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24.04.2014 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Durch Hängematten die Arbeitsleistung steigern

3 Min. Lesedauer

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Neue Bürokonzepte rücken immer mehr in den Fokus der Entscheidungsträger. Mit diesem unternehmenskulturellem Wandel, mit dem man sich mehr Innovation und eine erhöhte Produktivität erhofft, schaffen Unternehmen eine vielfältige und attraktive Bürowelt und erarbeiten sich somit einen Wettbewerbsvorteil.

Mitten in Zürich liegt das Paradies für Arbeitnehmer: Massageliegen, Wellnessräume, Spielekonsolen, Hängematten oder barähnliche Räume für ungestörte Gespräche. So beschreibt die Wirtschaftswoche den Schweizer Google-Standort.

Dieses ungewöhnliche Bürokonzept findet sich weltweit in allen Google-Standorten. Ziel ist es, die Möglichkeiten zu Begegnungen, Kommunikation zu schaffen und damit die Kreativität der Mitarbeiter zu fördern. Das Konzept scheint aufzugehen. Google liegt mit einem Marktwert von 93,3 Milliarden Dollar im Interbrand-Ranking auf Platz zwei der wertvollsten Marken der Welt. Nur Apple (Marktwert: 98,3 Milliarden Dollar) ist noch wertvoller.

Weniger Arbeitsplätze als Angestellte

Zudem haben Google-Mitarbeiter keine festen Büros oder Arbeitsplätze mehr. Viele Mitarbeiter sind häufig unterwegs, deswegen gibt es weniger Arbeitsplätze als Angestellte. Das spart Raum und Zeit. Wer ins Büro kommt klappt innerhalb seiner Abteilung den Laptop auf und arbeitet wo gerade Platz ist.

Auch wenn die Arbeitssituationen in vielen Branchen immer flexibler werden, glauben  die Arbeitsmarktforscher des Fraunhofer Instituts nicht an ein Aussterben des klassischen Büros. Es sei der Ort an dem gemeinsam gearbeitet wird, erklärt Stefan Rief vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft. Gerade in kreativen Branchen wie beispielsweise, IT, Werbung, Marketing oder Unternehmensberatungen, müsse in diesem Rahmen ein Umfeld geschaffen werden, das inspiriert. Büros werden demnach immer mehr zu Treffpunkten der Angestellten für Teambesprechungen oder Kundengespräche. 

Interaktion fördern

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Wie die Umsetzung solcher Konzepte gelingen kann, erklärt Springer-Autor Dr. Martin Kläffke in seinem Beitrag „Büro der Zukunft – Generationenorientierte Gestaltung von Arbeitswelten“. Gerade um eine gute Interaktion zwischen den verschiedenen Generationen zu erwirken und um bei allen Altersgruppen als attraktiver Arbeitgeber zu gelten, „müssen Unternehmen allgemein Wahlmöglichkeiten bei den Arbeitsbedingungen eröffnen. Dies bedeutet nicht nur eine Flexibilisierung der Arbeitszeit, sondern auch ein vielfältiges Angebot von Arbeitsorten.“

Starke Präsenzkultur in deutschen Büros

Derzeit ist die Realität in den meisten Unternehmen noch weit von dieser Zukunftsvision entfernt.  Auch wenn flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Konzepte immer häufiger angeboten werden,  herrscht in Deutschland weiterhin eine starke Präsenzkultur.

Doch dies ist nicht nur in Deutschland so. So hat Marissa Mayer, die neue Chefin des Internetkonzerns Yahoo alle Mitarbeiter vom Home Office zurück in die Büros geholt. Die Diskussion um diesen Schritt ist groß. Viele sehen ihn als Rückschritt in die industrielle Arbeitslogik des 19. Jahrhunderts, müsste doch gerade eine Technologiefirma es schaffen, ihre Mitarbeiter auf Distanz zusammenarbeiten zu lassen. Es gibt jedoch auch Stimmen wie Raymond Fisman, Professor an der Columbia Business School, die den Schritt nachvollziehbar finden. Für Fisman ist die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht unersetzlich. Laut der offiziellen Begründung des Konzerns wolle man den Zusammenhalt im Unternehmen stärken, unter anderem in dem man physisch wieder näher aneinander rückt. 

Dennoch sollten Führungskräfte die Chancen, die neue offenere Bürokonzepte bieten, nutzen. Denn zufriedene Mitarbeiter, die sich in ihrer Umgebung wohl fühlen, sind produktiver und bringen mehr Leistung.

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