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2013 | Buch

Von der Postdemokratie zur Neodemokratie

verfasst von: Klaus von Beyme

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Der Autor hat die aktuelle Debatte über die Niedergangsszenarien der „Postdemokratie“ zum Anlass genommen eine positivere Version der Entwicklung zur “Neodemokratie“ anzubieten. Nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit den Thesen zur Postdemokratie werden die neuesten Entwicklungen im Bereich der Demokratie erörtert, wie „Die Politik im Kreuzfeuer der alten Medien und das Wutbürgertum in den neuen Medien“ und „Neue Formen der Partizipation und die Gefahren von Populismus und Extremismus“. Es folgen die Vorschläge zur institutionellen Demokratieentwicklung durch Wahlrechtsänderungen und Mandatsbegrenzung bis zur Reform der Parteienfinanzierung, Korruptionsbekämpfung, zur Debatte um die Einführung von Vorwahlen nach amerikanischem Muster, sowie den Konzeptionen für eine Realisierung von Referenden auf allen Ebenen. Der Verfasser schließt mit einer Erörterung der normativen Modelle der Demokratie-Entwicklung und behandelt die Gerechtigkeits- und Solidaritätsvorstellungen in Wissenschaft und Programmdiskussionen der politischen Parteien. Am Schluss wird ein Ausblick auf das Modell einer „Neodemokratie“ gegeben.​

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Die Debatte um die Postdemokratie und die Tradition der Niedergangsszenarien
Zusammenfassung
Der Demokratiebegriff wird nach Ansicht einiger Kritiker durch seine Mehrdeutigkeit verfälscht, da er immer in zwei Versionen auftritt: als Verfassung des Gemeinwesens oder als Verwaltungspraxis. Die zweite Version überwiegt laut Agamben (2012: 9). Dabei wurde unterstellt, dass das Zentrum der Maschine leer bleibt, weil zwischen beiden Begriffen keine Vermittlung möglich sei. Dass die verschiedenen Wissenschaften mit unterschiedlichen Ansätzen an den Demokratiebegriff herangehen, scheint mir normal bei einem pluralistischen Wissenschaftsbegriff.
Klaus von Beyme
2. Politik im Kreuzfeuer der Kritik der alten Medien und das Wutbürgertum in den neuen Medien
Zusammenfassung
„Postdemokratie“ ist der neue Terminus, der seit Colin Crouchs Bestseller (2008: 13) Popularität erlangte. Diese Variante der Demokratie ist gekennzeichnet dadurch, dass die formellen Institutionen intakt erscheinen. Der reale politische Prozess ist jedoch gekennzeichnet durch eine Erosion des Parteienstaates, die Medialisierung der Politik durch alte und neue Internet‐ Medien, die an den Kompetenzwurzeln der politischen Klasse nagen. Der Trend der Medialisierung scheint sich mit dem Heranwachsen einer neuen Windows‐Generation zu verstärken und wird nicht ohne Einfluss auf die Politik bleiben.
Klaus von Beyme
3. Neue Formen der Partizipation und die Gefahren von Populismus und Rechtsextremismus
Zusammenfassung
Die neue Kampagne um die Postdemokratie, seit Colin Crouch (2005, 2008: 13) geht davon aus:
  • die Institutionen bleiben formal intakt,
  • aber die politischen Verfahren ändern sich durch wachsenden Einfluss privilegierter Eliten, die das egalitäre Projekt der alten Linken unterminieren.
Klaus von Beyme
4. Vorschläge zur institutionellen Demokratiereform in Deutschland
Zusammenfassung
Während Theoretiker vielfach pauschal über Niedergang oder Erneuerung der Demokratie räsonnieren (Kap. 1 und 5), haben die Empiriker sich den konkreten Möglichkeiten einer Revitalisierung von Demokratie gewidmet. Vielfach begann die Debatte mit Skepsis, ob institutionelle Reformen in den entwickelten Demokratien möglich seien, wie in der Theorie der angeblich blockierten Gesellschaft.
Klaus von Beyme
5. Normative Modelle der Demokratieentwicklung: Von der Postdemokratie zur Neodemokratie?
Zusammenfassung
Die gedrückte Niedergangsstimmung, die mit dem Begriff der Postdemokratie verbunden scheint, wird nur durch Rückbesinnung auf die normativen Grundlagen der politischen Theorie in eine neodemokratischen Aufbruchsstimmung transformiert werden können. Demokratie ist nicht nur mit dem Rechtsstaat eng verbunden. Normativen Theorien der Demokratie liegen meist auch Konzeptionen einer Gerechtigkeit zugrunde, die über die neoliberale Vision eines Marktes individueller Glückssucher hinausgeht.
Klaus von Beyme
Backmatter
Metadaten
Titel
Von der Postdemokratie zur Neodemokratie
verfasst von
Klaus von Beyme
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-00981-6
Print ISBN
978-3-658-00980-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-00981-6