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Erschienen in:
Verkehrspolitik: Ein problemorientierter Überblick Kapitel lesen Erstes Kapitel lesen

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Mobilitätsstile und Mobilitätskulturen – Erklärungspotentiale, Rezeption und Kritik

verfasst von : Konrad Götz, Jutta Deffner, Thomas Klinger

Erschienen in: Handbuch Verkehrspolitik

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Konzepte der Mobilitätsstil- und Mobilitätskulturforschung sind dadurch charakterisiert, dass sie soziokulturelle und diskursive, also sog. weiche Faktoren bei der Untersuchung von Verkehrsverhalten und -politiken berücksichtigen. Wir beschreiben kurz den Entstehungskontext und nehmen eine Kontrastierung der Zugänge mit deterministischen Erklärungsweisen vor. Sowohl das Mobilitätsstilkonzept als auch das umfassendere Konzept der Mobilitätskulturen werden einschließlich ihrer Rezeption und Kritik dargestellt. Der Beitrag endet mit einem Ausblick, der für die beiden Konzepte unterschiedlich ausfällt.

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Vorheriges Kapitel Mobilitätsforschung aus nachfrageorientierter Perspektive: Theorien, Erkenntnisse und Dynamiken des Verkehrshandelns
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Fußnoten
1
Unter Mobilität verstehen wir das Potenzial der Beweglichkeit zur Bedürfniserfüllung, unter Verkehr die Handlungen, Mittel und Infrastrukturen, mit denen die dazu notwendigen Bewegungen im Raum vorgenommen werden. Insofern unterscheiden wir zwischen Mobilität und Verkehrsverhalten (in Anlehnung an Rammler 2001 und Götz 2007).
 
2
Beide Ansätze wurden in Projekten des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main, erarbeitet. Der Begriff und das Konzept der Mobilitätsstile wurde im Kontext des BMBF-Förderschwerpunktes Stadtverträgliche Mobilität im Projekt CITY:mobil (vgl. Götz et al. 1997) ausgearbeitet. Das Konzept Mobilitätskultur wurde in einem FOPS-Projekt des BMVBS ausformuliert (vgl. Deffner et al. 2006) – den Begriff gab es bereits.
 
3
Vgl. Krämer-Badoni et al. 1971.
 
4
Zur empirischen Lebensstilforschung allgemein vgl. Rössel und Otte (2011) und Berger und Hradil (1990), zur poststrukturalistischen Variante vgl. Bourdieu (1991) in der Variante der sozialen Milieus Schulze (1993), Grathoff (1995) und die Publikationen des Sinus-Instituts (Sinus 2011).
 
5
Zu Methoden der standardisierten Verkehrsverhaltensforschung vgl. z. B. die Veröffentlichungen zur „Mobilität in Deutschland 2008“ (infas 2010) und aus dem internationalen Diskurs z. B. Axhausen 2005.
 
6
Auf die Kritik, bereichsspezifische Typologien seien in ihrem Erklärungswert für Verhalten tautologisch, wird in Götz und Ohnmacht (2011: 102-103) eingegangen.
 
7
Mit Regressionsmodellen wurde in dieser Phase der Mobilitätstilforschung nicht gearbeitet, da es darum ging, Zusammenhänge festzustellen, nicht jedoch lineare Kausalitäten zu beweisen.
 
8
Ganz anders die Parteien, die seit langem mit Milieu- und Lebensstilmodellen arbeiten.
 
9
Als ein Beispiel für nicht intendierte Effekte einer grundsätzlich erfolgreichen Intervention (Fahrradförderpolitik) kann man die Stellplatznot an niederländischen Bahnhöfen sehen. Zunächst sollte das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel gefördert werden. Durch die inzwischen massenhafte Fahrradnutzung auch für Wege zu und von den Bahnhöfen entstand eine starke Flächennachfrage für das Fahrradparken im Umfeld der Bahnhöfe, der nicht einfach entsprochen werden konnte. Hier entstand nun wiederum der Bedarf, geeignete Maßnahmen und Kommunikationsprozesse zu entwickeln, die Abhilfe schaffen.
 
10
Das Beispiel wurde gewählt in Anlehnung an Belina (2008: 17). Dort heißt es: „ ‚Rockstars zertrümmern Hotelzimmer, weil es zur Kultur von Rockstars gehört, Hotelzimmer zu zertrümmern‘ “.
 
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Metadaten
Titel
Mobilitätsstile und Mobilitätskulturen – Erklärungspotentiale, Rezeption und Kritik
verfasst von
Konrad Götz
Jutta Deffner
Thomas Klinger
Copyright-Jahr
2016
Buch
Handbuch Verkehrspolitik

Print ISBN: 978-3-658-04692-7

Electronic ISBN: 978-3-658-04693-4

Copyright-Jahr: 2016

DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-04693-4_34