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1998 | Buch

Belegschaftsaktien in der mittelständischen Aktiengesellschaft

Analyse am Beispiel von Softwareunternehmen

verfasst von: Ramona Schawilye

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

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Über dieses Buch

Mit dem "Gesetz für kleine Aktiengesellschaften und zur Deregulierung des Aktienrechts", das seit August 1994 rechtskräftig ist, beabsichtigte der Gesetzgeber, die Rechtsform der Ak­ tiengesellschaft für mittelständische Unternehmen attraktiver zu machen. Dafür sieht das Ge­ setz Erleichterungen vor, die sich besonders an den Bedingungen personalistisch strukturierter Aktiengesellschaften mit einem überschaubaren Kreis von Anteilseignern orientieren. In betriebswirtschaftlicher Hinsicht bietet das nunmehr geltende Aktienrecht gerade für mit­ telständische Unternehmen nicht nur neue Perspektiven für die Beschaffung von Beteili­ gungskapital an bzw. außerhalb der Börse oder für die Bewältigung des Generationenwech­ sels. Die Novellierung des Aktienrechts ermöglicht den Firmen der mittelständischen Wirt­ schaft auch die Beteiligung ihrer Mitarbeiter am Kapital des arbeitgebenden Unternehmens in Form von Belegschaftsaktien, die sich in den letzten Jahrzehnten bei vielen großen Publi­ kumsgesellschaften weit verbreitet hat. Dieser Aspekt des Gesetzes von 1994 bestimmt die Aufgabe der vorliegenden Studie. Sie soll prüfen, inwieweit die gesetzlichen Erleichterungen die Rechtsform der Aktiengesellschaft für mittelständische Unternehmen zur Ausgabe von Belegschaftsaktien geeignet erscheinen las­ sen. Insbesondere soll die Untersuchung dabei die typischen Besonderheiten einer Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter in mittelständischen, nicht börsennotierten Aktiengesellschaften beachten. Die Studie ist auf die Softwarebranche ausgerichtet, weil dort das Interesse an der Aktiengesellschaft als Rechtsform und an den Möglichkeiten einer Mitarbeiterbeteiligung offenkundig ist.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Teil 1. Das Gesetz für kleine Aktiengesellschaften und seine Bedeutung für die Aktienbeteiligung der Mitarbeiter
Zusammenfassung
Die Ausgabe von Belegschaftsaktien als Form einer Beteiligung der Mitarbeiter am Kapital des arbeitgebenden Unternehmens besitzt hierzulande eine lange Tradition. Bereits in der Zeit zwischen 1867 und 1874 haben fünf Aktiengesellschaften im damaligen Deutschen Reich eine Aktienbeteiligung der Arbeitnehmer eingeführt.1 Bis zum Jahre 1950 gab es in Deutschland jedoch nur vereinzelt Unternehmen, die ihre Belegschaftsmitglieder am Unternehmenserfolg und -kapital in Aktienform partizipieren ließen.2 Erst im Zuge des wirtschaftlichen Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg und der verstärkten Diskussion um Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand und betriebliche Partnerschaft fanden solche Modelle nach und nach eine stärkere Verbreitung.3
Ramona Schawilye
Teil 2. Grundlagen einer Belegschaftsaktienausgabe in mittelständischen Softwareaktiengesellschaften
Zusammenfassung
Unter dem Terminus Belegschaftsaktie 1, der etwa Mitte der 50er Jahre geprägt wurde, 2 versteht man eine Form der Kapitalbeteiligung, bei der die Gesamtheit oder zumindest Teile der Mitarbeiterschaft Aktien der arbeitgebenden Unternehmung erwerben und dieser Anteilserwerb von der arbeitgebenden Aktiengesellschaft gefördert wird.3 Eine solche unternehmensseitige Förderung kann z.B. Unterstützung in finanzieller Form, wie die Gewährung eines Vorzugskurses oder die Übernahme von Kosten der Beschaffung und Verwahrung der Aktien, aber auch Informationsmaßnahmen zum Gegenstand haben.4 In diesem Sinne verkörpern Belegschaftsaktien also keine eigene Gattung, sondern stellen reguläre Aktien des Unternehmens dar.5
Ramona Schawilye
Teil 3. Ziele und Wirkungsweise einer Ausgabe von Belegschaftsaktien in mittelständischen Softwareunternehmen
Zusammenfassung
Eine Kapitalbeteiligung der Mitarbeiter in Form von Belegschaftsaktien dürfte für die Eigentümer eines mittelständischen Softwareunternehmens nur dann erstrebenswert erscheinen, wenn eine solche Maßnahme verspricht, die mit ihr verfolgten Ziele zumindest partiell zu erreichen. Anliegen des dritten Kapitels dieser Arbeit ist es zum einen, an eine Aktienbeteiligung der Mitarbeiter geknüpfte Motive und Erwartungen des Unternehmens sowie der zu begünstigenden Mitarbeiter zu ergründen sowie mögliche Konfliktbereiche im Zielsystem dieser Interessengruppen zu lokalisieren. Zum anderen widmet sich dieses Kapitel der Frage, ob und in welchem Ausmaß personalpolitische und finanzwirtschaftliche Zielsetzungen einer Aktienbeteiligung in mittelständischen Unternehmen und speziell in der Softwarebranche tendenziell erreicht werden können. Da die Einführung einer Kapitalbeteiligung im Mittelstand eher von seiten des Unternehmens initiiert wird und ihm im wesentlichen die Gestaltung des Modells obliegt, 1 soll im Rahmen der weiteren Ausführungen die Perspektive der Unternehmung bzw. ihrer Eigentümer im Zentrum der Betrachtung stehen.
Ramona Schawilye
Teil 4. Ausgewählte Kernprobleme einer Aktienbeteiligung der Mitarbeiter im Mittelstand
Zusammenfassung
Im Zuge einer Mitarbeiterkapitalbeteiligung ist darüber zu befinden, in welchem Umfang die zu beteiligenden Mitarbeiter am Kapital des arbeitgebenden Unternehmens partizipieren sollen. Das Anliegen dieses Abschnitts besteht zunächst darin, die Bedeutung der Anteilshöhe der begünstigten Mitarbeiter am Grundkapital1 der mittelständischen Aktiengesellschaft für den Umfang der aktienrechlichen Mitgliedschaftsrechte und -pflichten herauszuarbeiten. Aufbauend darauf sollen das anteilsabhängige Einflußpotential der Mitarbeiteraktionäre auf die Regelung der gesellschaftsrechtlichen Belange sowie die Flexibilität eines solchen Beteiligungsmodells untersucht werden. Abschließend sind wichtige Faktoren, welche die Festlegung des sachlichen Beteiligungsumfangs, d.h. die Anzahl der den künftigen Mitarbeiteraktionären zugedachten Aktien determinieren, zu beleuchten.
Ramona Schawilye
Teil 5. Kernaussagen zur Ausgabe von Belegschaftsaktien in einer mittelständischen Aktiengesellschaft
Zusammenfassung
Anlaß für die vorliegende Untersuchung war das Inkrafttreten des Gesetzes für kleine Aktiengesellschaften und zur Deregulierung des Aktienrechts. Vor dem Hintergrund der neuen Rechtslage bestand die Zielsetzung der Arbeit darin, zu prüfen, inwieweit die Rechtsform der Aktiengesellschaft für mittelständische Betriebe, speziell Softwareunternehmen unter dem Aspekt einer Ausgabe von Belegschaftsaktien attraktiv erscheinen kann. Diese Frage wurde schwerpunktmäßig unter zwei Aspekten untersucht. Zum einen galt es zu ergründen, welche Motive in mittelständischen Softwareunternehmen für die Einführung einer Aktienbeteiligung verantwortlich zeichnen und ob diese tendenziell erreichbar sind. Zum anderen wurden zentrale Problemfelder bei der Gestaltung eines Beteiligungsmodells, und zwar die Bemessung des sachlichen Beteiligungsumfangs, die Auswahl der zu beteiligenden Mitarbeiter sowie die Festlegung von Gattung und Wertpapierform der Belegschaftsaktien analysiert. Besondere Beachtung war dabei der Frage gewidmet, in welchem Zusammenhang die Beteiligungsmotive und deren Erreichbarkeit mit diesen Elementen der Modellgestaltung stehen. Die wichtigsten der dabei gewonnenen Erkenntnisse kann man nun thesenartig wie folgt zusammenfassen.
Ramona Schawilye
Backmatter
Metadaten
Titel
Belegschaftsaktien in der mittelständischen Aktiengesellschaft
verfasst von
Ramona Schawilye
Copyright-Jahr
1998
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08271-2
Print ISBN
978-3-8244-6734-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08271-2