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2002 | Buch

Gründung und Wachstum FuE-intensiver Unternehmen

Untersuchungen in Ostdeutschland

verfasst von: Professor Dr. Franz Pleschak, Dr. Herbert Berteit, Dipl.-Kauffrau Birgit Ossenkopf, Dipl.-Kaufmann Frank Stummer

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Technik, Wirtschaft und Politik

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Junge FuE-intensive Unternehmen im Innovationsprozess
Zusammenfassung
Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sind FuE-intensive Unternehmen aus mehrfacher Hinsicht bedeutungsvoll. Die Erwartungen an diese Unternehmen bestehen darin,
  • — neue Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, die zum Strukturwandel beitragen, den Innovationswettbewerb beleben und die Exportkraft stärken;
  • — neue Arbeitsplätze zu schaffen, von denen aufgrund der Exportorientierung der Unternehmen und des innovativen Charakters der Geschäftsfelder in geringem Ausmaß Verdrängungseffekte auf bereits bestehende Arbeitsplätze ausgehen und die aufgrund der zukunftsorientierten Produkte dem Rückgang in konventionellen Wirtschaftszweigen langfristig ein Gegengewicht setzen;
  • — zur Herausbildung innovativer regionaler Strukturen beizutragen, z. B. durch komplementäres Zusammenwirken innovativer großer und kleiner Unternehmen, Entwicklung von innovativen Netzwerken mit Kapitalgebern, Beratern, Technologie- und Gründerzentren, Technologieagenturen u.a.m. sowie durch Technologietransfer über Personaltransfer;
  • — die Innovationspotenziale zu stärken durch engere Verflechtung von Grundlagenforschung, angewandter Forschung, industrieller Entwicklung, Fertigung und Markteinführung und Ausnutzung der Kooperationsvorteile;
  • — den Transfer von Ergebnissen der Grundlagen- und angewandten Forschung in marktreife Produkte und Verfahren zu unterstützen;
  • — durch Wachstum zur Erhöhung der Leistungskraft der Volkswirtschaft beizutragen.
Franz Pleschak, Herbert Berteit, Birgit Ossenkopf, Frank Stummer
2. Empirische Untersuchungen zur Gründung und zum Wachstum junger FuE-intensiver ostdeutscher Unternehmen
Zusammenfassung
Junge FuE-intensive Unternehmen verfugen über Wachstumspotenziale. Damit diese voll wirksam werden, erhalten ostdeutsche FuE-intensive Unternehmen für die Gründung und ihr Wachstum staatliche Förderungen. Sie sind darauf gerichtet, die Start- und Wachstumsbedingungen der Unternehmen zu verbessern, die Wirkung entwicklungshemmender Faktoren einzuschränken und die Chancen für einen Innovations- und Unternehmenserfolg zu erhöhen. Für die Ausgestaltung einer künftigen Förderung und für das Management der Unternehmen ist es notwendig, das tatsächliche Wachstum ostdeutscher FuE-intensiver Unternehmen sowie die Wachstum fordernden bzw. hemmenden internen und externen Faktoren zu kennen. Da ostdeutsche FuE-intensive Unternehmen unterschiedliche Gründungs- und Wachstumsbedingungen haben und heterogen in ihren Merkmalsausprägungen sind, ist es zweckmäßig, Gruppen von Unternehmen zu bilden, die durch gleiche Entstehungsbedingungen und Merkmalstrukturen gekennzeichnet sind, um dann für diese Gruppen spezifische Aussagen zum Wachstum und den Wachstumsstrategien treffen zu können. Dies sind die Ziele der empirischen Untersuchungen.
Franz Pleschak, Herbert Berteit, Birgit Ossenkopf, Frank Stummer
3. Bewertung von Finanzierungskonzepten junger FuE-intensiver Unternehmen
Zusammenfassung
Die Finanzierung junger FuE-intensiver Unternehmen zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus (Viala 1998):
  • — Die Produktidee ist nur schwer durch klassische Wirtschaftlichkeitskennziffern bewertbar,
  • — immaterielle Aspekte, besonders das Erfahrungswissen der FuE-Beschäftigten, beeinflussen wesentlich die Unternehmensentwicklung,
  • — die finanziellen Mittel sind langfristig gebunden, bevor ein Rückfluss einsetzt,
  • — die Unternehmensentwicklung ist durch Risikofaktoren gekennzeichnet,
  • — es existieren selten dingliche Sicherheiten, über die der Kapitalgeber das Verhalten des Unternehmers steuern bzw. kontrollieren könnte,
  • — zwischen Gründer und Kapitalgeber können Informationsasymmetrien und Divergenzen in den Zielvorstellungen auftreten.
Franz Pleschak, Herbert Berteit, Birgit Ossenkopf, Frank Stummer
4. Schlussfolgerungen für die künftige Förderung von Gründung und Wachstum FuE-intensiver Unternehmen in Ostdeutschland
Zusammenfassung
Der nachfolgend vorgeschlagene Lösungsrahmen einer künftigen Förderung von Gründung und Wachstum FuE-intensiver Unternehmen in Ostdeutschland geht von folgenden Prämissen aus:
  • • Angesichts der in Ostdeutschland bestehenden Defizite bei der Ausprägung des industriellen Sektors und der im Vergleich zu Westdeutschland wesentlich geringeren Ausstattung mit industriellen FuE-Potenzialen ist die Neugründung und das Wachstum FuE-intensiver Unternehmen in Ostdeutschland von hoher Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Die gegenwärtigen strukturellen Wettbewerbsnachteile Ostdeutschlands erfordern Unterstützungsleistungen, um bei der industriellen Entwicklung aufzuholen, die Innovationskraft der Wirtschaft zu stärken und FuE-intensive Unternehmen anzusiedeln.
  • • Die empirischen Untersuchungen zur wirtschaftlichen Entwicklung junger ostdeutscher FuE-intensiver Unternehmen zeigen, dass diese längerfristig sowohl aus der Sicht des Umsatzes als auch der Beschäftigten wachsen. Die Mehrheit der Unternehmen richtet seine Unternehmenskonzeptionen auf Wachstum aus. In den zurückliegenden Jahren entspringt das tatsächliche Wachstum zu einem wesentlichen Teil aus einem Komplex sich ergänzender FuE-Fördermaßnahmen und damit verbundener Investitionsförderung. Ohne Unterstützung könnten die Unternehmen in ihren jungen Lebensjahren als FuE-intensive Unternehmen wirtschaftlich noch nicht existieren. Unter der Gesamtheit FuE-intensiver Unternehmen erreichen diejenigen die besten Wachstumsergebnisse, die in ihre Finanzierungskonzepte Beteiligungen einbinden. Beteiligungskapital unterstützt die Unternehmen bei der Hinwendung zum Wachstum.
  • • FuE-intensive wachstumsorientierte Unternehmen haben einen hohen Kapitalbedarf. Er liegt bei mehreren Millionen EURO. Junge Unternehmen verfugen nicht über die Voraussetzungen, diesen Kapitalbedarf durch Selbstfinanzierung zu decken. Angesichts der Risiken und der geringen dinglichen Sicherheiten scheiden in den frühen Phasen auch Finanzierungen auf Darlehensbasis aus. Vom Standpunkt der Finanzierungstheorie benötigen junge FuE-intensive Unternehmen Finanzierungslösungen, die die Eigenkapitalbasis stärken, den Unternehmenswert erhöhen, die Liquidität verbessern und Signale bzw. Anreize für Investoren und Unternehmer senden. Dem entsprechen sowohl für die eigentliche Gründungsphase als auch die erste Entwicklungsphase der Unternehmen am vorteilhaftesten Beteiligungen.
  • • Die Lebensphase eines jungen FuE-intensiven Unternehmens reicht im Allgemeinen bis zu einem Unternehmensalter von fünf Jahren. In diesem Zeitraum fallen gedrängt viele Aufgaben beim Unternehmensaufbau zusammen. FuE, Marketing, Fertigungs- und Organisationsaufbau erfordern umfangreiche finanzielle Mittel, ohne dass dem schon entsprechende Rückflüsse gegenüberstehen. Deshalb muss sich die Förderung vor allem auf diese junge Phase im Unternehmensleben konzentrieren. Das betrifft auch die Förderung von solchen FuE-Projekten, die Wachstumsimpulse geben.
  • • Gründer benötigen vor der Gründung, in der eigentlichen Gründungsphase und in der ersten Entwicklungsphase des Unternehmens vielfältige Unterstützungsleistungen. Sie müssen helfen, Gründungswilligkeit und Gründungsfähigkeit herauszubilden, qualifizierte Unternehmenskonzeptionen zu erarbeiten, Zugang zu Netzwerken zu finden und sie müssen für die Gründer Beratung und Betreuung entsprechend der Entscheidungssituationen in den jeweiligen Entwicklungsstadien junger Unternehmen erschließen.
Franz Pleschak, Herbert Berteit, Birgit Ossenkopf, Frank Stummer
5. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sind FuE-intensive Unternehmen aus mehrfacher Hinsicht bedeutungsvoll. Die Erwartungen an diese Unternehmen bestehen darin, neue Produkte und Verfahren zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, die zum Strukturwandel beitragen, den Innovationswettbewerb beleben und die Exportkraft stärken. Die Unternehmen sollen neue Arbeitsplätze schaffen, zur Herausbildung innovativer regionaler Strukturen beitragen, die Innovationspotenziale stärken und durch Wachstum die Leistungskraft der Volkswirtschaft erhöhen.
Franz Pleschak, Herbert Berteit, Birgit Ossenkopf, Frank Stummer
Backmatter
Metadaten
Titel
Gründung und Wachstum FuE-intensiver Unternehmen
verfasst von
Professor Dr. Franz Pleschak
Dr. Herbert Berteit
Dipl.-Kauffrau Birgit Ossenkopf
Dipl.-Kaufmann Frank Stummer
Copyright-Jahr
2002
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-642-57456-6
Print ISBN
978-3-7908-1478-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-57456-6