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1999 | Buch

Altproduktentsorgung aus betriebswirtschaftlicher Sicht

verfasst von: Dr. Armin Rudolph

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Umwelt und Ökonomie

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Dieses Zitat veranschaulicht einerseits den hohen Stellenwert, den die Güterherstellung und -Versorgung im ökonomischen System besitzen, und andererseits die geringe Aufmerksamkeit, die der Entsorgung von produk-tions- und konsumbedingt anfallenden Rückständen entgegengebracht wird. Eine ähnliche Diskrepanz spiegelt sich auch in der Betriebswirtschaftslehre wider. Der Vielzahl an Literatur zu Beschaffung, Produktion und Absatz von Gütern standen in der Vergangenheit nur vereinzelte Beiträge gegenüber, die sich mit Entsorgungsfragen beschäftigten. Ein Umdenken setzte erst zu Beginn der 80er Jahre ein, als sich eine zunehmende Zahl von Veröffentlichungen mit Umweltproblemen des Wirtschaftens auseinandersetzte. Konkrete Entscheidungshilfen zur Bewältigung des Entsorgungsproblems haben nur wenige Beiträge geliefert. Es standen vielmehr Problematisierungen und normative Handlungsanweisungen im Vordergrund. Nur wenige betriebswirtschaftliche Veröffentlichungen waren aber durch eine explizite Konzentration auf Entsorgungsfragen von Industrieunternehmen bzw. auf Probleme von Entsorgungsbetrieben gekennzeichnet. Dies verwundert um so mehr, als die Entsorgungsbranche zu den Wirtschaftszweigen mit den höchsten Wachstumsraten zählt.2
Armin Rudolph
2. Entsorgung aus betriebswirtschaftlicher Sicht
Zusammenfassung
Aus systemtheoretischer Sicht stellt die natürliche Umwelt ein Umsystem des ökonomischen Systems dar.1 Zum einen liefert sie Inputs für die wirtschaftliche Leistungserstellung, zum anderen nimmt sie Outputs des ökonomischen Systems auf.2 Das natürliche Gleichgewicht wird dabei durch eine Ressourcenentnahme und eine Schadstoffeinbringung, die die Regenerationsrate der Natur übersteigen, gestört. Solche Schädigungen des ökologischen Systems tangieren Unternehmen in zweierlei Hinsicht:3
  • • Der übermäßige Abbau von Rohstoffen führt dazu, daß Produktionsfaktoren schon knapp sind bzw. langfristig fehlen werden (Ressourcenproblem). Je knapper ein Gut ist, desto höher wird sein Preis sein.4 Für natürliche, vor allem nicht regenerierbare Rohstoffe bedeutet dies, daß bei fehlenden Substitutionsmöglichkeiten steigende Rohstoffkosten zu erwarten sind.5
  • • Die begrenzte Aufnahmefähigkeit der Umwelt für Produktions- und Konsumrückstände und die bereits bestehende Schädigung der natürlichen Umwelt (Belastungsproblem) fuhren zu wachsendem Umweltbewußtsein in der Gesellschaft.6 Dieses äußert sich in gesetzlichen Beschränkungen und Auflagen für die Rückstandsabgabe an die Umwelt sowie durch staatliche Eingriffe in unternehmerische Dispositionen, wodurch Kostenbelastungen für die Unternehmen entstehen.7
Armin Rudolph
3. Rahmenbedingungen der Entsorgung von komplexen Altprodukten
Zusammenfassung
Nach der Charakterisierung der Entsorgung aus betriebswirtschaftlicher Sicht sollen nun die Besonderheiten der Entsorgung komplexer Altprodukte näher analysiert werden. Zuerst ist zu klären, wie komplexe Altprodukte von anderen Rückständen abgegrenzt werden können und welche entsorgungsrelevanten Besonderheiten sie aufweisen. Anschließend werden für die Themenstellung wesentliche gesetzliche Abfallvorschriften dargestellt. Die Entsorgungskonzepte der Industrie für Altautos und Elektrogeräte bilden die Grundlage für die Identifikation der für Altprodukte charakteristischen Entsorgungsaktivitäten, welche im Mittelpunkt von betriebswirtschaftlichen Planungssystemen stehen müssen. Entwicklungen auf den Verwertungs- und Beseitigungsmärkten, die die Wirtschaftlichkeit der Altproduktentsorgung stark beeinflussen, werden im letzten Abschnitt dieses Kapitels analysiert.
Armin Rudolph
4. Betriebliche Entsorgungsplanung
Zusammenfassung
Das vorangegangene Kapitel hat relevante Aspekte der Entsorgung von komplexen Altprodukten aufgezeigt, die Gegenstand und Rahmenbedingun-gen der betrieblichen Entsorgungsplanung darstellen. In diesem Kapitel soll nun genauer auf Fragestellungen der einzelbetrieblichen Entsorgungsplanung eingegangen werden. Zu diesem Zweck wird zuerst begründet, warum die Entsorgung einen neuen betrieblichen Funktionalbereich darstellt. Anschließend werden auf Basis einer Systematisierung der betrieblichen Entsorgungsplanung ausgewählte programmpolitische Planungsprobleme der Altproduktentsorgung vorgestellt und näher analysiert.
Armin Rudolph
5. Prognose des Anfalls von Altproduktrückständen
Zusammenfassung
Unabhängig davon, ob strategische, taktische oder operative Aspekte der Entsorgungsplanung im Vordergrund stehen, sind Informationen über den zu erwartenden Rückstandsanfall von großer Bedeutung. Für Unternehmen, die entweder als Hersteller bzw. Vertreiber rücknahmepflichtiger Produkte oder als Beauftragte solcher tätig sind, determiniert die Menge der zu entsorgenden Rückstände den Umfang der Entsorgungstätigkeiten und damit den Output des Entsorgungssystems. Altproduktanfalldaten werden u.a. benötigt, um die Entsorgungskapazitäten festzulegen, um eine für die Rücknahmemengen geeignete Logistikstruktur zu entwickeln und um Input-größen für die Entsorgungsprogrammplanung zu erhalten. Aber auch Unternehmen, die als unabhängige Verwerter oder Entsorger am Markt tätig sind, müssen an Rückstandsprognosen in ihrem Marktsegment interessiert sein, um sich bei einem Mengenrückgang rechtzeitig Substitutionsmärkte erschließen bzw. durch absatzpolitische Maßnahmen einen höheren Marktanteil sichern zu können.
Armin Rudolph
6. Entwicklung von Modellen zur Entsorgungsplanung als Grundlage programmpolitischer Entscheidungen
Zusammenfassung
Im vierten Kapitel wurden Teilbereiche der betrieblichen Entsorgungsplanung abgegrenzt. Ziel dieses Kapitel ist es, Planungsmodelle zu entwickeln, die der Lösung programmpolitischer Fragestellungen im Rahmen der Altproduktentsorgung dienen. Am Anfang steht eine Darstellung und Bewertung in der Literatur vorhandener Planungsansätze. Anschließend werden Entscheidungsmodelle für Teilbereiche der Reduktionsplanung entwickelt und Modifikationen aufgezeigt, um Besonderheiten der Entsorgung komplexer Altprodukte besser berücksichtigen zu können. Ein Fallbeispiel, das die Anwendung der entwickelten Modelle zur Bestimmung der optimalen Trennungstiefe des aus Kapitel 4.4 bekannten elektrischen Steckers demonstriert, beschließt das Kapitel.
Armin Rudolph
7. Resümee
Zusammenfassung
In der Einleitung wurde die stiefmütterliche Behandlung, die Entsorgungsfragen in der betriebswirtschaftlichen Literatur zuteil wird, beklagt. Ziel der Arbeit war es deshalb, betriebswirtschaftliche Planungsansätze für ausgewählte Teilprobleme der Entsorgung zu entwickeln, um einen Beitrag zur Entwicklung einer Funktionallehre Entsorgung zu leisten und damit der wachsenden Bedeutung der Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden.
Armin Rudolph
Backmatter
Metadaten
Titel
Altproduktentsorgung aus betriebswirtschaftlicher Sicht
verfasst von
Dr. Armin Rudolph
Copyright-Jahr
1999
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-642-47039-4
Print ISBN
978-3-7908-1200-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-47039-4