2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Internet und Journalismusforschung. Theoretische Neujustierung und Forschungsagenda
verfasst von : Prof. Dr. Christoph Neuberger
Erschienen in: Journalismus online - Partizipation oder Profession?
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Warum fällt es der Journalismusforschung so schwer, das Internet in den Griff zu bekommen? Ursachen dafür kann man sowohl im Beobachtungssystem ‚Journalismusforschung‘ als auch im Beobachtungsobjekt ‘Internet’ finden. Galt das Hauptinteresse der Journalismusforschung in den siebziger Jahren der Professionalisierung des Journalismus, so ging dieses Motiv nach und nach verloren. Stattdessen bemühte sich die Journalismusforschung darum, Anschluss an den Stand der Theoriediskussion zu gewinnen und sich so Respekt in der Kommunikationswissenschaft zu verschaffen. Erfolgreiche Theoriearbeit besteht seither vor allem in der Demonstration, dass soziologische Basistheorien auf den speziellen Gegenstand ‚Journalismus‘ angewandt werden können.1 Die Probleme der Journalismusforschung wurden durch diese Entwicklung zunehmend wissenschaftsintern generiert. Das Internet bereitet dieser selbstgenügsamen Abkapselung der Journalismusforschung ein Ende: Zu offensichtlich ist die Distanz geworden, die zwischen dem herkömmlichen Journalismusverständnis und neuen Phänomenen in der Internetöffentlichkeit liegt.