Skip to main content

2013 | Buch

Militärdiktaturen im 20. Jahrhundert

Motivation, Herrschaftstechnik und Modernisierung im Vergleich

verfasst von: Alexander Straßner

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Vor dem Hintergrund des rasanten ökonomischen Aufstiegs Chinas wird in der Politikwissenschaft die Fähigkeit autoritärer Regime zur Modernisierung eines Landes gerade intensiv diskutiert. Der vorliegende Band greift deshalb die Untersuchung des ökonomischen, sozialen und politischen Modernisierungspotentials von Militärdiktaturen neu auf. Dabei steht zum einen die Anwendung moderner Indizes, aber auch der breite globale Vergleich im Mittelpunkt der Untersuchung: Anhand von 19 Fallbeispielen des 20. Jahrhunderts werden historische wie auch zeitgenössische Militärregime auf ihre Maßnahmen und Policy-Outputs hin untersucht und eine vergleichende Modernisierungsbilanz gezogen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Militär und Modernisierung: Hinführung und Bestandsaufnahme
Zusammenfassung
Als im Jahr 2009 der honduranische Präsident Mel Zelaya das Volk zu befragen ankündigte, ob es nicht einer Verfassungsrevision zuzustimmen geneigt sei, ihm entgegen der grundgesetzlichen Fundamente eine dritte Amtszeit zu gewähren, trat das Militär als politischer Akteur in Erscheinung und verfrachtete den Präsidenten kurzerhand ins benachbarte Costa Rica, um selbst die Macht zu übernehmen.
Alexander Straßner
2. Militär, Diktatur, Modernisierung
Zusammenfassung
Bevor die Frage nach dem Zusammenhang von Modernisierung und Militär überhaupt in Angriff genommen werden kann, ist eine zentrale Klärung der Begriffe unabdingbar. Dies scheint bei dem Begriff Militär noch relativ eindeutig zu sein. Die Literatur und die verschiedenen Zweige der Politikwissenschaft, die klären wollen, was unter Militärdiktaturen, Modernisierung und insbesondere politischer Modernisierung zu verstehen ist, sind jedoch teilweise miteinander uneins oder aber betreffen zumindest so weit auseinander liegende Herangehensweisen, dass eine begriffliche Übereinkunft kaum möglich erscheint.
Alexander Straßner
3. Operationalisierung
Zusammenfassung
Zur Operationalisierung der Modernisierungseffekte, die durch Militärdiktaturen hervorgerufen werden, standen mehrere Indizes zur Auswahl, die allesamt fehler- bzw. problembehaftet waren. So war beispielsweise der Indikator des Bruttoinlandsproduktes pro Kopf als Richtwert für die ökonomische Modernisierung zwar für alle Staaten verfügbar, allerdings mussten zwei verschiedene Datensätze verwendet werden.
Alexander Straßner
4. Militärdiktatur und Modernisierung: Der globale Überblick
Zusammenfassung
Unabhängig von politisch-kulturellen Faktoren, die dazu führten, dass in der Geschichte eines Landes Militärerhebungen zum probaten und gewohnheitsmäßig arrivierten Mittel eines politischen Akteurs wurden (Spanien) oder aber religiös-kulturell legitimiert waren (klassischer Islam), so war es doch das 20. Jahrhundert als „Zeitalter der Extreme“, welches das Gros der Militärdiktaturen hervorbrachte.
Alexander Straßner
5. Einzelfallstudien
Zusammenfassung
Den jeweiligen Kapiteln zu den Einzelfallstudien wird jeweils eine kulturraumrelevante Analyse vorangestellt, um deutlich zu machen, dass es sehr wohl Rahmenbedingungen regionaler Natur gibt, die eine Wahrscheinlichkeit der militärischen Machtübernahme erhöhen. Auch wird darin deutlich, dass innerhalb des Faktors Kultur besonders die Religion nicht vernachlässigt werden darf.
Alexander Straßner
6. Militärdiktaturen und Modernisierung: Der systematische Vergleich
Zusammenfassung
Die theoretischen politikwissenschaftlichen Überlegungen gingen in zahlreichen Publikationen der Vergangenheit davon aus, dass das Militär als Inhaber des zentralen politischen Entscheidungssystems selbst für seine eigenen Grundlagen sorgt.
Alexander Straßner
7. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Unabhängig von ökonomischer, sozialer oder politischer Modernisierungsintention, Repressionsgrad, Herrschaftsstruktur oder ausgeübten Modernisierungsfunktionen: Militärdiktaturen haben gegenüber zivilen demokratischen Regimen im 20. Jahrhundert keine signifikanten Modernisierungsvorteile geltend machen können. Noch am ehesten waren sie in der Lage, ökonomische Modernisierungsimpulse zu setzen, mit den geschilderten Negativeffekten und in den allermeisten Fällen ohne langfristige Effekte.
Alexander Straßner
Backmatter
Metadaten
Titel
Militärdiktaturen im 20. Jahrhundert
verfasst von
Alexander Straßner
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-02156-6
Print ISBN
978-3-658-02155-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-02156-6