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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Karl Maybach und der »Motorenbau« von 1918 bis zum Zusammenbruch 1945

verfasst von : Wilhelm Treue

Erschienen in: Technikpionier Karl Maybach

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Einige Zeit nach Kriegsende konnte Karl Maybach also den verbliebenen Rest der Mitarbeiterschaft noch beschäftigen und – schließlich vom Unternehmensvermögen – bezahlen. Aber dann musste etwas geschehen. Bereits am 1. September 1918, also noch während des Krieges, hatte er Richard Lang (Abb. 4.3), einen jungen Diplom-Ingenieur, eingestellt und damit beauftragt, den derzeitigen Stand der Technik auf dem Gebiet schnelllaufender Dieselmotoren im Leistungsbereich von 120 bis 150 PS zu ermitteln. Karl Maybach hatte sich für den ganzen Komplex interessiert, weil er aufgrund gelegentlicher Beobachtungen und Veröffentlichungen den Eindruck gewonnen hatte, dass sich hier ein neues Entwicklungs- und Anwendungsgebiet für sein Unternehmen auftat. Am 27. November 1918 legte ihm Lang einen »aus den neuesten Zeitschriften und sonstigen Werken« zusammengestellten ausgewerteten Bericht über »raschlaufende Diesel-Motoren (insbesondere Schiffs- und Fahrzeugmotoren)« vor. Der Bericht begann mit dem Satz:

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Fußnoten
1
Nicht zum ersten Mal übrigens: Bereits 1921 hatte das englische Luftschiff R 34, ein Zeppelin-Nachbau, den Atlantik als erstes Luftfahrzeug überquert.
 
2
Der Fahrpreis für eine Fahrt von Friedrichshafen nach Pernambuco betrug in der Hochsaison 1.550 RM, in der Vor- und Nachsaison 1.400 RM; für die einfache Fahrt von Pernambuco nach Rio de Janeiro waren noch einmal 400 RM aufzuwenden.
 
3
Um welches Luftschiff es sich genau handelte, lässt sich nicht mehr ermitteln. Wahrscheinlich fuhr Karl Maybach mit dem LZ 6, in dem neben den beiden Daimler-Motoren sein erster AZ-Motor eingebaut war. Das Luftschiff Z III (LZ 12) machte seine Erstfahrt erst im April 1912.
 
4
Siehe hierzu ausführlich Abschn.​ 9.​3.
 
5
Alfred Büchi (1879–1959), Schweizer Ingenieur, wurde vor allem durch die Erfindung und Entwicklung der Abgasturboaufladung bekannt.
 
6
Der 1895 in Wuppertal geborene Dipl.-Ing. Ernst Kniepkamp hatte nach dem Ersten Weltkrieg an der TH Karlsruhe studiert und bei der MAN und in Rostock gearbeitet. 1926 begann er, sich beim Heereswaffenamt in Berlin mit Räder-, Halbketten- und Vollketten-Fahrgestellen, bald darauf auch – noch verbotenerweise – mit Panzerfahrzeugproblemen zu beschäftigen. Im Jahre 1930 schuf er den ersten ortsfesten Prüfstand für Gleiskettenfahrzeuge; zwei Jahre später erarbeitete er zukunftsweisende Konstruktionsanforderungen der Reichswehr für Panzerkampfwagen und Halbketten-Zugmaschinen, die zum Bau der ersten Panzer und von mehreren Zugmaschinen-Baugrößen führten – von Fahrzeugen also, für die Karl Maybach Motoren entwickelte. Seit dieser Zeit hat Kniepkamp, der 1936 Regierungsbaurat wurde, eng mit Maybach zusammengearbeitet. Mitte der dreißiger Jahre regte Ernst Kniepkamp die Konstruktion eines 515-kW-(700-PS-)Zwölfzylinder-Ottomotors an, der noch zurückgestellt wurde, aber die Vorstufe für den »Panther«- und »Tiger«-Motor (Pz.-Kpfw. V und VI) von 1942 darstellte. Bis 1945 meldete Kniepkamp etwa 50 Patente auf dem Gebiet der Gleiskettenfahrzeuge an.
 
7
Der Hergang des Unglücks ist durch Berichte von Augenzeugen und die weltberühmt gewordenen Ton- und Filmdokumente (US-Wochenschau) eindrucksvoll belegt, doch gibt es bis zum heutigen Tag keine beweisbare Erklärung dafür, wie es zu der Katastrophe kommen konnte. Da kurz vor der Landung des LZ 129 ein Gewitter niedergegangen war (die Landung wurde deshalb aus Sicherheitsgründen um etwa zwei Stunden verschoben), lautet die wohl plausibelste Theorie, dass beim Annähern an den Ankermast eine Funkenentladung statischer Elektrizität zwischen dem Metallgerippe und der nassen Oberfläche der gut isolierenden Rumpf-Außenhülle in dem Augenblick zur Zündung eines explosiven Luft-Wasserstoff-Gemisches im Heckoberteil geführt hat, als abgeworfene Ankerseile den Boden berührten. Ungeklärt ist allerdings, wodurch sich dieses Gemisch bilden konnte. Für einen Sabotageakt von außen (durch Beschuss) oder von innen (durch eine im Heck angebrachte Bombe mit Zeitzünder), wie immer wieder behauptet worden ist, gibt es keine Beweise. Von den 97 Menschen an Bord konnten sich 62 retten, einige von ihnen mit schweren Brandverletzungen. 22 der 35 Toten (darunter auch ein Angehöriger der Landemannschaft) waren Besatzungsmitglieder, 13 Passagiere kamen ums Leben.
 
8
Mekydro = Abkürzung für ein automatisches, mechanisch-hydraulisches Bahngetriebe. Technische Besonderheit: ein ausrückbarer Drehmomentwandler mit vier durch Maybach-Abweisklauen nachgeschalteten Gängen (Abb.​ 23.​12).
 
Metadaten
Titel
Karl Maybach und der »Motorenbau« von 1918 bis zum Zusammenbruch 1945
verfasst von
Wilhelm Treue
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-25118-5_4

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.