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15.12.2015 | Management + Führung | Interview | Online-Artikel

"Ohne Machtworte kommt Führung nicht aus"

verfasst von: Andrea Amerland

3 Min. Lesedauer

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Interviewt wurden:
Cynthia Ahrens

Cynthia Ahrens (M.A. Sinologie) optimierte als PR-Beraterin viele Jahre den Auftritt von Führungskräften in der Öffentlichkeit.

Leif Ahrens

Als langjähriger Radiomoderator hat Leif Ahrens gelernt, vor dem Mikro und vor Menschen mit viel Präsenz und Überzeugungskraft zu sprechen.

Erfolgreiche Führung beginnt mit der Kommunikation. Dabei sind die sprachliche Präsentation, die Gesprächsführung und gelegentliche Machtworte das A und O, so Cynthia und Leif Ahrens im Interview.

Springer für Professionals: Drei Viertel aller Arbeitnehmer haben innerlich gekündigt und fühlen sich dem Arbeitgeber nicht verpflichtet. Welche Rolle spielt bei diesem Problem die Kommunikation von Führungskräften?

Cynthia Ahrens: Führungskräfte müssen im Wesentlichen das Spielen auf drei Klaviaturen beherrschen: Wichtig sind Fähigkeiten in ihrer sprachlichen Präsentation, Gesprächsführung und zeitweilig das Aussprechen von Machtworten. Fehlen Kompetenzen bei einer dieser Facetten einer gelungenen Sprache, so fühlen sich Mitarbeiter nicht gut geführt bzw. Kunden nicht ausreichend betreut. Eine Führungskraft riskiert somit auch die innerliche Kündigung der Mitarbeiter, wenn sie nicht auf eine authentische und zielführende Sprache achtet. In unserem Buch "Leadership-Sprache" geben wir einen Überblick über alle der drei oben genannten Bereiche und wie sie effektiv zusammenspielen.

Empfehlung der Redaktion

2015 | Buch

Leadership-Sprache - Zehn Gebote für ausdrucksstarke und überzeugende Kommunikation

Dieses Werk zeigt Führungskräften, wie sie prägnante Botschaften vermitteln und ihre Sprache auf die aktuelle Situation und das jeweilige Gegenüber anpassen. Führungskräfte müssen klar kommunizieren und ihre Gesprächspartner überzeugen. Jede Zielg


Wie kann es Führungskräften trotz vieler operativer Aufgaben gelingen, erfolgreich mit dem Team beziehungswiese der Belegschaft zu kommunizieren?

Leif Ahrens: Eigentlich sollte eine Führungskraft – wie der Name sagt – führen und weniger operativ eingebunden sein. Da das in der Realität des Führungsalltags in den Firmen häufig nicht umgesetzt wird, insbesondere weil Führungskräfte aus dem Bereich der operativen Belegschaft rekrutiert werden und eventuell auch nicht loslassen wollen bzw. können, kommt es zur Häufung von Aufgaben. Wer diese Problematik erkennt, braucht eine gangbare Lösung, um effizient, punktgenau und zeitsparend zu kommunizieren. Gespräche sollten so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig geführt werden. Präsentationen sollten auf den Punkt gehalten und auf Relevanz bedacht sein. Auch ohne Machtworte kommt Führung nicht aus. Sie sollten allerdings maßvoll und an der richtigen Stelle eingesetzt werden.

Und wie drückt sich Leadership in der Sprache aus?

Cynthia Ahrens: Wenn Mitarbeiter „funktionieren“, sprich motiviert arbeiten, leistungsorientiert sind und Spaß an ihrer Arbeit haben, dann hat die Führungskraft richtig kommuniziert und kann es sich sparen, Druck auszuüben bzw. Mitarbeiter zu etwas zu drängen. Es geht nicht um einen einzelnen Aspekt der Sprache, sondern um die Gesamtheit der Kommunikation – vor Menschen, mit Menschen und zu Menschen reden. Führungskräfte tendieren häufig dazu, schnell eigene Antworten auf Fragen zu liefern und Mitarbeiter nicht ihre eigene Meinung ausdrücken zu lassen. Leadership in der Sprache bedeutet, sich auf den Mitarbeiter vollständig einzulassen und dies durch eine zugewandte Körperhaltung ausdrücken. Mit der eigenen Meinung zurückhaltend umzugehen und aufmerksam zuzuhören, was der Mitarbeiter zu sagen hat. Bei Unverständnis einer Sache und Unklarheiten nachfragen. Dies bedeutet empathisch zu reagieren und auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen.“

Sie haben zehn Gebote für erfolgreiche Leadership-Sprache definiert. Welche sind die drei wichtigsten und warum?

Leif Ahrens: Die ersten drei Themen, die uns den Einstieg ins Thema lieferten, waren: "Rede charismatisch", um Charakter und Persönlichkeit jeder einzelnen Führungskraft gerecht zu werden. "Rede auf den Punkt“ ist wegen des vorher schon angesprochenen Zeitmanagements von wesentlicher Bedeutung, weil langwierige Ausführungen ansonsten im Kopf der Zuhörer Aufnahmekapazitäten unnötig binden. "Sei Wortführer" fasst last but not least die Kompetenzen einer Führungskraft nochmals treffend zusammen. Die anderen Gebote haben jedoch keine größere oder geringere Relevanz, da erst das Zusammenspiel aus allen zum Erfolg führt und Appetit auf mehr macht, weil sich positive Ergebnisse schnell einstellen und befriedigen. Uns ist wichtig, dass jede Führungskraft ihren eigenen Weg entdeckt und eigene Schwerpunkte erkennt. Daher die drei Sektionen Präsentation, Gesprächsführung und Machtworte.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Gebot 2: Rede auf den Punkt

Auftakt: Nicht um den heißen Brei herum
Quelle:
Leadership-Sprache - Zehn Gebote für ausdrucksstarke und überzeugende Kommunikation

2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Gebot 10: Sei Wortführer

Auftakt: Worte als Machtinstrumente nutzen
Quelle:
Leadership-Sprache - Zehn Gebote für ausdrucksstarke und überzeugende Kommunikation

2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Gebot 4: Sprich gewinnend

Auftakt: Menschen Anerkennung zeigen und sie motivieren
Quelle:
Leadership-Sprache - Zehn Gebote für ausdrucksstarke und überzeugende Kommunikation

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