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2016 | Buch

Materiale Analysen

Methodenfragen in Projekten

herausgegeben von: Nicole Burzan, Ronald Hitzler, Heiko Kirschner

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Erlebniswelten

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Über dieses Buch

In den Beiträgen dieses Bandes zeigen namhafte Autorinnen und Autoren mittels methodologischer Reflexionen, ausgearbeiteter Forschungsdesigns und detaillierter Studien an konkreten Beispielen aus der eigenen Forschung, dass methodisch analysierte Materialien für begründete sozialwissenschaftliche Einsichten unverzichtbar sind und dass materiale Analysen den Einsatz von – zunehmend technologisch avancierten – Varianten quantitativer, qualitativer und interpretativer Datenerhebungs- und Auswertungsverfahren im Hinblick auf heterogene Forschungsinteressen an sozialen Zusammenhängen voraussetzen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Materiale Analysen als methodenplurales Konzept
Zusammenfassung
Im Rahmen materialer Analysen scheinen Materialien mannigfaltige Phänomene zu konnotieren, die sowohl „Daten“ (im strengen Sinne methodisch kontrolliert gewonnener Befunde) sein können als auch Zufallsfunde oder gar Fiktionen, welche – anders als Abstraktionen – als geeignet erscheinen, konkrete Sachverhalte zu veranschaulichen. Materialien implizieren Objektivationen im Verstande von als – direkt oder indirekt – sinnlich gegeben vermeinten Bewusstseinsinhalten. Materialien sind mithin typischerweise unverzichtbar für jede begründete sozialwissenschaftliche Einsicht.
Nicole Burzan, Ronald Hitzler

Designs ethnographischer Fallstudien

Frontmatter
Die Welt durch die Augen eines Anderen sehen?
Methodenplurale Erkundungen der Situation von Menschen mit Sehverlust im Alter
Zusammenfassung
In unserer Studie zur Situation von Menschen mit Sehverlust im Alter, einer wahrnehmungssensiblen lebensweltanalytischen Ethnographie, stellt sich die für ethnographische Studien zentrale methodologische und methodische Frage, ob bzw. wie es überhaupt möglich ist, die Seh- und Sichtweisen der Menschen mit Sehverlust im Alter zu verstehen, auf eine doppelte Weise. Denn Seh- und Sichtweisen rekonstruieren zu wollen verweist darauf, dass wir uns einerseits dafür interessieren, wie Menschen mit alterstypischen Augenerkrankungen ihre Welt im wahrsten Sinne des Wortes ‚sehen’, d.h. visuell wahrnehmen, und dass wir uns ebenso dafür interessieren, wie die Menschen mit ihren spezifischen (visuellen) Wahrnehmungsbedingungen ihre (soziale) Situation ‚sehen’ und erleben.
Carsten Bender, Marion Schnurnberger
Zur Wirkung von Technik
Ethnographisch gestützte Überlegungen am Beispiel der Social Robotics in der Demenzbetreuung
Zusammenfassung
Die Ethnographie ist im Forschungsfeld der Social Robotics keine gängige Methode. Dies gilt nicht nur für die ingenieurale Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet und die damit verbundenen Test- und Versuchsreihen. Auch in der sozialwissenschaftlichen Robotikforschung sind Forschungsdesigns häufig an psychologische Untersuchungsverfahren angelehnt, in denen zwar Beobachtungen die Datenbasis liefern, allerdings in einer standardisierten Logik.
Michaela Pfadenhauer, Christoph Dukat
Robotik in der Pflege von Personen mit Demenz
Pluraler Methodeneinsatz in einer komplexen Forschungskonstellation
Zusammenfassung
Im Projekt EmoRobot (EmoRobot (Emotionen stimulierende Assistenzroboter in der Pflege und Betreuung dementiell erkrankter Menschen in der stationären Langzeitpflege) ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Ausschreibung SILQUAFH gefördertes Kooperationsprojekt der Hochschule Fulda, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der Fachhochschule St. Gallen und der TU Dortmund sowie dem EVIM Katharinenstift in Wiesbaden (Förderkennzeichen 03FH006SA3, Laufzeit Juni 2013 bis Mai 2016). Es wird von Prof. Dr. Helma M. Bleses (HS Fulda) geleitet. Weitere Informationen finden sich auf der Projekthomepage https://​emorobot.​inf.​h-brs.​de/​ (EmoRobot 2015).) – aus dem ich hier mit Blick auf die im Feld verwendeten Methoden einen Ausschnitt vorstelle – befassen wir uns als multidisziplinäres Forschungsteam (Wenn im Weiteren von „wir“ die Rede ist, ist damit das Projektteam gemeint. Beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachdisziplinen Pflegewissenschaft, Ingenieurswissenschaft und (im Rahmen methodischer Unterstützung) der Soziologie sowie Fachexpertinnen und Fachexperten aus der Pflegepraxis.) mit der Erkundung des Einsatzes robotischer Assistenzsysteme als Unterstützung in der emotionsorientierten Pflege und Betreuung von Personen mit Demenz in unterschiedlichen Demenzphasen.
Sven Ziegler

Designs methodenpluraler Feldforschung

Frontmatter
Räumliche Transformationsprozesse in benachteiligten Stadtquartieren
Methodenintegrationen und -ergänzungen im Rahmen einer ethnographischen Diskursanalyse
Zusammenfassung
Im Zusammenhang mit dem so genannten „cultural turn” in der sozialwissenschaftlichen Raumforschung hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Räume kulturell geprägt sind und als soziale Konstrukte angesehen werden müssen. Seither werden sie als sozio-räumliche Gebilde gefasst oder – dann, wenn ihrer Materialität Rechnung getragen wird – als eine „Assemblage“ von immateriellen und materiellen Faktoren. Dem Umstand, dass sich Räume in einem ständigen Transformationsprozess befinden und dass ihre soziale Konstruktion streng genommen als eine ständige soziale Rekonstruktion konzeptualisiert werden müsste, wurde bisher allerdings nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Gabriela B. Christmann
Methodenplural erhobene Daten
Am Beispiel der Erforschung von Erlebnisorientierung in Museen
Zusammenfassung
Ist ein Museumsbesuch ein besonderes Erlebnis in einer Zeit, in der mannigfache Freizeitangebote um Publikum konkurrieren? Museen ganz unterschiedlicher Art – vom Science Center bis zum Kunstmuseum – unterscheiden sich in ihrem Erlebnisangebot ebenso wie verschiedenartige Besucherinnen und Besucher (Im Folgenden wird zugunsten der Lesbarkeit oft nur die männliche oder weibliche Form benutzt, ohne Geschlechter dadurch auszuschließen.), die sich ein Erlebnis beispielsweise durch die Möglichkeit zur Kontemplation, zur Wissenserweiterung oder aber durch Spaß, Unterhaltung und Mitmachoptionen erhoffen. Trotz insgesamt hohen Zulaufs – deutsche Museen verzeichneten 2013 über 100 Millionen Besuche (Institut für Museumsforschung 2014: 7) – erreichten nur rund fünf Prozent der erfassten Museen eine Zahl von über 100.000 Besuchen. Bei mehr als der Hälfte waren es unter 5.000 Besuche (Institut für Museumsforschung 2014: 20).
Nicole Burzan
Die Sicht der Dinge
Konzeptualisierung einer ethnographischen Artefaktanalyse anhand der Frage nach der Materialität von Zugehörigkeit
Zusammenfassung
Das Leben in der Moderne lässt sich weniger als eine „große Erzählung“ (Lyotard 1986: 96ff.) denn als eine unsystematische Ansammlung vieler kleinerer Geschichten der Bewältigung „modernisierungsbedingter Handlungsprobleme“ (Hitzler 2001: 183) verstehen. Diese dem Menschen mehr oder weniger bekannten und mehr oder weniger aufgezwungenen Probleme sind Folgen (und Nebenfolgen) grundlegender Prozesse der Modernisierung (vgl. u.a. Beck 1986; Giddens 1996) und werden von ihnen mit durchaus unterschiedlichem Erfolg bearbeitet (Menschen müssen ungeachtet etwaiger Erfolge oder Misserfolge Modernisierungsprozesse und ihre Effekte in irgendeiner Art und Weise bekräftigen – oder eben daran scheitern). Eines der damit einhergehenden Handlungsprobleme hat Anthony Giddens (1996: 33ff.) als „Entbettung“ aus als selbstverständlich erachteten, eingeborenen, traditionalen Zugehörigkeiten und den damit verbundenen Verhaltenssicherheiten beschrieben.
Paul Eisewicht

Verknüpfung qualitativer und quantitativer Daten

Frontmatter
„…wenn man jetzt der Ehefrau ein Auto ermöglichen will“
Zur methodenpluralen Erforschung von Umwelteinstellungen und -handeln in prekären Lebenslagen
Zusammenfassung
Die Erforschung von Umwelteinstellungen und Umwelthandeln war in der Umweltsoziologie klassisch ein quantitativ geprägter Forschungszweig (Wuggenig 1999). Ihm verdankt die Umweltsoziologie ein breites Wissen über die Veränderung der gesellschaftlichen Rezeption von Umweltthemen im Zeitverlauf und ein differenziertes Wissen über die Unterschiede der umweltbezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen in Handlungsfeldern wie Mobilität oder Ernährung. In den quantitativen Analysen rückte zuletzt vor allem die symbolisch-expressive Seite der Lebensführung in den Fokus (Haan/Kuckartz 1996: 230ff.), wie der Rückgriff auf die von der Marktforschung entwickelten Sinus-Milieus oder die Typen der Lebensführung nach Otte in den Surveys des Umweltbundesamtes (Wippermann et al. 2009; Borgstedt/Christ 2010; Rückert-John et al. 2013) zeigt.
Miriam Schad
Krisenzeiten und Statuserhalt in der Mittelschicht
Ein Mixed-Methods-Ansatz
Zusammenfassung
Lange Zeit kennzeichneten Statuserhalt, Aufstiegsmöglichkeiten und soziale Sicherheit die gesellschaftliche Mitte in Deutschland. So ist für Angehörige dieser Schicht auch prägend, dass sie bei einer eher günstigen (Markt-)Lage bemüht sind, Kapital sowie Status moderat zu steigern, während bei ungünstigeren Voraussetzungen zumindest der Statuserhalt erreicht werden soll (hier: Werterhalt des ökonomischen und kulturellen Kapitals) (Schimank et al. 2014). In den letzten Jahren haben jedoch soziale Wandlungsprozesse ein solches Bestreben zunehmend erschwert: Veränderungen in der Gesellschaft, wie die zunehmende Deregulierung des Arbeitsmarktes, Wandel von Qualifikationsanforderungen und der Umbau des Wohlfahrtsstaates, führen nicht zwangsläufig zu einem sozialen Abstieg, aber intergenerationaler Statuserhalt ist auch keine Selbstverständlichkeit mehr (Schimank et al. 2014; Burzan et al. 2014; Burzan/Kohrs 2012; Schöneck et al. 2011; ISG 2011).
Silke Kohrs
Ärztliches Handeln zwischen professionellem Ethos und finanziellen Anreizen
Eine Verknüpfung qualitativer, quantitativer und experimenteller Methoden zum Vergleich von angestellten Ärzten und Honorarärzten
Zusammenfassung
Mixed Methods-Designs können als empirischer Forschungsansatz zur Beantwortung von Fragestellungen im Gesundheitswesen auf eine längere Tradition zurückblicken (siehe für einen Überblick O‘Cathain 2009; O‘Cathain et al. 2008). Auch wenn Siegrist (1978) seine Untersuchung im Krankenhaus nicht als Mixed Methods-Design klassifiziert hat, so hat er bereits qualitative und quantitative Methoden gewinnbringend miteinander kombiniert. Auch in jüngeren Forschungsarbeiten (z.B. Braun et al. 2010; Wilkesmann et al. 2014) werden methodenverknüpfende Verfahren eingesetzt, wenn komplexe Phänomene untersucht werden.
Caroline Ruiner, Birgit Apitzsch, Vera Hagemann, Sabine Salloch, Laura Marie Schons, Maximiliane Wilkesmann

Video(graphie)analysen

Frontmatter
Praktische Hermeneutik
Zusammenfassung
Workplace Studies beschäftigen sich mit den Feinheiten der Kooperation und Kollaboration in komplexen Organisationen, und zwar besonders mit der Art und Weise, wie Instrumente und Technologien in sozialen Handlungen und Interaktionen verwendet werden. Die Konzentration auf die praktischen Umstände der Kooperation, den Gebrauch von Dokumenten und die Bewältigung ‚normaler Probleme‘ spiegelt sich auch in den Untersuchungen wider: So haben Button and Sharrock die Entwicklung von Software untersucht, und jüngst haben sie erforscht, wie die Beteiligten in der Druckindustrie formale Modelle, wie etwa „Workflow Modelle“, anwenden, um sich ihre jeweiligen Aktivitäten einsichtig zu machen (Button/Sharrock 1994). Dieses Interesse an der Verbindung sozialer und technischer Systeme zeichnet auch die Untersuchungen über den Gebrauch von E-Mail in der Verwaltung (Bowers/Button 1995), über die Einführung elektronischer Dienstleistungssysteme in großen Bankfilialen (Randall et al. 1994) oder über den Gebrauch elektronischer Systeme in Arztpraxen aus (Greatbatch et al. 1993).
Christian Heath, Jon Hindmarsh, Hubert Knoblauch, Paul Luff
Doing Creativity: ‚Text‘ und ‚Kontext‘ von Videoanalysen
Zusammenfassung
Die ethnomethodologische Sicht bildet den Ausgangspunkt für die hier vorgelegten methodologischen Überlegungen zur Verortung von ‚Text‘ und ‚Kontext‘ bei der Analyse von Videodaten. Am Beispiel eines konkreten Projektes zur Untersuchung von Kreativitätsbewertungen im Rahmen einer Lehrveranstaltung zur Maschinenkonstruktionslehre werden das methodische Vorgehen und die dabei mitgetragene Informiertheit über Struktur- und Rahmenbedingungen des Feldes beleuchtet. Es geht dabei wesentlich um die Frage, welche Bedeutung bei der sequenzanalytischen Betrachtung von audiovisuellen Aufzeichnungen das allgemeine Wissen des oder der Forschenden über das Feld hat.
Felix Albrecht
„Stelzereien“
Eine Fallanalyse zur wissenssoziologischen Videohermeneutik
Zusammenfassung
Der Übergang von analogen zu digitalen Aufzeichnungsmedien und Kommunikationstechnologien beschert mit seinen Veränderungen in Verbreitung und Zugänglichkeit von medial-technisch vermitteltem Handeln und Wissen den Sozialwissenschaften eine beachtliche Erweiterung ihres Untersuchungsbereichs und ihrer Interpretationsmöglichkeiten. Die Nutzung von audiovisuellen Daten als Erhebungstechniken und Analysematerialien bietet der interpretativen Soziologie die Möglichkeit methodischer Reflexion und Erschießung neuer Verfahren (vgl. Knoblauch 2010; Loer 2010; Lucht et al. 2013).
Stefan Joller, Jürgen Raab, Marija Stanisavljevic

Auswertungskonzepte

Frontmatter
Sequenzanalytische Bildhermeneutik
Zusammenfassung
Wir möchten uns einem in zahlreichen Publikationen zur Bildinterpretation häufig diskutierten Problem widmen, für das unserer Einschätzung nach noch keine adäquate Lösung gefunden wurde: Während die Simultanität des Bildhaften stets hervorgehoben wird, wird dabei oftmals die Sequenzialität des Interpretationsprozesses außer Acht gelassen. (Roswitha Breckner geht zwar auf die Prozesshaftigkeit des Verstehens ein, konzentriert sich dann aber auf die Problematik der Artikulation des Bildhaften (vgl. Breckner 2012: 144–152).) Dadurch beinhalten derzeit angewendete Bildinterpretationen (potentiell) Momente der Willkürlichkeit, die bereits in der Verfahrensweise angelegt sind. Zur methodischen Kontrolle des Interpretationsprozesses möchten wir mit der Methode der sequenzanalytischen Bildhermeneutik die zwangsläufige Sequenzialität soziologischen Verstehens systematisch anwenden.
Gregor J. Betz, Babette Kirchner
Trajektorien rekonstruieren
Am Beispiel des „In-App-Purchase-Hack“
Zusammenfassung
Der jüngere Medienwandel hat uns in einen Alltag versetzt, der mehr denn je soziotechnisch erhandelt ist (vgl. Lash 2003: 54): Ganz selbstverständlich bewerkstelligen wir vielfältige Alltagsprobleme, indem wir diverse Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) nutzen. Wegen ihrer Zweckdienlichkeit im Alltag tendieren IuK dazu, durch den wiederholten Umgang mit ihnen und auch als Ergebnis ihrer Aneignung in die Pragmatik des Alltags überzugehen. Unser Alltag ist aber auch in wesentlichen Zügen verfertigt, denn IuK sind selber Produkte sinnhaften Handelns.
Tilo Grenz
Die (zweifelhaften) Qualitäten des Experten
Dr. Gregory House und die Prinzipien professionellen Handelns
Zusammenfassung
Entgegen der literaturnotorischen Identifikation von Experte und Professionellem in modernen Gesellschaften (für einen Überblick siehe Pfadenhauer/Sander 2010; vgl. auch Pfadenhauer 2003) frage ich mich schon seit längerem, ob der Professionelle vielleicht gar nicht die typisch moderne Ausprägung des – universalhistorisch vorfindlichen – Experten ist, sondern dass er eher dessen Widerpart sein könnte. Zwar gab es eine Spur, die zu meinen heutigen Vorbehalten hinführt, offenbar schon bei meinem einige Zeit zurückliegenden Versuch, „Wissen und Wesen des Experten“ (Hitzler 1994) zu bestimmen. Aber ich habe damals nicht erkannt, was ich anscheinend schon gesehen oder jedenfalls vermutet hatte: Ich habe dem Text von 1994 ein Zitat aus einem Kriminalroman vorangestellt, das das, was ich heute explizit vertrete, bereits kongenial transportiert: „‘Können Sie uns nicht wenigstens ungefähr sagen, was Sie tun werden und wie viel der Spaß kosten wird?‘ – ‘Nein, Sir‘, antwortete Wolfe entschieden.“ (Rex Stout: Das Plagiat. München 1986: 22)
Ronald Hitzler

Materialbestimmungen

Frontmatter
Subjekt und Sozialstruktur
Herausforderungen einer poststrukturalistischen Perspektivierung am Beispiel einer Studie zu Vätern in Elternzeit
Zusammenfassung
Fragen um Verschiebungen von Vaterschaft, Männlichkeit und Weiblichkeit bzw. geschlechtlicher Identitäten oder um die seit der gesetzlichen Neuregelung des Elternzeitgesetzes im Jahr 2007 stark angestiegene Elternzeit von Vätern markieren nach wie vor aktiv beforschte Themengebiete innerhalb der sozialwissenschaftlichen Forschung (z.B. Meuser2010; Walter 2002; Jurczyk/Lange 2009; Ehnis 2009; Walter/Eickhorst 2012; Trappe 2013; Peuckert 2015).
Benjamin Neumann
Performativ(ität) (er)forschen
Medienarchitekturanalyse und Mediennarrationsanalyse am Beispiel mediatisierter Missachtung
Zusammenfassung
Anita Sarkeesian gehört laut des US-Magazins TIME zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt im Jahr 2014. (http://​time.​com/​time100-2014/​ (Zugriff: 23.04.2015).) Wer verstehen will, inwiefern ihr ein so großer Einfluss nachgesagt werden kann, ist unmittelbar mit Diskussionen über das Internet, die Gaming Industrie, mit Fragen nach Ethik, Moral und nicht zuletzt Geschlecht im Internetzeitalter konfrontiert. Anita Sarkeesian stellte 2012 auf der Crowdfunding-Site Kickstarter ihr Projekt ‚Tropes vs. Women in Video Games‘ (https://​www.​kickstarter.​com/​projects/​566429325/​tropes-vs-women-in-video-games?​ref=​nav_​search (Zugriff: 15.04.2015).) vor, welches das Ziel verfolgt, feministisch orientierte ‚Aufklärungsvideos‘ über die Reproduktion von Gender-Stereotypen in Videospielen zu produzieren, z.B. über das Motiv der ‚damsel in distress‘ (Das ‚damsel in distress‘-Motiv bezeichnet das Narrativ der ‚Jungfrau in Nöten‘, die von einem Helden gerettet werden muss).
Jennifer Eickelmann
Follow the Meta
Dominante Spielstrategien zwischen Disruption und Verstetigung
Zusammenfassung
Eine wesentliche Herausforderung für Sozialforschung unter Mediatisierungsbedingungen (vgl. Couldry/Hepp 2013) resultiert gegenwärtig aus der massenhaften Verbreitung und Speicherung von Datenspuren in Onlinekontexten (vgl. Anderson 2013; boyd/Crawford 2013). Die Inhalte dieser Datenspuren werden häufig ohne die Berücksichtigung ihres Entstehungskontextes bzw. ihres Medienrahmens (vgl. Höflich 2003) betrachtet.
Heiko Kirschner
Backmatter
Metadaten
Titel
Materiale Analysen
herausgegeben von
Nicole Burzan
Ronald Hitzler
Heiko Kirschner
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-12614-8
Print ISBN
978-3-658-12613-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-12614-8