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1995 | Buch

Hierarchisch integrierte Produktionsplanung und -steuerung

verfasst von: Dr. Volkmar Söhner

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Schriften zur Quantitativen Betriebswirtschaftslehre

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Über dieses Buch

Die hierarchische Produktionsplanung und -steuerung weist grundsätzliche Mängel auf, da übergeordnete Planungsebenen die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf die Planung untergeordneter Ebenen nicht geeignet antizipieren. Die mangelhafte Kapazitätsabstimmung dieser Ebene führt häufig auf lange Durchlaufzeiten und hohe Werkstattbestände. Da man bei der Losgrößenplanung meist nur Kosten, nicht aber Durchlaufzeiten und Werkstattbestände optimiert, werden die Probleme verschärft. Dieses Buch beschreibt ein völlig neues hierarchisches Planungskonzept, das die einzelnen Planungsebenen nachhaltig integriert und dadurch eine bessere mittelfristige Kapazitätsplanung ermöglicht. Hierbei werden bereits im Rahmen der Produktionsprogrammplanung durchlaufzeitoptimale Losgrößen ermittelt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Intenationalisierung und die Sättigimg vieler Märkte führten insbesondere in den letzten beiden Jahrzehnten in fast allen Branchen auf verschärfte Wettbewerbsbedingungen. Aufgrund dieser Entwicklung genügt es auch heute nach wie vor nicht, nur neue, innovative Produkte in einer immer größeren Variantenvielfalt anzubieten. Zur Aufrechterhaltung der Konkurrenzfähigkeit ist es außerdem für die meisten Unternehmen von essentieller Bedeutung, kostengünstig, schnell, termingerecht, qualitativ hochwertig und flexibel auf individuelle Kundenwünsche angepaßt zu produzieren.1 Diese Ziele lassen sich nur durch eine entsprechende Ausrichtung der Produktionsplanung realisieren. Es hat sich in vielen Fällen gezeigt, daß neben einem verbesserten Qualitätsmanagement vor allem Maßnahmen zur Reduzierung der Werkstattbestände und Durchlaufzeiten ergriffen werden müssen.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 2. Hierarchische Produktionsplanung und -steuerung
Zusammenfassung
Bei der Planung komplexer Fertigungssysteme folgt man traditionell dem Konzept der Hierarchischen Produktionsplanung und -steuerung, im weiteren auch vereinfachend nur als Hierarchische Produktionsplanung bezeichnet, ohne hierbei, wie allgemein üblich, den speziellen Ansatz von Hax und Meal1 zu verstehen. Die Zielsetzung des zweiten Kapitels besteht darin, die Probleme und Nachteile der Hierarchischen Produktionsplanung zu analysieren. Dadurch wird sich zeigen, daß dieses Konzept die neueren Ziele und Anforderungen im Produktionsbereich nicht konsequent genug umsetzt und meist auch keine geeigneten Planungsverfahren bereithält.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 3. Grundlagen der Warteschlangentheorie
Zusammenfassung
Den Kern des im vierten Kapitel beschriebenen Konzeptes zur Produktionsplanung bildet eine Heuristik, mit der durchlaufzeitoptimale Losgrößen berechnet werden können. Hierzu ist auf der Ebene der Produktionsprogrammplanung die mittlere Durchlaufzeit zu berechnen. Aus der Sicht der Produktionsprogrammplanimg weist die Nachfrage und der Materialfluß eine gewisse Stochastik auf, der bei der Ermittlung der mittleren Durchlaufzeit in adäquater Weise Rechnung zu tragen ist. Am Ende des vorliegenden Kapitels wird sich zeigen, daß sich Modelle aus der Warteschlangentheorie am ehesten für diese Aufgabe eignen. Deshalb werden im folgenden zunächst einige Grundlagen der Warteschlangentheorie erläutert. Hierbei geht es nur um elementare Aspekte, die für das weitere Verständnis bedeutsam sind. Für eine vertiefende Behandlung des Themas sei auf die einschlägige Literatur verwiesen1.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 4. Hierarchisch integrierte Produktionsplanung und -steuerung
Zusammenfassung
Das vorliegende Kapitel beschreibt in Anlehnung an die Ergebnisse aus Kapitel 2 ein Planungskonzept, das alle Stufen der mittel- und kurzfristigen Produktionsplanung hierarchisch integriert. Ausgangspunkt für die Entwicklung dieser hierarchisch integrierten Produktionsplanung und -steuerung (HIPS) waren in erster Linie die konzeptionellen Mängel der traditionellen Hierarchischen Produktionsplanung.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 5. Ergänzende Konzepte zur Hierarchischen Produktionsplanung und -steuerung
Zusammenfassung
Zur Verbesserung bzw. Beseitigung der Mängel der Hierarchischen Produktionsplanung wurden in den letzten Jahren mehrere ergänzende Konzepte1 entwickelt. Im weiteren werden einige dieser Ansätze, die für die Praxis und die Literatur wohl am bedeutendsten sind, eingehend erörtert und dahingehend analysiert, ob und inwieweit sie die im zweiten Kapitel genannten Probleme der traditionellen Hierarchischen Produktionsplanung und -Steuerung tatsächlich lösen. Hierzu beschreibt der nächste Abschnitt stellvertretend für die klassischen Losgrößenverfahren das Modell von Tempelmeier und Derstroff2. Anschließend geht es um Methoden der Auftragsfreigabe. Danach stellt Abschnitt 5.3 den von Missbauer erst in jüngster Vergangenheit veröffenthchten Ansatz zur Bestandsregelung vor. Der vierte Abschnitt behandelt schheßHch das Kanban-Konzept, das eine spezielle Fertigungssteuerung darstellt und in der Regel zur Reahsierung des Just-In-Time-Konzeptes dient. Es wird sich zeigen, daß die genannten Konzepte einige Mängel korrigieren oder gar beseitigen. Dennoch lassen sie zentrale Fragen offen oder sie werfen neue Probleme auf.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 6. Zusammenfassung
Zusammenfassung
In ihrem zweiten Kapitel hat die vorliegende Arbeit die grundlegenden konzeptionellen Probleme der traditionellen Produktionsplanung und -steuerung (HPS) erörtert. Die hierbei erzielten Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammen:
  • Erhebliche konzeptionelle Mängel weist der Kapazitätsabgleich der Produktionsprogrammplanung auf, da
    • nur die Kapazitäten der Endproduktstufen und der potentiellen Engpässe und nicht (simultan) alle Kapazitäten einbezogen werden,
    • der umrüstbedingte Kapazitätsbedarf nicht bekannt ist und
    • die Auswirkungen des Abgleichs auf die mittlere Durchlaufzeit und die Losgrößenplanung nicht antizipiert werden.
  • In bezug auf die Losgrößenplanung ist zu kritisieren, daß
    • die Losgrößen meist ohne Berücksichtigung der Kapazitäten und der Mehrstufigkeit festgelegt werden,
    • als Zielsetzung gewöhnhch ein Kostenkriterium und nicht etwa die Minimierung der mittleren Durchlaufzeit und des mittleren Werkstattbestandes angestrebt wird.
  • Für die Vorlaufverschiebung und die Grobterminierung stehen keine verläßliche Warte- bzw. Vorlaufzeiten zur Verfügung, da die HPS explizit keine Methode bereitstellt, mit der Wartezeiten in Abhängigkeit ihrer tatsächlichen Bestimmungsfaktoren berechnet werden können.
  • Die Kapazitätsbedarfsplanimg teilt den Planimgszeitraum in relativ kurze Perioden ein. Die Unscharfe der Terminrechnung und die Tatsache, daß Kapazitäten zeit-kontinuierlich verfügbar sind, rechtfertigen grundsätzliche Zweifel an der Vorgehensweise des traditionellen CRP.
Christoph Schneeweiß
Backmatter
Metadaten
Titel
Hierarchisch integrierte Produktionsplanung und -steuerung
verfasst von
Dr. Volkmar Söhner
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-642-51089-2
Print ISBN
978-3-7908-0868-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-51089-2