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1995 | Buch | 3. Auflage

Entscheidungstheorie

verfasst von: Professor Dr. Helmut Laux

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

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Über dieses Buch

Dieses Lehrbuch gibt eine gründliche Einführung in die Entscheidungstheorie. Es ermöglicht, praktische Entscheidungsprobleme zu erkennen, sie formal zu beschreiben und mit Hilfe des entscheidungstheoretischen Instrumentariums zu lösen. Zunächst wird der allgemeine Aufbau von Entscheidungsmodellen und deren Bedeutung für die Lösung praktischer Entscheidungsprobleme diskutiert. Dabei werden drei Konzeptionen erläutert: das Grundmodell der Entscheidungstheorie, graphische und mathematische Entscheidungsmodelle. Es wird gezeigt, wie Entscheidungsprobleme bei Sicherheit, Unsicherheit und in Risikosituationen gelöst werden können. Insbesondere wird die Formulierung von Zielfunktionen und die Bildung eines Wahrscheinlichkeitsurteils über die Umweltzustände analysiert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung

Frontmatter
I. Kapitel. Entscheidungsprobleme und Lösungskonzepte der Entscheidungstheorie
Zusammenfassung
Jeden Tag müssen wir — sei es allein oder als Mitglieder einer Gruppe (z.B. Familie, Freundeskreis, Arbeitsgruppe, Verein) — Entscheidungen treffen. Das Problem der Entscheidung ist für alle Individuen von existentieller Bedeutung. Immer wieder müssen wir Entscheidungen treffen, deren Folgen unsere Lebensbedingungen nachhaltig beeinflussen und die uns deshalb stark in Anspruch nehmen. Der Bau eines Hauses z.B. oder die Annahme einer neuen Arbeitsstelle bringen große Veränderungen mit sich und müssen daher sorgfältig überlegt werden.
Helmut Laux
II. Kapitel. Struktur und Bedeutung von Entscheidungsmodellen
Zusammenfassung
Die Entscheidungsprobleme, mit denen man täglich konfrontiert wird, mögen auf den ersten Blick äußerst heterogen erscheinen. So hat z.B. die Auswahl eines Mittagessens aus einer Speisekarte in materieller Hinsicht nur wenig mit der Entscheidung darüber zu tun, ob man eine neue Arbeitsstelle annehmen soll oder nicht. Dennoch gibt es eine allgemeine Struktur, auf die alle Entscheidungsprobleme zurückgeführt werden können. Entsprechend existiert auch eine gemeinsame Grundstruktur für Entscheidungsmodelle, auch wenn sich diese im Detail sehr unterscheiden mögen.
Helmut Laux

Individualentscheidung bei Sicherheit

Frontmatter
III. Kapitel. Entscheidungsmodelle und Entscheidungskriterien
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Entscheidungsprobleme untersucht, bei denen der Entscheider die Ausprägungen aller entscheidungsrelevanten Daten (und folglich auch den Umweltzustand) mit Sicherheit kennt. Der Entscheider kann dann das Ergebnis vorhersehen, das bei Wahl einer Alternative Aa erzielt wird (zumindest kann er das Ergebnis eindeutig berechnen). In der Realität sind Entscheidungen zwar im allgemeinen bei unvollkommenem Informationsstand und mithin bei unsicheren Erwartungen über die Ergebnisse zu treffen. Dennoch haben Entscheidungsmodelle bei Sicherheit große theoretsche und praktische Bedeutung:
1.
Wegen der großen Komplexität realer Entscheidungsprobleme besteht im allgemeinen ein Zwang zur Modellvereinfachung. Eine Möglichkeit der Vereinfachung besteht darin, nicht alle als möglich erachteten Ausprägungen für die entscheidungsrelevanten Daten im Modell zu berücksichtigen. Im einfachsten Fall werden für alle Daten feste Werte angenommen und dann wird so damit gerechnet, als seien sie sicher. Die Problematik dieses Vorgehens besteht darin, daß diejenigen Konsequenzen im Kalkül vernachlässigt werden, die sich bei anderen als den angenommenen Datenausprägungen ergeben. Die Vernachlässigung dieser Konsequenzen kann aber vor allem dann gerechtfertigt sein, wenn sie für alle erwogenen Handlungsalternativen ähnlich sind und/oder wenn es äußerst unwahrscheinlich ist, daß die entscheidungsrelevanten Daten andere als die angenommenen Werte annehmen. Außerdem kann ein auf der Annahme sicherer Erwartungen beruhendes Modell zu einer Lösung führen, die immer noch besser ist als jene Handlungsalternative, die bei völligem Verzicht auf Modellanalyse gewählt würde.
 
2.
Die Annahme sicherer Erwartungen hat auch heuristische bzw. didaktische Bedeutung. Sie ermöglicht es, Entscheidungsprobleme und Lösungskonzeptionen in vereinfachter Form zu analysieren. Entscheidungsmodelle, die unter der Annahme sicherer Erwartungen konzipiert werden, können auch für die Lösung von Entscheidungsproblemen bei Unsicherheit nützlich sein, wenn bekannt ist, wie die Modelle für den Unsicherheitsfall erweitert werden können.
 
Helmut Laux
IV. Kapitel. Anwendungsbeispiele aus der Investitionstheorie
Zusammenfassung
In Kapitel III wurde allgemein untersucht, wie bei der Konstruktion von Entscheidungs- modellen die Zielvorstellungen des Entscheiders in den Kalkül einbezogen werden kön- nen. Im Vordergrund stand dabei die Problematik der Erfassung mehrerer Zielgrößen.
Helmut Laux

Individualentscheidung bei Unsicherheit i.e.S.

Frontmatter
V. Kapitel. Entscheidung bei Unsicherheit i.e.S.
Zusammenfassung
In der Realität bestehen grundsätzlich mehrwertige Erwartungen über die Ausprägungen der entscheidungsrelevanten Daten. Zu welchem Ergebnis eine Handlungsalternative führt, läßt sich im Zeitpunkt der Entscheidung nicht mit Sicherheit vorhersagen. Das tatsächliche Ergebnis hängt von dem (noch) unbekannten Umweltzustand ab.
Helmut Laux

Individualentscheidung bei Risiko

Frontmatter
VI. Kapitel. Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Reale Entscheidungssituationen lassen sich im allgemeinen als Risikosituationen identifizieren. Bei Risiko verfügt der Entscheider über ein Wahrscheinlichkeitsurteil bezüglich der denkbaren Umweltzustände. Es ist sinnvoll, diese Wahrscheinlichkeitsvorstellungen beim Abwägen der Ergebnisse im Entscheidungskalkül zu erfassen. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung stellt dazu das Instrumentarium bereit. Entscheidungsmodelle, die Wahrscheinlichkeitsverteilungen berücksichtigen, werden stochastische Modelle genannt. Ihnen wird in der neueren Literatur große Bedeutung beigemessen.
Helmut Laux
VII. Kapitel. Entscheidungskriterien bei Risiko
Zusammenfassung
Wie in Kapitel V deutlich wurde, ist die Auswahl einer optimalen Handlungsalternative nur dann unproblematisch, wenn eine der Alternativen alle anderen dominiert. (Eine Alternative dominiert dann eine andere, wenn sie im Vergleich zu dieser zweiten Alternative in keinem Umweltzustand ein schlechteres Ergebnis, jedoch in mindestens einem Umweltzustand ein besseres Ergebnis bietet). In der Regel existiert jedoch keine Handlungsalternative, die alle anderen dominiert. Man benötigt dann ein Entscheidungskriterium, mit dessen Hilfe die möglichen Ergebnisse der Alternativen (unter Berücksichtigung ihrer Eintrittswahrscheinlichkeiten) gegeneinander abgewogen werden können. Im folgenden werden die prominentesten Entscheidungskriterien für Risikosituationen dargestellt und beurteilt.
Helmut Laux
VIII. Kapitel. Einfache Entscheidungskriterien im Licht des Bernoulli-Prinzips
Zusammenfassung
Die in Kapitel VII dargestellten Entscheidungskriterien unterscheiden sich im wesentlichen durch die Präzision, mit der sie die Wahrscheinlichkeitsverteilungen über die Ergebnisse erfassen: Während das Bernoulli-Prinzip gestattet, alle möglichen Ergebnisse explizit zu berücksichtigen, erfassen die einfachen Entscheidungskriterien (vgl. S. 149 ff.) nur einige Parameter der Wahrscheinlichkeitsverteilungen über die Zielgröße:
Helmut Laux
IX. Kapitel. Die Messung subjektiver Wahrscheinlichkeiten
Zusammenfassung
In dieser Arbeit stehen Entscheidungsprinzipien und Entscheidungsmodelle für Risikosituationen im Vordergrund. Eine Entscheidungssituation bei Risiko liegt dann vor, wenn der Entscheider über ein Wahrscheinlichkeitsurteil bezüglich der maßgeblichen (ungewissen) Umweltzustände verfügt. Die Bildung eines solchen Wahrscheinlichkeitsurteils erweist sich dabei als ein zentraler Bestandteil der Analyse von Alternativen.
Helmut Laux
X. Kapitel. Einperiodige Entscheidungsmodelle
Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel werden als Anwendung bisheriger Überlegungen einperiodige Entscheidungsmodelle für Risikosituationen behandelt. Im einzelnen werden
  • das Grundmodell der Entscheidungstheorie
  • ein graphisches Entscheidungsmodell (auf der Basis des (µ, σ)-Prinzips) und
  • ein mathematisches Entscheidungsmodell
dargestellt und die Beziehungen zwischen ihren unterschiedlichen Strukturen analysiert.
Helmut Laux
XI. Kapitel. Mehrperiodige Entscheidungsmodelle nach dem Prinzip der flexiblen Planung
Zusammenfassung
In der bisherigen Analyse von Entscheidungsproblemen bei Risiko wurden die nachfolgenden Entscheidungen zukünftiger Zeitpunkte nicht explizit berücksichtigt. Die Trennung der gegenwärtigen Entscheidungen von zukünftigen mag als sinnvoll erscheinen, weil es im Grunde (sofern von Aspekten wie „Neugierde“ und „Vorfreude“ abgesehen wird) zunächst nur darum geht, welche Maßnahmen gegenwärtig zu ergreifen sind; über die Aktionen zukünftiger Zeitpunkte kann immer noch dann entschieden werden, wenn diese Aktionen zur Auswahl stehen.
Helmut Laux
XII. Kapitel. Die Beschaffung von Informationen als Entscheidungsproblem
Zusammenfassung
Eine Ergebnismatrix (allgemein: ein Entscheidungsmodell) kann immer nur den jeweiligen subjektiven Informationsstand des Entscheiders widerspiegeln. Der Informationsstand ist jedoch im allgemeinen nicht unabänderlich. Diesem Sachverhalt wurde schon in Kapitel XI Rechnung getragen. Dabei wurde davon ausgegangen, daß dem Entscheider im Zeitablauf bestimmte Informationen zugehen (er erfährt im Zeitpunkt t (t = 2, 3,..., T), welche Umweltsituation Wt gegeben ist). Der Informationszugang resultierte aus einem „Abwarten“ des Entscheiders. Nun kann der Entscheider aber auch in aktiver Weise dazu beitragen, seinen Informationsstand zu verbessern. Die Informationsaktivitäten können dazu dienen,
  • neue Aktionsmöglichkeiten (Alternativen) zu finden bzw. zu erfinden
  • die Ergebnisse eas der Handlungsalternativen genauer abzuschätzen und/oder
  • das Wahrscheinlichkeitsurteil über die maßgeblichen Umweltzustände zu verbessern.
Helmut Laux
XIII. Kapitel. Zur Vereinfachung von Entscheidungsmodellen
Zusammenfassung
Entscheidungsmodelle zählen zu den wichtigsten Hilfsmitteln der Entscheidungstheorie. Als Denkmodelle stellen sie stets ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit dar, das sich auf nur wenige Eigenschaften der Realität beschränkt.
Helmut Laux
Backmatter
Metadaten
Titel
Entscheidungstheorie
verfasst von
Professor Dr. Helmut Laux
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-07039-0
Print ISBN
978-3-540-60085-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-07039-0