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2003 | Buch

Kernkompetenzen als Basis der strategischen und organisationalen Unternehmensentwicklung

verfasst von: Gernot Marquardt

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

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Über dieses Buch

Kernkompetenzen spielen in der Unternehmensführung eine immer größere Rolle und sind inzwischen aus der strategischen Diskussion nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen den Unternehmen individuelle Strategieansätze und damit eine klare Profilierung im Wett­ bewerb. Bei genauerer Betrachtung ist jedoch festzustellen, daß Kernkompetenzen in der Unternehmenspraxis sehr vielfältig verwendet, unterschiedlich verstanden und häufig mit der Konzentration auf ein Kerngeschäft in Zusammenhang gebracht werden. Dies bedeutet aber eine unzulässige Reduktion des Ansatzes auf einen einzelnen Aspekt. Der Autor leistet daher einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag, indem er zunächst eine Definition von Kernkompetenzen durch eine fundierte Aufarbeitung der bestehenden in Arbeiten herleitet. Aus dieser übergeordneten Sichtweise wird der Kernkompetenzansatz einen größeren strategischen Zusammenhang eingeordnet und gegenüber wettbewerbs­ orientierten Ansätzen relativiert. Als Ansatzpunkt für ein aktives Management von Kern­ kompetenzen wird außerdem ein Instrumentarium entworfen, das sich aus aufeinander auf­ bauenden und konsistenten Bausteinen zusammensetzt. Dazu gehört eine Methode zur Identifikation von Kernkompetenzen, die Visualisierung in einem Portfolio sowie ein Füh­ rungsansatz zur organisationalen Führung und Weiterentwicklung von Kernkompetenzen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung in den Ansatz der Kernkompetenzen
Zusammenfassung
Seit Jahren läßt sich beobachten, daß eindimensionale Strategieansätze, wie beispielsweise reine Kosten- oder Qualitätsstrategien, nicht mehr den gewünschten Erfolg erzielen. Statt dessen findet der Wettbewerb mehrdimensional statt,1 und erfolgreichen Unternehmen2 gelingt es, verschiedene strategische Ziele gleichzeitig zu erreichen. Sie sind in der Lage, eine individuelle Kundenorientierung mit einem gleichzeitig kostengünstigen Angebot zu vereinen.3 Damit scheinen diese Unternehmen flexibler auf die sich permanent wandelnden Herausforderungen in ihrem jeweiligen Segment reagieren zu können als solche, die sich nur einseitig orientieren.
Gernot Marquardt
2. Kernkompetenzen in der strategischen Unternehmensentwicklung
Zusammenfassung
Übergeordnete Managementansätze schaffen den theoretischen Rahmen, innerhalb dessen die Entwicklung von Unternehmen erklärt werden kann. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dazu im Rahmen der Systemtheorie auf der Basis des kybernetischen Gedankenguts eine alle Wissenschaften integrierende Weltformel gesucht. Da diese sich jedoch im Lauf der Forschung als zu komplex herausstellte, hat sich seit den 60er Jahren das Ziel dahingehend geändert, anwendbares Wissen zu erzeugen.146 Entgegen der Systemtheorie wurde dazu insbesondere im amerikanischen Raum ein situativer Ansatz bevorzugt. Dabei liegt die Annahme zugrunde, daß „Unterschiede zwischen realen Organisationsstrukturen auf Unterschiede in den Situationen zurückzuführen sind, in denen sich die jeweiligen Organisationen befinden.“147 In der amerikanischen Literatur wurde der Ansatz unter dem Begriff der „Contingency Perspective“ bekannt. Prämisse eines solchen Ansatzes ist, daß die zu untersuchende soziale „Welt“ in analysierbare Einheiten unterteilbar ist. Von dieser Voraussetzung kann in einer Kultur, die wie die amerikanische von einer individualistischen Grundorientierung geprägt ist, ausgegangen werden.148 Ob die entsprechenden Erkenntnisse unreflektiert auch auf andere Kulturen übertragbar sind, muß jedoch aufgrund dieser Prämissen im Einzelfall geprüft werden.
Gernot Marquardt
3. Kernkompetenzen in Ansätzen und Modellen der Organisation
Zusammenfassung
Im Rahmen der Umsetzung ressourcenorientierter Strategien und dem Management von Kernkompetenzen spielt die Gestaltung der Organisation eine entscheidende Rolle.245 Daher werden im folgenden die bisherige Entwicklung und der aktuelle Stand von Organisationsansätzen aufgezeigt, um Konsequenzen aus der Kernkompetenzorientierung zu identifizieren. Dazu werden organisationale Grundprinzipien vorgestellt und die strukturelle Aufbau- sowie die Ablauforganisation in ihrer Relevanz zu Kernkompetenzen diskutiert. Insbesondere wird auf die Diskussion über funktionale Strukturorganisationen und prozeßorientierte Ablauforganisationen eingegangen. Anschließend werden anhand des entscheidungsorientierten Ansatzes grundsätzliche Gestaltungsprinzipien diskutiert. Vor diesem Hintergrund kann ein eigenes Modell für eine Kernkompetenzorganisation entworfen werden. Schließlich wird ein mit den strategischen Überlegungen abgestimmter Ansatz zur Identifikation und Abgrenzung von Kernkompetenzen vorgestellt, um das Kernkompetenzinstrumentarium konsistent zu vervollständigen.
Gernot Marquardt
4. Fallstudie im Großmotorenbau
Zusammenfassung
Im folgenden werden fünf Fallstudien vorgestellt, die alle mit der Entwicklung und Herstellung von großen Dieselmotoren zu tun haben und daher vor einem ähnlichen Hintergrund agieren. Sie ermöglichen den Einblick in einen Markt und zeigen unterschiedliche Positionierungs- und Strukturierungsalternativen auf, die im Hinblick auf die Bedeutung und jeweilige Nutzung von Kernkompetenzen aufgearbeitet werden. Durch die umfassende Darstellung der Marktsituation werden zusätzlich die Rahmenbedingungen im Umfeld aller Unternehmen beschrieben, so daß externe Marktfaktoren von internen Einflußfaktoren wie Kernkompetenzen getrennt werden können. Da gleichzeitig jedes Unternehmen von einem ähnlichen Marktumfeld betroffen ist, kann der Einfluß unternehmensinterner Faktoren gut isoliert werden. Jedes der fünf Unternehmen wird dazu hinsichtlich der historischen Entwicklung und der aktuellen Situation der Kernkompetenzen untersucht. Vor diesem Hintergrund werden jeweils die strategischen und organisationalen Konsequenzen aus der Berücksichtigung oder der Vernachlässigung von Kernkompetenzen diskutiert. Im Mittelpunkt der Fallstudie steht daher die Frage, welche Bedeutung Kernkompetenzen für die strategische Positionierung von Unternehmen haben und welche organisationalen Konsequenzen sich daraus ergeben. Dabei kann die Frage beantwortet werden, ob der Kernkompetenzansatz tatsächlich Hinweise für die Formulierung einer Strategie und die Gestaltung einer Organisation liefert und insofern die Unternehmensentwicklung beeinflußt.
Gernot Marquardt
5. Diskussion und Zusammenfassung des Kernkompetenzinstrumentariums
Zusammenfassung
Ausgangspunkt der Arbeit war die Frage nach der Bedeutung von Kernkompetenzen in der Entwicklung von Unternehmen und deren Konsequenzen in der Organisationsstruktur, um daraus ein Instrumentarium zum Management von Kernkompetenzen zu entwickeln. Dazu wurde zunächst der Kernkompetenzansatz vor dem Hintergrund bestehender strategischer und organisationaler Theorien beleuchtet und ein Instrumentarium zur Umsetzung entworfen. Hier sollen nun zusätzlich die empirischen Erkenntnisse diskutiert werden, um gleichzeitig die Bedeutung und die Konsequenzen einer Orientierung an Kernkompetenzen zu verdeutlichen. Anschließend werden die bis dahin vorliegenden theoretischen und empirischen Ergebnisse der Arbeit in einem Management der Kernkompetenzorganisation zu einem Instrumentarium zusammengestellt.
Gernot Marquardt
6. Literaturverzeichnis
Gernot Marquardt
Metadaten
Titel
Kernkompetenzen als Basis der strategischen und organisationalen Unternehmensentwicklung
verfasst von
Gernot Marquardt
Copyright-Jahr
2003
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08068-8
Print ISBN
978-3-8244-7877-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08068-8