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2004 | Buch

Gesprächsanalyse und dokumentarische Methode

Qualitative Auswertung von Gesprächen, Gruppendiskussionen und anderen Diskursen

verfasst von: Aglaja Przyborski

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Der vorliegende Text ist zugleich ein Lehrbuch und eine Studie. Die Einleitung dient dazu Hinweise zum jeweiligen Gebrauch zu geben.
Aglaja Przyborski
1. Problemstellung, Gegenstand und epistemologische Reflexion
Zusammenfassung
Das vorangestellte Zitat markiert keine Resignation für die textbasierte, empirische Sozialforschung, sondern u.a. eine Ermutigung, sich der Dynamik des Lebens zu stellen. Als eine Lösung schlägt diese Arbeit die Erforschung von Prozessstrukturen der Kommunikation vor. Gerade wenn man die „dynamische Konstitution“(Slunecko 2002) des sozialen Lebens einbezieht, finden sich klare, gut generalisierbare Strukturen — wenn diese auch nicht für alle Zeit zutreffen mögen.
Aglaja Przyborski
2. Die Diskursanalyse der dokumentarischen Methode
Zusammenfassung
In diesem Kapitel rekonstruiere ich die Schritte der Analyse von Texten mit der dokumentarischen Methode. Grundlage der Texte sind in der vorliegenden Arbeit in erster Linie Gespräche (Gruppendiskussionen, Interviews, Konversationen), die durch eine gründliche Transkription in Texte überführt wurden. Die Rekonstruktion der Analyseschritte gilt aber im Wesentlichen auch für andere Textgrundlagen, d.h. Diskurse. Einen Kern dieses Kapitels bildet die umfassende Rekonstruktion und Definition der Begriffe, die bei der dokumentarischen Interpretation von Gruppendiskussionen, Gesprächen und anderen Diskursen zur Anwendung kommen.29 Diese theoretisch-definitorische Rekonstruktion der Analysebegriffe ist bereits ein erstes Ergebnis der empirischen Arbeit, in der die Begriffe entwickelt bzw weiterentwickelt wurden. Das Kapitel bildet die Einleitung zum empirischen Teil, dem Hauptteil meiner Arbeit. Die praktische Anwendung der Begriffe wird innerhalb dieses Kapitels anhand eines Interpretationsbeispiels vorgeführt und im empirischen Teil — im Zuge der systematischen Darstellung der unterschiedlichen diskursiven Praxen — vertieft.
Aglaja Przyborski
3. Modi der Diskursorganisation
Zusammenfassung
Der Gegenstand des empirischen Teils, welcher dieses Kapitel und das nächste umfasst, ist die Rekonstruktion von Modi der Diskursorganisation auf der Grundlage von transkribierten Gruppendiskussionen und Gesprächen.49 Die verschiedenen Formen werden in diesem Teil zunächst systematisch erfasst. Es bleibt aber nicht bei einer Sammlung von unterschiedlichen Modi. Sie werden als Dokument für die Art der Gemeinsamkeit bzw. Verschiedenheit von Erfahrungshintergründen der Diskutant/inn/en und in ihrer Funktion für die Inszenierung der Kollektivität interpretiert. Die Gruppen werden als Epi-Phänomen gesehen, als Trägerinnen kollektiver Orientierungen und Habitus und als Repräsentantinnen von Formen der Konjunktion, Formen der Sozialität.
Aglaja Przyborski
4. Modus der Diskursorganisation und Repräsentation von Erfahrungsräumen
Zusammenfassung
Der letzte Abschnitt des empirischen Teils beschäftigt sich mit der Veränderung der Relation zwischen unterschiedlichen Erfahrungsräumen innerhalb von Diskursen bzw. Gruppen und dem systematischen Zusammenhang zwischen dieser Relation und der Veränderung des Diskursmodus. Es wird gezeigt, dass dieselben Teilnehmer/innen in ein und derselben Zusammensetzung auf der Basis unterschiedlicher Erfahrungsräume diskutieren. Es besteht die Möglichkeit, dass den einzelnen Teilnehmer/inne/n Erfahrungsräume gemeinsam sind. Je nachdem, ob und wie diese Erfahrungen innerhalb des Diskurses geteilt werden oder nicht, ändert sich systematisch der Modus der Diskursorganisation. Damit ist die Frage der Genese der Diskursmodi angesprochen, also — in Termini standardisierter Verfahren ausgedrückt — die Richtung des Zusammenhangs zwischen dem Diskursmodus und der Relation zwischen den durch die Teilnehmer/innen repräsentierten Erfahrungsräumen.
Aglaja Przyborski
5. Forschungsperspektiven
Zusammenfassung
In dieser Arbeit wurden auf empirischem Weg formale Strukturen der Diskursorganisation, formale Strukturen der Verständigung, rekonstruiert und systematisiert, die weitgehend jenseits unseres intentionalen Zugriffs liegen und kollektiv entfaltet werden. Ihre Unabhängigkeit von konkreten Erfahrungsräumen, wie z.B. dem Geschlecht oder dem Sprachraum, wurde aufgewiesen, ebenso wie ihre Abhängigkeit von der Gemeinsamkeit oder Unterschiedlichkeit der Struktur von Erfahrungen, welche die Grundlage des Diskurses bilden.
Aglaja Przyborski
Backmatter
Metadaten
Titel
Gesprächsanalyse und dokumentarische Methode
verfasst von
Aglaja Przyborski
Copyright-Jahr
2004
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-90347-7
Print ISBN
978-3-531-14413-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-90347-7