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2009 | Buch

Qualitätsfrühwarnsysteme für die Automobilindustrie

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Mit fortschreitender Globalisierung der Märkte und damit einhergehender Verschärfung des Wettbewerbs, stetig sich verkürzenden Innovationszyklen sowie immer komplexeren und kurzlebigeren Produkten, sehen sich Unternehmen zunehmend gezwungen, bestehende und bisher auch erfolgreich angewandte Managementkonzepte neu zu überdenken, um das langfristige Fortbestehen der Unternehmensorganisation nicht zu gefährden. Darüber hinaus fordert das seit den 1990er Jahren verstärkt diskutierte Konzept des Lean Management eine Verschlankung des Leistungsspektrums von Unternehmen, um am Markt schneller und flexibler agieren zu können.1
Lothar Czaja
2. Die Automobilindustrie als Untersuchungsgegenstand
Die Vielzahl existierender Definitionen und Definitionsansätze bezüglich des empirischen Untersuchungsgegenstandes der Automobilindustrie verlangt einführend nach einer näheren Spezifikation, um ein eindeutiges Begriffsverständnis für die weiteren Ausführungen zu sch affen. In Anlehnung an Terporten umfasst die Automobilindustrie alle „Hersteller von Kraftwagen und deren Motoren, von Straßenzugmaschinen, Aufbauten, Anhängern, Kraftfahrzeugteilen und Zubehör“74. Diese noch eher weit gefasste Definition negiert allerdings die branchenübliche Unterscheidung zwischen der Automobilhersteller-und der Automobilzulieferindustrie, sodass im Folgenden unter Automobilherstellern bzw. „Original Equipment Manufacturers“ (OEMs) sämtliche „ökonomische Einheiten verstanden werden, welche eigen-und/ oder fremdbezogene Güter zu einem Endprodukt kombinieren und dieses am Markt Kunden und Endkunden offerieren“75, wobei es völlig unerheblich ist, ob die einzelnen Bauteile aus eigener, einer gemeinschaftlichen oder einer fremden Produktion stammen.76
Lothar Czaja
3. Risikomanagement in Supply Chains
Alles unternehmerische Handeln und Entscheiden vollzieht sich stets in Situationen der Ungewissheit bzw. der Unsicherheit, wobei es die primäre Aufgabe eines jeden Unternehmens ist, unter Eingehung kalkulierbarer Risiken die sich bietenden Chancen auch zu nutzen.381 Das am 1. Mai 1998 in Kraft getretene „Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich“ (KonTraG) war Folge spektakulärer Unternehmenskrisen zu Beginn der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, die das Thema Risikomanagement wieder verstärkt ins Blickfeld von Staat und Wirtschaft rückten. 382 Die aus einer zunehmenden Komplexität, verbunden mit einer fortschreitender Dynamisierung der Entwicklungen in der Wirtschaft resultierende Unsicherheit wird letztlich als die wesentliche Ursache für das ansteigende Risiko der agierenden Unternehmen angeführt.383
Lothar Czaja
4. Frühwarnsysteme zur Identifizierung von Supply Chain Risiken
Die Unterstützung der Geschäftsprozesse von Unternehmen durch Informationstechnik ist nach Hoffmann zur wesentlichen Voraussetzung für die langfristige Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit geworden, stellen Informationssysteme doch ein wichtiges Hilfsmittel zur Unterstützung der Leistungserstellungsprozesse in Unternehmen dar. Um die Informationsversorgung, sowohl der Leistungserstellungs- als auch der Managementprozesse, für die insbesondere Informationen über die Qualität der Produkte und Prozesse Auskunft geben, sicherstellen und somit den optimalen Einsatz von Informationssystemen im betrieblichen Alltag gewährleisten zu können, ist eine Orientierung an der Organisationsstruktur des Unternehmens unabdingbar.599
Lothar Czaja
5. Empirische Untersuchung in der deutschen Automobilindustrie
Auch wenn Frühinformationssysteme grundsätzlich in vielerlei Branchen und Industriezweigen betrachtet werden können, wurde im Rahmen dieser Arbeit eine Erhebung in der deutschen Automobilindustrie gewählt. Enge Beziehungen zwischen Herstellern und Lieferanten sowie Beziehungen zwischen vor- und nachgelagerten Lieferanten haben in dieser Branche eine sehr lange Tradition, so dass eine ausreichende Datengrundlage vorhanden ist. Ein weiterer Vorteil liegt darin begründet, dass durch die Beschränkung der empirischen Erhebung auf eine einzelne Branche der Einfluss externer Faktoren, wie z.B. unterschiedliche Branchencharakteristika, ausgeschaltet werden kann.
Lothar Czaja
6. Einsatz und Konzeption eines Frühwarnsystems für das Qualitätsmanagement in automobilen Wertschöpfungsnetzwerken
Der Qualitätsbegriff wird in der betriebswirtschaftlichen Literatur uneinheitlich definiert. Je nach betrachteter Quelle werden mit Qualität unterschiedliche Inhalte und Begriffsverständnisse verbunden.998 Während im privatwirtschaftlichen Bereich Qualität bzw. ein bestimmtes Qualitätsniveau einen Bereich auf der Werteskala symbolisiert, für den Konsumenten bereit sind, einen bestimmten Preis zu bezahlen, definieren Normen den Qualitätsbegriff im wirtschaftlichen und technischen Bereich, wobei „festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse“999 erfüllt sein müssen.1000
Lothar Czaja
7. Schlussbetrachtung
Die Vermeidung von Unterbrechungen bzw. Störungen der Wertschöpfungskette kennzeichnet die zentrale Zielsetzung im Rahmen des Supply Chain Management-Ansatzes1144 , führen empirische Untersuchungen von Hendricks und Singhal doch nicht nur Umsatz-und Gewinneinbußen, sondern auch negative Entwicklungen des Börsenwertes der in der betrachteten Supply Chain agierenden Unternehmen im wesentlichen auf Unterbrechungen eben dieser Lieferketten zurück.1145 Dabei bewirken anhaltende Entwicklungen in der Unternehmensumwelt, zu denen insbesondere die steigende Komplexität real existierender Supply Chains gezählt wird, einen deutlichen Anstieg der Unterbrechungsrisiken entlang der Wertschöpfungsketten, weshalb Risikoaspekten zukünftig auch eine zunehmend größer werdende Bedeutung zugesprochen wird.1146 Den steigenden Komplexitätsgrad von Supply Chains führen Harland, Brenchley und Walker sowie Jüttner, Peck und Christopher insbesondere auf die stärkere Vernetzung aller eingebundenen Unternehmen über alle Wertschöpfungsstufen hinweg zurück, die letztlich immer schwerer zu gestaltende und zu steuernde Lieferketten zur Folge hat.1147
Lothar Czaja
Backmatter
Metadaten
Titel
Qualitätsfrühwarnsysteme für die Automobilindustrie
verfasst von
Lothar Czaja
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-9418-9
Print ISBN
978-3-8349-1396-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9418-9