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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Der Zufall ist überall

verfasst von : Bernhard Weßling

Erschienen in: Was für ein Zufall!

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Anhand von zahlreichen Beispielen aus der neueren Zeit (u. a. Corona-Pandemie), der wissenschaftlichen Forschung, der Technologie, der Wirtschaft, der Geschichte und der Politik kann man erkennen: Es sind die sogenannten essenziellen Zufälle, die den Lauf der Geschichte bestimmen, und das in allen Aspekten des Lebens und der Natur, v. a. der Evolution. Wir beschäftigen uns auch mit bisher von anderen Autoren aus Physik und Philosophie vorgelegten Erklärungen über die Ursachen des Zufalls. Davon abgegrenzt wird der essenzielle Zufall.

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Fußnoten
5
Allein in und auf Flughunden leben über 3000 verschiedene Corona-Viren (https://​www.​sueddeutsche.​de/​gesundheit/​coronavirus-pandemie-zoonosen-1.​5168563?), es gab und gibt zahlreiche Gelegenheiten, bei denen das eine oder andere mutierte Virus schön längst hätte überspringen können oder in Zukunft auf uns Menschen überspringt – was kann dieses nächste Virus dann verursachen?
 
16
eingetragenes Warenzeichen der Firma 3M.
 
23
https://​edition.​cnn.​com/​2002/​US/​09/​10/​ar911.​osama.​exclusive/​, in diesem Artikel heißt es: „Due to my experience in this field, I was thinking that the fire from the gas in the plane would melt the iron structure of the building and collapse the area where the plane hit and all the floors above it only. This is all we had hoped for,“ bin Laden said on the tape.
 
24
die folgenden Informationen aus: Barack Obama, Ein verheißenes Land, Penguin 2020, S. 629 ff., und natürlich ist es alles viel komplizierter gewesen, als von Obama dargestellt und erst recht als hier von mir zusammengefasst, und es spielten noch eine ganze Menge weiterer Zufälle eine Rolle.
 
25
Daniel Kahneman, „Schnelles Denken, langsames Denken“, a. a. O., S. 270.
 
26
gutezitate.com/zitat/225135.
 
27
J. D. Watson, Die Doppelhelix, Rowohlt (Reinbek) 1969.
 
28
Mit „Sekundärstruktur“ (z. B. bei Proteinen) ist gemeint, dass die Kette der Aminosäuren („Primärstruktur“) sich streckenweise zu helicalen Abschnitten formt, wonach sich die gesamte Kette dann räumlich faltet und eine dreidimensionale Überstruktur („Tertiärstruktur“) bildet.
 
32
original: „Dans les champs de l’observation, le hasard ne favorise que les esprits préparés.“ https://​www.​curieuseshistoir​es.​net/​louis-pasteur-medecin-vaccins/​
 
33
Heino Falcke (mit Jörg Römer), „Licht im Dunkeln“, Klett-Cotta 2020.
 
34
H. Falcke, a. a. O., S. 198 bis 206.
 
36
H. Falcke a. a. O., S. 216.
 
37
das natürlich kein Foto im üblichen Sinne ist, sondern eine Visualisierung von Radiowellen.
 
38
Aus: „Die Naturwissenschaften“ Heft 1, 04.01.1929, S. 9–11; das pdf dieser Rede kann hier heruntergeladen werden: http://​www.​psiquadrat.​de/​downloads/​schroedinger22_​29_​naturgesetz.​pdf.
 
39
Wir werden uns in diesem Buch nicht mit der Frage beschäftigen, wie die Menschen im allgemeinen Zufälle wahrnehmen, und dass wir Menschen auch gern und (vor)schnell Zusammenhänge zu sehen meinen und vermeintliche Ursachen dort vermuten, wo es keine Zusammenhänge und keine objektiven Ursachen gibt (Glaube an übernatürliche Kräfte, Aberglaube, esoterische Überzeugungen, Verschwörungsmythen).
 
40
Jacques Monod, „Zufall und Notwendigkeit – Philosophische Fragen der modernen Biologie“; Piper-Verlag S. 107, Seitenzahlen entsprechend der Ausgabe von 1996; ich hatte Anfang der 1980er bereits die ursprüngliche Ausgabe von 1971 gekauft und gelesen, sie aber nach weiteren 10 Umzügen in meiner Bibliothek nicht wiedergefunden, also kaufte ich mir für die Arbeit an diesem Buch die antiquarisch erhältliche Ausgabe von 1996.
 
41
J. Monod, a. a. O., S. 17.
 
43
Christian Hesse, Warum deine Freunde mehr Freunde haben als du, Springer Nature 2017.
 
44
genauso wie eine „essenzielle Aminosäure“ deshalb so genannt wird, weil wir ohne sie nicht existieren können (unser Körper kann sie nicht selbst herstellen), ist unter „essenzieller Zufall“ zu verstehen, dass Vorgänge, die solche Arten von Zufällen aufweisen, ohne diese nicht funktionieren würden.
 
45
Zur Erinnerung an den Biologieunterricht in der Schule: Die Ketten- und Helix-Struktur der DNA wird von bestimmten Zuckern, an die Phosphatgruppen angebunden sind, gebildet. Im Innern der Doppelhelix befinden sich organische Basen, so genannte Purin- und Pyrimidin-Basen. Jeweils drei dieser Basen kodieren eine bestimmte Aminosäure („Basentriplett“); für eine bestimmte Aminosäure gibt es zwischen zwei und vier verschiedene Triplettanordnungen, siehe auch https://​de.​wikipedia.​org/​wiki/​Genetischer_​Code.
 
46
Zum Vergleich oder zum Vergnügen mag man in verschiedene Webseiten schauen: https://​www.​textlog.​de/​8255.​html oder https://​www.​textlog.​de/​5519.​html oder auch in Metzlers Lexikon der Philosophie: https://​www.​spektrum.​de/​lexikon/​philosophie/​zufall/​2274.
 
47
Vgl. hierzu die folgende Definition: „Ein Ereignis heißt zufällig, wenn es nicht mit innerer Notwendigkeit aus einer gegebenen Gesamtheit von Bedingungen folgt, wenn es so, aber auch anders hätte verlaufen können. Dies bedeutet nicht, daß ein zufälliges Ereignis nicht kausal bedingt sei. Die universelle Gültigkeit des Kausalprinzips erstreckt sich vielmehr auch auf zufällige Ereignisse.“ Günter Kröber in Klaus, G., Buhr, M. (1969): Philosophisches Wörterbuch. Bibliographisches Institut Leipzig. Ich danke Dr. Rainer Feistel für diesen Hinweis.
 
49
Walter Hehl, „Der Zufall in Physik, Informatik und Philosophie – Zufall als Fundament der Welt“, Springer Vieweg 2021, S. 23; auf S. 38 schreibt er im Unterkapitel 2.2.1 „Definition des Zufalls“ u. a.: „Wir definieren den Zufall als eine Kausalkette, die anfängt ohne Vergangenheit (wie es beim Würfeln per Definition der Fall ist) oder als Treffen zweier Kausalketten, die, soweit man sie zurückverfolgen kann, keinen Zusammenhang haben.“ Mit dem ersten Halbsatz kann ich mich nicht einverstanden erklären, denn natürlich hat jede Kausalkette eine Vergangenheit, einen Ursprung. Und das Würfeln verursacht keinen essenziellen Zufall. Mit dem zweiten Halbsatz treffen wir uns aber auf einer gemeinsamen Verständnisebene.
 
50
Walter Hehl, a. a. O., S. 35.
 
51
man kann zu solchen Arten des Zufalls auch sagen, dass sie „kontingent“ seien, vgl. https://​www.​spektrum.​de/​lexikon/​philosophie/​kontingenz/​1129.
 
52
zitiert nach Henning Genz, „Wie die Zeit in die Welt kam – Die Entstehung einer Illusion aus Ordnung und Chaos“, Rowohlt Taschenbuch 2002, S. 297.
 
53
Klaus Mainzer, Der kreative Zufall. Wie das Neue in die Welt kommt; C. H. Beck 2007
 
55
M. Eigen, R. Winkler, „Das Spiel – Naturgesetze steuern den Zufall“; Serie Piper 1975 (Seitenverweise im folgenden aus der Ausgabe von 1985).
 
56
David J. Hand, Die Macht des Unwahrscheinlichen, C. H. Beck 2015. Ähnlich und mit sehr viel Statistik argumentiert auch Ian Stewart in seinem Buch „Wetter, Viren und Wahrscheinlichkeit – Wie wir die Ungewissheiten des Lebens berechenbar machen“, Rowohlt 2022. Die Ungewissheiten des Lebens, die Zufälle, sind aber nicht berechenbar, da die Wahrscheinlichkeit ihres Eintreffens gegen Null geht.
 
58
Jacques Monod, a. a. O., S. 108.
 
59
Stefan Klein, „Alles Zufall – Die Kraft, die unser Leben bestimmt“, Fischer Taschenbuch 2015.
 
60
Florian Aigner, „Der Zufall, das Universum und du – die Wissenschaft vom Glück“, Brandstätter 2016.
 
61
F. Aigner a. a. O., S. 227.
 
62
F. Aigner a. a. O., S. 228.
 
63
Walter Hehl, „Der Zufall in Physik, Informatik und Philosophie – Zufall als Fundament der Welt“, Springer Vieweg 2021.
 
64
W. Hehl, a. a. O., S. 128.
 
65
Walter Hehl, a. a. O., S. 110 im Abschnitt „Zerfall des Zufalls“.
 
67
Walter Hehl, a. a. O., S. 34.
 
69
Walter Hehl, a. a. O., S. 109 f., in Unterkapitel 4.2.3 „Die Turbulenz“ und 4.2.4 „Zwischen Zufall und Ordnung“.
 
70
Feynman R., Leighton R. B.& Sands M. 1964 „The Feynman lectures on physics“ Boston, Addison-Wesley, zitiert nach https://​royalsocietypubl​ishing.​org/​doi/​10.​1098/​rsta.​2010.​0332, siehe https://​physicstoday.​scitation.​org/​doi/​10.​1063/​1.​3051743.
 
71
H. Z. Baumert, „Universal equations and constants of turbulent motion“, Physica Scripta Vol 2013, No. T155, paper 04100, vgl. https://​iopscience.​iop.​org/​article/​10.​1088/​0031-8949/​2013/​T155/​014001, siehe auch die etwas weiter führende Darstellung im Anhang, denn hierbei handelt es sich um eine Theorie der Turbulenz newtonscher Flüssigkeiten; Helmut Baumert und der Autor dieses Buches haben gemeinsam eine erste parameter-freie Theorie auch der Turbulenz nicht-newtonscher Flüssigkeiten entworfen.
 
73
Herbert Hörz, „Zufall – eine philosophische Untersuchung“, Akademie-Verlag Berlin 1980 (Schriften zur Philosophie und ihrer Geschichte, Bd. 24); digitalisierte Ausgabe im Max-Stirner-Archiv zugänglich hier: http://​www.​max-stirner-archiv-leipzig.​de/​dokumente/​Hoerz_​Zufall.​pdf.​
 
74
Seine Definition des Zufalls lautet wie folgt (a. a. O., S. 71): „Der Zufall ist eine objektive Beziehung zwischen den unerschöpflichen Eigenschaften eines Objekts, eines Prozesses oder einer Person (Gruppe) und zwischen den unerschöpflichen Beziehungen verschiedener Ereignisse, die sich nicht aus den wesentlichen inneren Bedingungen dieser auf einander bezogenen Komponenten begründet.“
 
75
Walter Hehl, a. a. O., S. 245.
 
81
https://​www.​spektrum.​de/​lexikon/​biologie-kompakt/​hyperzyklus/​5806, siehe auch M. Eigen, P. Schuster, „The Hypercycle – A Principle of of Natural Self-Organisation“, Springer 1979; vgl. seine populärwissenschaftliche Darstellung in M. Eigen, „Stufen zum Leben – Die frühe Evolution im Visier der Molekularbiologie“, Piper 1987.
 
82
Schon Robert Shapiro wies in den 1980er Jahren auf die mögliche mit entscheidende Rolle der RNA und vor allem auf die Rolle des Zufalls bei der Entstehung des Lebens hin, vgl. Robert Shapiro, „Schöpfung und Zufall“ C. Bertelsmann 1987.
 
87
Florian Aigner, „Der Zufall, das Universum und du – die Wissenschaft vom Glück“, Brandstätter 2016.
 
88
zusammengefasst und verkürzt nach Merlin Sheldrake, Verwobenes Leben (Ullstein 2020, S. 148).
 
91
Carigan et al., Hominids adapted to metabolize ethanol long before human-directed fermentation https://​www.​pnas.​org/​content/​112/​2/​458.
 
92
M. Heide, W. Huttner, „Grundlagen und Mechanismen der Neocortex-Expansion“, BIOspektrum 26, 393–397 (2020), online zugänglich hier: https://​link.​springer.​com/​article/​10.​1007/​s12268-020-1411-5 und dort zitierte Literatur.
 
94
Zachary Blount, „Evolution zwischen Zufall und Wiederholung“, https://​www.​spektrum.​de/​magazin/​der-zufall-in-der-evolution/​1535073.
 
95
Stephen J. Gould, „Zufall Mensch“, Carl Hanser 1991.
 
96
Dies ist im wesentlichen auch der Inhalt bzw. die Konsequenz aus der sog. Kontingenztheorie, vgl. https://​de.​wikipedia.​org/​wiki/​Kontingenztheori​e_​(Evolution). Die dazu entgegengesetzte Theorie, die offenbar von einer Mehrheit von Biologen unterstützt wird, ist die „Konvergenztheorie“, wonach sich bestimmte Eigenschaften von Organismen (wie Flügel, Flossen, Augen) zwangsläufig entwickeln. Unter „kontingent“ versteht man „etwas, das möglich ist“, vgl. Fußnote 51.
 
97
D. Kahneman, a. a. O., S. 26, auf S. 270 findet man eine weitere Schlussfolgerung: „Die These, dass sich bedeutende historische Ereignisse rein dem Zufall verdanken, ist zutiefst erschütternd, aber nachweislich wahr.“ Dazu führt er als kleines Beispiel die Befruchtung dreier weiblicher Eier durch männliche Samen an, die zu den Männern Hitler, Stalin und Mao TseTung führten. Jedes einzelne dieser Eier hätte zu einem weiblichen Kind führen können, und die Geschichte wäre anders verlaufen. Dass es drei Männer waren, hatte nur eine Wahrscheinlichkeit von 1:8. Dies führe „die Annahme, langfristige Entwicklungen seien vorhersagbar, ad absurdum“.
 
Metadaten
Titel
Der Zufall ist überall
verfasst von
Bernhard Weßling
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-37755-7_2

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.