2012 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Polizei als Organisation
verfasst von : Dr. rer. soc. Sylvia Marlene Wilz
Erschienen in: Handbuch Organisationstypen
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Als „Organisation mit Gewaltlizenz“ (Prätorius 2001; Herrnkind/Scheerer 2003) ist die Polizei eine ganz besondere Organisation – sowohl in ihrem Selbstverständnis als auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Ihre Aufgabe besteht darin, für die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit und Ordnung zu sorgen. In der Bearbeitung dieser Aufgabe ist die Polizei involviert in Situationen der Gefährdung staatlicher und anderer gesellschaftlicher Institutionen sowie in Situationen der Gefährdung einzelner Gesellschaftsmitglieder. Der Polizei – oder korrekter: Teilen der Organisation Polizei – ist es daher als einziger Organisation neben dem Militär erlaubt, ihre Aufgabe auch unter Anwendung von Gewalt als letztem legitimem Mittel zu erfüllen. Diese grundsätzliche Verankerung der Organisation Polizei im staatlichen Gewaltmonopol bedeutet eine besondere Verquickung von staatlichen, politischen und anderen gesellschaftlichen Interessen und Regulierungen. Sie bedeutet außerdem ein besonderes Spannungsverhältnis in der alltäglichen Amtsausübung und im Arbeitshandeln, das einerseits in ‚normalem‘ Verwaltungshandeln und ‚normaler‘ Sachbearbeitung und andererseits im Umgang mit existenzieller Bedrohung besteht.