2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Phänomenologie und Ethnomethodologie
verfasst von : Thomas S. Eberle
Erschienen in: Phänomenologie und Soziologie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Nach einer einprägsamen Formel von (1979: 196ff) ist Phänomenologie Philosophie, Soziologie dagegen Wissenschaft. Die Perspektive der Phänomenologie sei egologisch, jene der Wissenschaft kosmologisch. Die Methode der Phänomenologie sei reflexiv, jene der Wissenschaft induktiv. Das Ziel der Phänomenologie sei es, »die universalen Strukturen subjektiver Orientierung in der Welt zu beschreiben«, das Hauptziel der Wissenschaft dagegen, »die allgemeinen Merkmale der objektiven Welt zu erklären« (ibid.). Luckmann interpretiert die phänomenologische Lebensweltanalyse von Alfred Schütz daher als »Protosoziologie«, als »mathesis universalis«, von der er sich die Lösung eines Fundamentalproblems der Sozialwissenschaften verspricht: des Problems der Vergleichbarkeit historischer Daten (Luckmann 1980: 52). Wie das Verhältnis von Phänomenologie und Soziologie aussehen kann, hat er zusammen mit Peter L. Berger in Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit demonstriert: Zentrale Einsichten von Schütz wurden als »präsoziologische« Grundlage verwendet, um ihre Neukonzeption der Wissenssoziologie phänomenologisch zu unterfüttern (Berger & Luckmann 1970).