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2009 | Buch

Massenpsychologie und Börse

So bestimmen Erwartungen und Gefühle Kursverläufe

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Über dieses Buch

Der Einfluss der Psychologie auf die Börse ist von eminenter Bedeutung. Insbesondere A- wirkungen der Massenpsychologie treten hier immer wieder auf. In erstaunlicher Regel- ßigkeit lassen sich Phänomene beobachten, die sich sehr gut psychologisch erklären lassen. Gerade in den letzten Jahren hat es an den Börsen erhebliche Turbulenzen gegeben, die durch massenpsychologische Phänomene verstärkt wurden. Dieses Buch möchte das Wissen um diese Phänomene vermitteln. Es hilft somit entscheidend dabei, das Anlegerverhalten zu optimieren und typische Fehler zu vermeiden. Für die Durchsicht des Manuskriptes danke ich meiner Frau Elisabeth sowie meinen Kindern Jana und Gunnar. Des Weiteren danke ich Herrn Dr. Scarabis, Herrn Dr. Weinert und Herrn Michallik für wichtige Anregung. Ebenso danke ich Herrn Notthoff vom Gabler Verlag. Das Buch ist gedacht für Leser, die als Anleger oder Berater ihre Ergebnisse optimieren w- len und den psychologischen Einfluss besser verstehen wollen, der durch Massenphänomene hervorgerufen wird. Münster, im September 2008 Dr. Arnold Kitzmann Psychologie und Börse 7 Inhaltsverzeichnis Vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1. Psychologie und Börse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1. 1 Spekulationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1. 2 Behavioral Finance. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 1. 3 Die Masse und der Herdentrieb. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 1. 3. 1 Die wichtigsten Aussagen von Le Bon für Börsianer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 1. 3. 2 Aus der Masse ausscheren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 1. 3. 3 Massenpsychologie und Beeinflussbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 1. 4 Psychologische Börsenkompetenz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 2. Psychoanalyse und Börse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 2. 1 Anlegerverhalten und unbewusste Reaktionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 2. 1. 1 Spielen und Gewinnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2. 1. 2 Die Tragik des Gewinners. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3. Achtung: Psychofallen!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1.. Psychologie und Börse
Auszug
„Was ich anfasse, wird zu Gold“ — wer wünschte sich das nicht. Schon einmal gab es jemanden, dem dies gelang. Allerdings ist das sehr lange her, mehr als 2.000 Jahre. Der griechische König Midas erkannte, dass die Herstellungskosten des Geldes verschwindend gering ausfallen, verglichen mit dessen späterem Markt- oder Nennwert. Die Konsequenz: Er führte als erster das Münzgeld ein und erwarb damit für sich die Lizenz zum „Gelddrucken“. Er produzierte, das erzählt die Legende, sozusagen laufend „Gold“.
2. Psychoanalyse und Börse
Auszug
Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, differenziert die Aussagen von Le Bon insofern, als er die Funktion von „Masse“ in sein dynamisches Strukturmodell mit den drei Instanzen „Es“, „Ich“ und „Über-Ich“ eingliedert. Wobei das „Es“ die in der Entwicklung des Einzelwesens verankerten Triebe mit deren (sexueller) Begierde — Freud nennt sie „Libido“ — enthält. Dass „Ich“ unterzieht die vom Lustprinzip bestimmten Bedürfnisse einer Realitätsprüfung — übernimmt also die Vermittlerfunktion zwischen innerer Realität, dem „Es“, und der äußeren Realität. Als dritte Instanz schließlich stellt das „Über-Ich“ die verinnerlichte Rolle der Eltern oder anderer Autoritätspersonen dar und repräsentiert sowohl das Gewissen als auch die moralische Zensur.
3. Achtung: Psychofallen!
Auszug
Es gibt leider keinen allein vernunftmäßig abwägenden Homo Ökonomikus. Deswegen nehmen Investoren Informationen, die von ihrem Konzept abweichen, häufig aus psychologischen Gründen überhaupt nicht wahr. Sie suchen dauernd nach Gründen, um einmal gefasste Entscheidungen zu bestätigen, und wollen nicht wahrhaben, dass diese möglicherweise immer wieder zu einem Misserfolg führen. Hinzu kommt, dass Menschen sich grundsätzlich ärgern, wenn sie einen Verlust realisieren müssen. Dieses Gefühl versuchen Anleger zu vermeiden und erhalten deshalb Verlustpositionen zu lange aufrecht. Wann soll ein Anleger verkaufen und wonach kann er sich dabei ausrichten? Verkaufsempfehlungen werden, wenn überhaupt, eher verklausuliert und vorsichtig formuliert gegeben.
4. Aktien und Kurse
Auszug
Seit nunmehr über 70 Jahren gibt es die „Charttechnik“ oder „Chartanalyse“. Dahinter steckt die Überlegung, dass sich Kursverläufe mit dem ständigen Kaufen und Verkaufen von Aktien — gespeist von Angst, Gier und Spieltrieb — immer wiederholen. Daraus, so meinen Charttechniker, lassen sich Aussagen über wahrscheinliche, zukünftige Kursentwicklungen machen. Eine Chartanalyse nutzt eine Vielzahl einzelner Techniken, die eine Vorhersage zukünftiger Börsenkurse anhand historischer Kursentwicklungen ermöglichen sollen.
5. Psychologie und Kursschwankungen
Auszug
Die Volatilität ist psychologisch gesehen eine besonders interessante Kennzahl. Unter Volatilität versteht man die Preisschwankungen einer Anlageform. Normalerweise wird die Standardabweichung als statistisches Maß für die Volatilität herangezogen. Sie ist definiert als die absolute Abweichung von der durchschnittlichen Wertentwicklung. Eine höhere Standardabweichung drückt automatisch größere Kursschwankungen aus. Die größeren Kursschwankungen wiederum zeigen an, dass die Anlageform risikoreicher ist.
6. Kleine Typologie der Anleger
Auszug
Anleger informieren sich aus unterschiedlichen Quellen, die ihnen nie alle gleichzeitig verfügbar sind. Deswegen kommen sie nicht umhin, immer nur bestimmten Informationen den Vorrang vor anderen zu geben. Quellen, die am einfachsten zugänglich sind, nutzen sie eher als solche, die sie sich erst mit viel Aufwand beschaffen müssen.
7. Die Risikobereitschaft des Anlegers
Auszug
Das Risiko verschafft den meisten Anlegern einen angenehmen Reiz. Man hofft auf Glück, kann aber auch einen Verlust erleiden. Ohne ein gewisses Risikoverhalten können keine hohen Gewinne erzielt werden. Man muss ein Risiko eingehen, um seine Chancen zu erhöhen. Das Risikoverhalten stellt gleichzeitig einen interessanten Reiz dar, neue Situationen zu erleben, die nicht vorhersehbar sind. Menschen gehen unterschiedliche Risiken ein, je nachdem wie sie den wahrscheinlichen Anteil negativ bewerteter Ausgänge einer bestimmten Handlung im Spektrum aller möglichen Ausgänge einschätzen. Man geht ein Wagnis ein, um seine Chancen zu erhöhen. Gleichzeitig kann aber auch ein Schaden das Ergebnis sein. Ein zu großes Risikoverhalten führt zu Leichtsinn und schlechten Entscheidungen, ein zu geringes Risikoverhalten zementiert Bestehendes und man schließt die Wahrscheinlichkeit aus, neue, positive Erfahrungen zu machen. Beim Risikoverhalten kann man die Ergebnisse nicht hundertprozentig abschätzen. Man muss eine gewisse Unsicherheit ertragen, um Chancen zu erhöhen.
8. Geld und Glück
Auszug
Erfolg kann, muss aber nicht zum Glück beitragen. Glücklich kann man auch ohne Erfolg sein — und mit Erfolg sehr unglücklich. Der Erfolg bringt viele Anstrengungen und Mühen mit sich. Mitunter kann es sinnvoll sein, den Erfolg einfach auf sich zukommen zu lassen, statt ihm hinterher zu jagen. Oder sich so zu verhalten, als ob man schon Erfolg hätte. In manchen Fällen stellt sich der Erfolg dann ganz von alleine ein.
9. Börsenregeln
Auszug
André Kostolany (1906 bis 1999), vielfach als Börsen-Charmeur bezeichnet, sammelte seine ersten Börsenerfahrungen bereits mit zwölf Jahren in Wien. Dorthin flüchtete er mit seinen Eltern und Geschwistern vor den Kommunisten aus Ungarn. Seine Ausbildung absolvierte er beim Börsenmakler Adrien Perquel in Paris. Von ihm erfuhr er schon bald eine weise Börsen-Spielregel: „Alles hängt davon ab, ob mehr Dummköpfe als Papiere oder mehr Papiere als Dummköpfe vorhanden sind.“
10. Gesellschaftliche Einflüsse und Veränderungen
Auszug
Die amerikanische Investmentbank Goldman-Sachs schätzt, dass sich allein das Volumen des deutschen Aktienmarktes in den kommenden Jahren verdoppeln wird. Aktienanlagen werden immer wichtiger. Ein zentrales Prinzip besteht darin, langfristig anzulegen und Verluste zu begrenzen. Auch die Volatilität ist ein wichtiger Faktor, um die Güte einer Anlagestrategie einzuschätzen. Je geringer die Volatilität, desto besser ist die Anlagestrategie. Gerade die langfristige Wertentwicklung sollte man im Auge behalten. Ein ständiger Kauf und Verkauf bringt nur in den seltensten Fällen den erhofften Gewinn. Auch die alte Börsenregel, „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“, erweist sich immer wieder als richtig.
Backmatter
Metadaten
Titel
Massenpsychologie und Börse
verfasst von
Arnold Kitzmann
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-8077-9
Print ISBN
978-3-8349-0297-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8077-9