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1995 | Buch | 2. Auflage

Forschungsmethoden und Evaluation

verfasst von: Prof. Dr. Jürgen Bortz, Dipl.-Psych. Nicola Döring

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

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Über dieses Buch

Dieses Lehrbuch erklärt, wie man nach Maßgabe wissenschaftlicher Standards Hypothesen entwickelt und überprüft (empirische Forschung) und wie man die Wirksamkeit von sozialen Interventionen abschätzt (Evaluation). Die Leser lernen, neue Theorien aufzustellen und alte zu verändern, Untersuchungspläne zu entwerfen und ihre Qualität zu beurteilen, quantitative und qualitative Daten zu erheben und auszuwerten, Untersuchungsberichte zu verstehen und selbst anzufertigen. Mit zahlreichen Beispielen, Abbildungen, EDV-Hinweisen, Lehrsätzen, Übungsaufgaben und Cartoons ausgestattet, eignet sich dieses Buch zur studienbegleitenden und prüfungsvorbereitenden Lektüre in den Sozialwissenschaften, insbesondere in der Psychologie und ist auch als Nachschlagewerk unentbehrlich.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Zu diesem Buch
Zusammenfassung
Eines der wichtigsten Ausbildungsziele des psychologischen oder allgemein sozialwissenschaftlichen Studiums ist die Befähigung der Studierenden zu selbständiger wissenschaftlicher Arbeit. Hierzu zählt die Fähigkeit, eigene empirische Untersuchungen zu konzipieren, durchzuführen, auszuwerten und angemessen zu interpretieren, was gleichzeitig bedeutet, daß auch fremde wissenschaftliche Texte über empirische Studien verstanden und kritisch analysiert werden können (vgl. Tack, 1994). Der folgende Text will dazu beitragen, dieses Studienziel zu erreichen.
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Kapitel 1. Empirische Forschung im Überblick
Zusammenfassung
Empirische Forschung sucht nach Erkenntnissen durch systematische Auswertung von Erfahrungen (empirisch: aus dem Griechischen „auf Erfahrung beruhend“). Zur Frage, wie Erfahrungen in Erkenntnisgewinn umgesetzt werden können, findet man in der wissenschaftstheoretischen Literatur teilweise sehr unterschiedliche Auffassungen, auf deren Diskussion wir verzichten. (Gute Übersichten geben Chalmers, 1986, Schnell et al., 1993, Kap. 2, bzw. Westermann, 1987). Wir werden uns im ersten Kapitel damit begnügen, die eigenen Positionen zunächst kurz darzulegen, wohlwissend, daß es sich hierbei nur um eine, wenngleich häufig anzutreffende Form empirischen Forschens handelt und daß neben der von uns bevorzugten quantitativen bzw. hypothesenprüfenden Ausrichtung auch andere Auffassungen über Empirie ihre Berechtigung haben. Ein umfassenderes Verständnis dessen, was hier mit „empirischer Forschung“ gemeint ist, kann jedoch letztlich nur die Lektüre des gesamten Textes vermitteln. Zudem ist es empfehlenswert, lektürebegleitend bereits eigene kleinere empirische Untersuchungen durchzuführen.
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Kapitel 2. Von einer interessanten Fragestellung zur empirischen Untersuchung
Zusammenfassung
Im folgenden wird in einem ersten Überblick dargestellt, was bei der Planung und Durchführung einer empirischen Untersuchung vorrangig zu beachten und zu entscheiden ist. Die Ausführungen wenden sich in erster Linie an Studierende, die beabsichtigen, eine empirische Diplomarbeit o.ä. anzufertigen, wobei der Schwerpunkt in diesem Kapitel auf der Planung einer hypothesenprüfenden explanativen Untersuchung liegt. Ausführlichere Informationen über hypothesenerkundende explorative Untersuchungen findet man in Kap. 5 und 6.
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Kapitel 3. Besonderheiten der Evaluationsforschung
Zusammenfassung
Die Evaluationsforschung befaßt sich als ein Teilbereich der empirischen Forschung mit der Bewertung von Maßnahmen oder Interventionen. In diesem Kapitel werden die wichtigsten Charakteristika der Evaluationsforschung im Vergleich zur empirischen Forschung im allgemeinen herausgearbeitet. In den Folgekapiteln gehen wir ausführlicher auf Themen und Techniken ein, die für Grundlagen- und Evaluationsstudien gleichermassen einschlägig sind.
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Kapitel 4. Quantitative Methoden der Datenerhebung
Zusammenfassung
Die Methoden der empirischen Datenerhebung haben die Funktion, Ausschnitte der Realität, die in einer Untersuchung interessieren, möglichst genau zu beschreiben oder abzubilden. Im Vordergrund bei den sog. quantitativen Methoden steht die Frage, wie die zu erhebenden Merkmale operationalisiert bzw. quantifiziert werden sollen. Dieses Kapitel faßt die wichtigsten, in den Sozialwissenschaften gebräuchlichen Methoden der Datenerhebung unter den Stichworten „Zählen“ (Abschnitt 4.1), „Urteilen“ (Abschnitt 4.2), „Testen“ (Abschnitt 4.3), „Befragen“ (Abschnitt 4.4), „Beobachten“ (Abschnitt 4.5) und „Physiologische Messungen“ (Abschnitt 4.6) zusammen. Auf qualitative Methoden gehen wir in Kapitel 5 ein.
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Kapitel 5. Qualitative Methoden
Zusammenfassung
Die in diesem Buch behandelten Methoden der Untersuchungsplanung, Datenerhebung und Hypothesenprüfung beruhen auf Quantifizierungen der Beobachtungsrealität (sog. quantitative Forschung) und sind nur bedingt auf Forschungsmethoden übertragbar, die überwiegend auf Messungen verzichten und stattdessen mit Interpretationen von verbalem Material operieren (sog. qualitative Forschung). Eine ausführliche Darstellung der Besonderheiten qualitativer Forschung würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Wir beschränken uns auf einige Anmerkungen zu dem mitunter spannungsgeladenen Verhältnis zwischen qualitativer und quantitativer Forschung (Abschnitt 5.1), bevor wir den Leserinnen und Lesern einen ersten Einblick in die qualitativen Datenerhebungsmethoden (Abschnitt 5.2) und Auswertungsmethoden (Abschnitt 5.3) geben. In Abschnitt 5.4 stellen wir einige besondere Forschungsansätze vor, die sich aus der Kombination bestimmter Themenstellungen und Methoden ergeben.
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Kapitel 6. Hypothesengewinnung und Theoriebildung
Zusammenfassung
Ein wichtiges Ziel der empirischen Forschung ist die Überprüfung theoretisch begründeter, wissenschaftlicher Hypothesen anhand von Beobachtungsdaten. Woher aber stammen die getesteten Hypothesen? Und wie entstehen die Theorien, aus denen man Forschungshypothesen ableiten kann?
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Kapitel 7. Populationsbeschreibende Untersuchungen
Zusammenfassung
Die Neuartigkeit vieler Probleme und Fragestellungen macht die systematische Sammlung von Erfahrungen in Form von Erkundungsstudien erforderlich, die die Formulierung begründeter Hypothesen erleichtern helfen. In diesen, in Kap. 6 behandelten Untersuchungen spielen die Anzahl und die Zusammensetzung der Untersuchungsobjekte nur eine untergeordnete Rolle; die Beschreibung weniger prototypischer oder gar extremer Untersuchungsobjekte kann für die Formulierung von Hypothesen ertragreicher sein als die Analyse repräsentativer Querschnitte.
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Kapitel 8. Hypothesenprüfende Untersuchungen
Zusammenfassung
Im Mittelpunkt der in Kapitel 6 und 7 behandelten Arten empirischer Untersuchungen stand die Beschreibung. Wir unterschieden hierbei explorative Untersuchungen, die primär der Anregung neuer Hypothesen dienen sollen (Kapitel 6: Hypothesenfindung und Theoriebildung) und Stichprobenuntersuchungen, die der Schätzung von Populationsparametern dienen (Kapitel 7: Populationsbeschreibende Untersuchungen).
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Kapitel 9. Evaluationsstudien zur Prüfung von Effekten
Zusammenfassung
Die Konzeption des „klassischen“ Signifikanztests gestattet es, die Wahrscheinlichkeit empirischer Ergebnisse bei Gültigkeit der Nullhypothese zu bestimmen. Wir sprechen von einem signifikanten Ergebnis, wenn das gefundene Ergebnis einer Ergebnisklasse angehört, die bei Gültigkeit von Ho höchstens mit einer Wahrscheinlichkeit von α = 0,05 (α = 0,01) auftritt. Diese „Unvereinbarkeit“ von Nullhypothese und empirischem Ergebnis wird dann üblicherweise zum Anlaß genommen, die Alternativhypothese, zu der nach unseren bisherigen Ausführungen alle mit der Nullhypothese nicht erfaßten Populationsverhältnisse zählen, anzunehmen.
Jürgen Bortz, Nicola Döring
Backmatter
Metadaten
Titel
Forschungsmethoden und Evaluation
verfasst von
Prof. Dr. Jürgen Bortz
Dipl.-Psych. Nicola Döring
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-07301-8
Print ISBN
978-3-662-07302-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-07301-8