, galt es zu beantworten.
Kerstin T. Hausch
Backmatter
Metadaten
Titel
Corporate Governance im deutschen Mittelstand
verfasst von
Kerstin T. Hausch
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-95348-3
Print ISBN
978-3-8244-0744-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-95348-3