Skip to main content

2002 | Buch | 8. Auflage

Anorganische Chemie

Chemie — Basiswissen I

verfasst von: Professor Dr. Hans Peter Latscha, Dr. Helmut Alfons Klein

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Chemie-Basiswissen stellt in den drei Bänden Anorganische Chemie, Organische Chemie und Analytische Chemie den gesamten Wissensstoff für das Diplomchemiker-Vorexamen dar. Studenten mit Chemie im Nebenfach und Studierenden des höheren Lehramtes dient Chemie-Basiswissen als Examensvorbereitung. Der Band 1 Anorganische Chemie präsentiert den Stoff dieses Gebietes in kurzer und übersichtlicher Form. Das didaktische Konzept und die am Curriculum orientierte Stoffauswahl haben das Buch bei Haupt- und Nebenfachstudenten der Chemie sowie Studierenden des höheren Lehramtes beliebt gemacht. Der Inhalt der 8. Auflage wurde wiederum gründlich überarbeitet, aktualisiert und den Curricula angepasst; das neue lernfreundliche Layout wurde beibehalten und der Band mit einem Festeinband versehen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Allgemeine Chemie

Frontmatter
1. Chemische Elemente und chemische Grundgesetze

Die Chemie ist eine naturwissenschaftliche Disziplin. Sie befasst sich mit der Zusammensetzung, Charakterisierung und Umwandlung von Materie. Unter Materie wollen wir dabei alles verstehen, was Raum einnimmt und Masse besitzt.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
2. Aufbau der Atome

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war aus Experimenten bekannt, dass Atome aus mindestens zwei Arten von Teilchen bestehen, aus negativ geladenen Elektronen und positiv geladenen Protonen. Über ihre Anordnung im Atom informierten Versuche von Lenard (1903), Rutherford (1911) u.a. Danach befindet sich im Zentrum eines Atoms der Atomkern. Er enthält den größten Teil der Masse (99,95–99,98%) und die gesamte positive Ladung des Atoms. Den Kern umgibt die Atomhülle. Sie besteht aus Elektronen = Elektronenhülle und macht das Gesamtvolumen des Atoms aus.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
3. Periodensystem der Elemente

Das 1869 von D. Mendelejew und L. Meyer unabhängig voneinander aufgestellte Periodensystem der Elemente ist ein gelungener Versuch, die Elemente auf Grund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften zu ordnen. Beide Forscher benutzten die Atommasse als ordnendes Prinzip. Da die Atommasse von der Häufigkeit der Isotope eines Elements abhängt, wurden einige Änderungen nötig, als man zur Ordnung der Elemente ihre Kernladungszahl heranzog. H. Moseley konnte 1913 experimentell ihre lückenlose Reihenfolge bestätigen. Er erkannte, dass zwischen der reziproken Wellenlänge (1/λ) der Kα-Röntgenlinie und der Kernladungszahl (Z) aller Elemente die Beziehung besteht:

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
4. Moleküle, chemische Verbindungen, Reaktionsgleichungen und Stöchiometrie

Die kleinste Kombination von Atomen eines Elements oder verschiedener Elemente, die unabhängig existenzfähig ist, heißt Molekül. Ein Molekül ist das kleinste für sich genommen existenzfähige Teilchen einer chemischen Verbindung. Alle Verbindungen (Moleküle) lassen sich in die Elemente zerlegen. Die Zerlegung einer Verbindung in die Elemente zur Bestimmung von Zusammensetzung und Aufbau nennt man Analyse, den Aufbau einer Verbindung aus den Elementen bzw. Elementkombinationen Synthese.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
5. Chemische Bindung Bindungsarten

Untersucht man Substanzen auf die Kräfte, die ihre Bestandteile zusammenhalten (chemische Bindung), so findet man verschiedene Typen der chemischen Bindung. Sie werden in reiner Form nur in wenigen Grenzfällen beobachtet. In der Regel überwiegen die Übergänge zwischen den Bindungsarten.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
6. Komplexverbindungen Bindungen in Komplexen

Komplexverbindung, Koordinationsverbindung,Koordinationseinheit oder kurzKomplex heißt eine Verbindung, die ein Zentralteilchen (Koordinationszentrum) enthält, das ein Atom oder Ion sein kann und von einer Ligandenhülle umgeben ist. Die Zahl der Liganden (Anionen, neutrale Moleküle) ist dabei größer als die Zahl der Bindungspartner, die man für das Zentralteilchen entsprechend seiner Ladung und Stellung im PSE erwartet.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
7. Zustandsformen der Materie
Aggregatzustände

Die Materie kommt in drei Zustandsformen (Aggregatzuständen) vor: gasförmig, flüssig und fest. Die strukturelle Ordnung nimmt in dieser Reihenfolge zu. Gasteilchen bewegen sich frei im Raum, Gitteratome schwingen nur noch um ihre Ruhelage.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
8. Mehrstoffsysteme
Lösungen

Unter einer Phase versteht man einen Substanzbereich, in dem die physikalischen und chemischen Eigenschaften homogen sind. Der Substanzbereich wird durch Grenzflächen, die Phasengrenzen, von anderen Bereichen abgetrennt. Zwischen zwei Phasen ändern sich verschiedene Eigenschaften sprunghaft.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
9. Redoxsysteme

Die Oxidationszahl ist ein wichtiger Hilfsbegriff besonders bei der Beschreibung von Redoxvorgängen.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
10. Säure-Base-Systeme

Die Vorstellungen über die Natur der Säuren und Basen haben sich im Laufe der Zeit zu leistungsfähigen Theorien entwickelt. Eine erste allgemein brauchbare Definition für Säuren stammt von Boyle (1663). Weitere Meilensteine auf dem Weg zu den heutigen Theorien setzten u.a. Lavoisier, v. Liebig und Arrhenius. Die Säure-Base-Definition von Arrhenius ist auf Wasser beschränkt und nur noch von historischem Interesse: Säuren geben H+-Ionen ab, Basen geben OH--Ionen ab. Heute werden Säure-Base-Systeme vor allem durch die Theorien von Bronsted (1923) und Lowry sowie durch die Elektronentheorie von Lewis (1923) beschrieben.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
11. Energetik chemischer Reaktionen
Grundlagen der Thermodynamik

Die Thermodynamik ist ein wesentlicher Teil der allgemeinen Wärmelehre. Sie befasst sich mit den quantitativen Beziehungen zwischen der Wärmeenergie und anderen Energieformen. Die Thermodynamik geht von nur wenigen — aus Experimenten abgeleiteten — Axiomen aus, den sog. Hauptsätzen der Thermodynamik.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
12. Kinetik chemischer Reaktionen

Für die Voraussage, ob eine chemische Reaktion tatsächlich wie gewünscht abläuft, braucht man außer der Energiebilanz und dem Vorzeichen der Änderung der Freien Enthalpie (AG) auch Informationen über die Geschwindigkeit der Reaktion. Diese liefert die chemische Kinetik.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
13. Chemisches Gleichgewicht
Kinetische Ableitung

Chemische Reaktionen in geschlossenen Systemen verlaufen selten einsinnig, sondern sind meist umkehrbar: $$A + B \rightleftharpoons C + D$$ Für die Geschwindigkeit der Hinreaktion A + B → C + D ist die Reaktionsgeschwindigkeit vH gegeben durch die Gleichung vH = kH·c(A)·c(B). Für die Rückreaktion C + D → A + B gilt entsprechend vR = kR·c(C)·c(D). (Zu dem Begriff der Reaktionsgeschwindigkeit s. S. 232).

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein

Spezielle Anorganische Chemie

Frontmatter

Hauptgruppenelemente

Wasserstoff

Die Stellung von Wasserstoff im PSE ist nicht ganz eindeutig. Als s1-Element zeigt er sehr große Unterschiede zu den Alkalielementen.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Alkalimetalle (Li, Na, K, Rb, Cs, Fr)

Diese Elemente der 1. Hauptgruppe heißen Alkalimetalle. Sie haben alle ein Elektron mehr als das im PSE vorangehende Edelgas. Dieses Valenzelektron wird besonders leicht abgegeben (geringe Ionisierungsenergie), wobei positiv einwertige Ionen entstehen.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Erdalkalimetalle (Be, Mg, Ca, Sr, Ba, Ra)

Die Erdalkalimetalle bilden die II. Hauptgruppe des PSE. Sie enthalten zwei locker gebundene Valenzelektronen, nach deren Abgabe sie die Elektronenkonfiguration des jeweils davor stehenden Edelgases haben.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Borgruppe (B, Al, Ga, In, Tl)

Die Elemente der Borgruppe bilden die III. Hauptgruppe des PSE. Sie haben die Valenzelektronenkonfiguration n s2p1 und können somit maximal drei Elektronen abgeben bzw. zur Bindungsbildung benutzen.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Kohlenstoffgruppe (C, Si, Ge, Sn, Pb)

Die Elemente dieser Gruppe bilden die IV. Hauptgruppe. Sie stehen von beiden Seiten des PSE gleich weit entfernt. Die Stabilität der maximalen Oxidationsstufe +4 nimmt innerhalb der Gruppe von oben nach unten ab. C, Si, Ge und Sn haben in ihren natürlich vorkommenden Verbindungen die Oxidationsstufe +4, Pb die Oxidationsstufe +2. Während Sn(II)-Ionen reduzierend wirken, sind Pb(IV)-Verbindungen Oxidationsmittel, wie z.B. PbO2.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Stickstoffgruppe (N, P, As, Sb, Bi)

Die Elemente dieser Gruppe bilden die V. Hauptgruppe des PSE. Sie haben alle die Elektronenkonfiguration s2p3 und können durch Aufnahme von drei Elektronen ein Oktett erreichen. Sie erhalten damit formal die Oxidationsstufe −3. Beispiele: NH3, PH3,AsH3, SbH 3 ,BiH3. Die Elemente können auch bis zu 5 Valenzelektronen abgeben. Ihre Oxidationszahlen können demnach Werte von −3 bis +5 annehmen. Die Stabilität der höchsten Oxidationsstufe nimmt in der Gruppe von oben nach unten ab. Bi2O5 ist im Gegensatz zu P4O10 ein starkes Oxidationsmittel. H3PO3 ist im Vergleich zu Bi(OH)3 ein starkes Reduktionsmittel.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Chalkogene (O, S, Se, Te, Po)

Die Elemente der VI. Hauptgruppe heißen Chalkogene (Erzbildner). Sie haben alle in ihrer Valenzschale die Elektronenkonfiguration s2p4. Aus Tabelle 30 geht hervor, dass der Atomradius vom Sauerstoff zum Schwefel sprunghaft ansteigt, während die Unterschiede zwischen den nachfolgenden Elementen geringer sind. Sauerstoff ist nach Fluor das elektronegativste Element. In seinen Verbindungen hat Sauerstoff mit zwei Ausnahmen die Oxidationszahl −2. Ausnahmen: Positive Oxidationszahlen hat Sauerstoff in den Sauerstoff-Fluoriden und im O2+ (Dioxigenyl-Kation) im O2[PtF6]; in Peroxiden wie H2O2 hat Sauerstoff die Oxidationszahl −1. Für Sauerstoff gilt die Oktettregel streng. Die anderen Chalkogene kommen in den Oxidationsstufen −2 bis +6 vor. Bei ihnen wird die Beteiligung von d-Orbitalen bei der Bindungsbildung diskutiert.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Halogene (F, Cl, Br, I, At)

Die Halogene (Salzbildner) bilden die VII. Hauptgruppe des PSE. Alle Elemente haben ein Elektron weniger als das jeweils folgende Edelgas. Um die Edelgaskonfiguration zu erreichen, versuchen die Halogenatome ein Elektron aufzunehmen. Erfolgt die Übernahme vollständig, dann entstehen die Halogenid-Ionen F, Cl-, Br-, I-. Sie können aber auch in einer Elektronenpaarbindung einen mehr oder weniger großen Anteil an einem Elektron erhalten, das von einem Bindungspartner stammt. Aus diesem Grunde bilden alle Halogene zweiatomige Moleküle und sind Nichtmetalle: $$\left| {\overline {\underline F } \cdot + {e^ - } \to } \right|{\overline {\underline F } ^ - }$$ z.B. Na+F-; F2. $$\left| {\overline {\underline F } \cdot + \cdot \overline {\underline F } } \right| \to \left| {\overline {\underline F } - \overline {\underline F } } \right|,{F_2}$$ Der Nichtmetallcharakter nimmt vom Fluor zum Astat hin ab. At ist radioaktiv; stabilstes Isotop ist 210At mit t½ = 8,3 h.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Edelgase (He, Ne, Ar, Kr, Xe, Rn)

Die Edelgase bilden die VIII. bzw. 0. Hauptgruppe des Periodensystems (PSE). Sie haben eine abgeschlossene Elektronenschale (= Edelgaskonfiguration): Helium hat s2-Konfiguration, alle anderen haben eine s2p6-Konfiguration. Aus diesem Grund liegen sie als einatomige Gase vor und sind sehr reaktionsträge. Zwischen den Atomen wirken nur van der Waals-Kräfte, s. S. 105.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Allgemeine Verfahren zur Reindarstellung von Metallen (Übersicht)

Einige Metalle kommen in elementarem Zustand (= gediegen) vor: Au, Ag, Pt, Hg. Siehe Cyanidlaugerei für Ag, Au.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein

Nebengruppenelemente

I. Nebengruppe

Die Elemente dieser Gruppe sind edle Metalle und werden vielfach als Münzmetalle bezeichnet. Edel bedeutet: Sie sind wenig reaktionsfreudig, denn die Valenzelektronen sind fest an den Atomrumpf gebunden. Der edle Charakter nimmt vom Kupfer zum Gold hin zu. In nicht oxidierenden Säuren sind sie unlöslich. Kupfer löst sich in HNO3 und H2SO4, Silber in HNO3, Gold in Königswasser (HC1: HNO3 = 3: 1).

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
II. Nebengruppe

Zn und Cd haben in ihren Verbindungen — unter normalen Bedingungen — die Oxidationszahl +2. Hg kann positiv ein-und zweiwertig sein. Im Unterschied zu den Erdalkalimetallen sind die s-Elektronen fester an den Kern gebunden. Die Metalle der II. Nebengruppe sind daher edler als die Metalle der II. Hauptgruppe. Die Elemente bilden Verbindungen mit z.T. sehr starkem kovalenten Bindungscharakter, z.B. Alkylverbindungen wie Zn(CH3)2. Sie zeigen eine große Neigung zur Komplexbildung: Hg2+>> Cd2+ > Zn2+. An feuchter Luft überziehen sich die Metalle mit einer dünnen Oxid-bzw. Hydroxidschicht, die vor weiterem Angriff schützt (Passivierung). Hg hat ein positives Normalpotential es lässt sich daher schwerer oxidieren und löst sich — im Gegensatz zu Zn und Cd — nur in oxidierenden Säuren. Hg bildet mit den meisten Metallen Legierungen, die sog. Amalgame

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
III. Nebengruppe

Die dl-Elemente sind typische Metalle, ziemlich weich, silbrig-glänzend und sehr reaktionsfähig. Sie haben in allen Verbindungen die Oxidationsstufe +3. Ihre Verbindungen zeigen große Ähnlichkeit mit denen der Lanthanoiden. Sc, Y und La werden daher häufig zusammen mit den Lanthanoiden als Metalle der „Seltenen Erden“ bezeichnet. Die Abtrennung von Sc und Y von Lanthan und den Lanthanoiden gelingt mit Ionenaustauschern. Y, La finden Verwendung z.B. in der Elektronik und Reaktortechnik.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
IV. Nebengruppe

Titan ist mit etwa 0,5% Massenanteil an der Lithosphäre beteiligt. Die Elemente überziehen sich an der Luft mit einer schützenden Oxidschicht. Die Lanthanoidenkontraktion ist dafür verantwortlich, dass Zirkon und Hafnium praktisch gleiche Atom- und Ionenradien haben und sich somit in ihren chemischen Eigenschaften kaum unterscheiden. Hf kommt immer zusammen mit Zr vor. Bei allen Elementen ist die Oxidationsstufe +4 die beständigste.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
V. Nebengruppe

Die Elemente sind typische Metalle. V2O5 ist amphoter, Ta2O5 sauer. Die Tendenz, in niederen Oxidationsstufen aufzutreten, nimmt mit steigender Ordnungszahl ab. So sind Vanadin(V)-Verbindungen im Gegensatz zu Tantal(V)-Verbindungen leicht zu V(III)- und V(II)-Verbindungen reduzierbar.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
VI. Nebengruppe

Die Elemente dieser Gruppe sind hochschmelzende Schwermetalle. Chrom weicht etwas stärker von den beiden anderen Elementen ab. Die Stabilität der höchsten Oxidationsstufe nimmt innerhalb der Gruppe von oben nach unten zu. Die bevorzugte Oxidationsstufe ist bei Chrom +3, bei Molybdän und Wolfram +6.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
VII. Nebengruppe

Von den Elementen der VII. Nebengruppe besitzt nur Mangan Bedeutung. Rhenium ist sehr selten und Technetium wird künstlich hergestellt. Die Elemente können in ihren Verbindungen verschiedene Oxidationszahlen annehmen. Während Mn in der Oxidationsstufe +2 am stabilsten ist, sind Re2+- und Tc2+-Ionen nahezu unbekannt. Mn(VII)-Verbindungen sind starke Oxidationsmittel. Re(VII)- und Tc(VII)-Verbindungen sind dagegen sehr stabil.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
VIII. Nebengruppe

Diese Nebengruppe enthält neun Elemente mit unterschiedlicher Elektronenzahl im d-Niveau. Die sog. Eisenmetalle Fe, Co, Ni sind untereinander chemisch sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich in ihren Eigenschaften recht erheblich von den sog. Platinmetallen, welche ihrerseits wieder in Paare aufgetrennt werden können.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Lanthanoide, Ln

Die Chemie der 14 auf das La folgenden Elemente ist der des La sehr ähnlich, daher auch die Bezeichnung Lanthanoide (früher Lanthanide). Der ältere Name “Seltene Erden” ist irreführend, da die Elemente weit verbreitet sind. Sie kommen meist jedoch nur in geringer Konzentration vor. Alle Lanthanoide bilden stabile M(III)-Verbindungen, deren Metall-Ionenradien mit zunehmender Ordnungszahl infolge der Lanthanoidenkontraktion abnehmen (s. S. 377).

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Actinoide, An

Th, Pa und U kommen natürlich vor, alle anderen Elemente werden durch Kernreaktionen gewonnen. Im Gegensatz zu den Lanthanoiden treten sie in mehreren Oxidationsstufen auf und bilden zahlreiche Komplexverbindungen, zum Teil mit KZ 8.

Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein
Backmatter
Metadaten
Titel
Anorganische Chemie
verfasst von
Professor Dr. Hans Peter Latscha
Dr. Helmut Alfons Klein
Copyright-Jahr
2002
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-05757-5
Print ISBN
978-3-662-05758-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-05757-5