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2002 | Buch

Modernes Risikomanagement

Steuerung von Kassainstrumenten und Derivaten im Bankbetrieb

verfasst von: Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz

herausgegeben von: Roland Eller

Verlag: Gabler Verlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die gesetzlichen Vorschriften und die Märkte stellen das Bankgewerbe vor große Herausforderungen. Finanzgeschäfte müssen immer professioneller beherrscht werden, um auf der einen Seite zusätzliche Ertragschancen zu generieren und auf der anderen Seite das Risikopotenzial mit effektiven Steuerungsmethoden moglichst zu begrenzen. Das Eigenkapital muss dabei gezielt den bestmöglichen Erfolgs- und Risikopotenzialen zugeordnet werden. Aufgrund der Globalisierung und Internationalisierung der Finanzmärkte hat der Einsatz von Derivaten, insbesondere auch als strategisches Instrument, in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Nachfolgend sollen nun die im Kassa- und Terminmarkt häufig eingesetzten Instrumente vorgestellt werden. Dabei geht es nicht nur um grundsätzliche Einsatzmöglichkeiten. Vielmehr sollen auch die wichtigsten Berechnungen vorgestellt und anhand von Beispielen erläutert werden, um diese Instrumente besser verstehen zu können.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
2. Aufsichtsrechtliche Grundlagen
Zusammenfassung
Wenn im Zusammenhang mit dem Wertpapier- und Derivategeschäft der Kreditinstitute von aufsichtsrechtlichen Grundlagen gesprochen wird, steht dies insbesondere mit der „Verlautbarung über Mindestanforderungen an das Betreiben von Handelsgeschäften der Kreditinstitute“ (MaH) im Zusammenhang. Hierbei handelt es sich jedoch vermutlich nur um die erste Stufe auf dem von der Bankenaufsicht angestrebten Weg zur Gesamtbanksteuerung. Dies wurde insbesondere auch in dem im Rahmen der 6. KWG-Novelle eingefügten § 25 a KWG deutlich. Hier heißt es:
„ (1) Ein Institut muss 1.
über geeignete Regelungen zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der Risiken sowie über angemessene Regelungen verfügen, anhand deren sich die finanzielle Lage des Instituts jederzeit mit hinreichender Genauigkeit bestimmen lässt; ...“
Mit der 6. KWG-Novelle wurden somit die für Handelsgeschafte in den MaH konkretisierten Forderungen nach Regelungen zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle von Risiken auch im KWG fixiert. Das Ziel all dieser Regelungen ist letztlich die Gesamtbanksteuerung. Auf dem Weg zu diesem Ziel sind insbesondere in der jüngsten Vergangenheit weitere Schritte zu beobachten. Hier seien nur die Regelungen von Basel II und die ersten Überlegungen zu den „Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft“ genannt.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
3. Übersicht Kassa- und Terminmarkt
Zusammenfassung
Geschäfte konnen per Kasse (Kassageschäfte) oder per Termin (Termingeschäfte) abgeschlossen werden. Kassageschäfte werden dabei sofort bzw. innerhalb der üblichen Valutierungsfristen erfüllt. Von Termingeschäften wird hingegen gesprochen, wenn der Abschluss des Geschäftes und die Erfüllung zeitlich auseinanderfallen. Termingeschäfte können darüber hinaus noch nach Art der Erfüllung in bedingte und unbedingte Geschäfte unterschieden werden. Besteht für den Inhaber ein Wahlrecht, das Termingeschäft verfallen zu lassen, handelt es sich um ein bedingtes Termingeschäft. Bei unbedingten Termingeschäften muss das Geschäft in der Zukunft dagegen immer von den Vertragspartnern erfüllt werden.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
4. Übersicht der Chancen und Risiken von Finanzinstrumenten
Zusammenfassung
Vor der Betrachtung der einzelnen Finanzinstrumente soil zunächst eine kurze Darstellung der mit diesen Instrumenten bzw. deren Handel verbundenen Risiken erfolgen. Unter einem Risiko wird dabei die Möglichkeit einer zukünftigen negativen Entwicklung verstanden. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass den nun betrachteten Risiken gleichzeitig auch immer Chancen gegenüber stehen. Die Chancen können somit als die Möglichkeiten einer zukünftigen positiven Entwicklung defmiert werden. Würden die Märkte neben den Risiken nicht auch entsprechende Ertragsmöglichkeiten bieten, gäbe es auch keinen Grund, die nachfolgend dargestellten Risiken einzugehen.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
5. Überblick Conventions
Zusammenfassung
Vor der Betrachtung der einzelnen Instrumente ist es erforderlich, sich mit den verschiedenen am Markt verwendeten Konventionen auseinanderzusetzen. Dabei sind zum einen die Day Count Conventions (Tageberechnungskonventionen) und zum anderen die Business Count Conventions (Bankarbeitstagekonvention) zu nennen.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
6. Aufbau einer arbitragefreien Zinsstrukturkurve
Zusammenfassung
Eine Zinsstruktur fmden wir üblicherweise nicht in den Kursinformationssystemen. Was wir hier in der Regel vorfinden, sind entsprechende Renditestrukturen, aus denen die Zinsstruktur abgleitet werden kann. Nachfolgend soil nun die Vorgehensweise beim Aufbau einer arbitragefreien Zinsstrukturkurve dargestellt werden. Die am Ende dieses Abschnitts ermittelte Kurve wird dann als Basis für die weiteren Berechnungsbeispiele verwendet. In einem ersten Schritt müssen dazu die Basisdaten beschafft werden. Als Vorgabewerte dienen dazu die Geldmarkt- und Swapsätze. Diese Daten fmden sich üblicherweise in entsprechenden Kursinformationsdienstsystemen. Bei den nachfolgend verwendeten Daten handelt es sich um Renditen vom 01.09.2000 (Freitag). Es werden die am Geld- und Kapitalmarkt üblichen Konventionen zugrunde gelegt. Daraus folgt, dass die Valuta (zweitägig) der 05.09.2000 ist. Für die Berechnungen wird im Geldmarkt die Konvention „act/360; TAR; w; mf“ und im Kapitalmarkt die Konvention „30/360; TAR; w; mf“ angewendet. Im ersten Schritt sind nun die Daten für die einzelnen Renditen festzulegen.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
7. Zinspapiere
Zusammenfassung
Die Emissionen des Bundes dienen dazu, den anstehenden Kreditbedarf und Anschlussfinanzierungen fälliger Kreditaufnahmen, zum Beispiel des ERP-Sondervermögens und des Fonds Deutsche Einheit, zu decken. Gemäß Art. 115 Abs. 1 Grundgesetz wird die Höhe der Kreditaufnahmen durch entsprechende Haushaltsgesetze festgeschrieben.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
8. Barwert, Endwert, Renditemethoden, traditionelle Ertrags- und Risikokennziffern
Zusammenfassung
In den folgenden Abschnitten sollen die unterschiedlichen Methoden der Barwertermittlung, verschiedene Renditemethoden und einige wichtige Risiko- und Ertragskennziffem vorgestellt werden. Die hier dargestellten Berechnungen und Kennzahlen werden wir dann in der Regel bei der Bewertung verzinslicher Wertpapiere vorfinden. Insbesondere die Ermittlung von Barwerten und Endwerten sowie dem PVBP werden wir jedoch auch in verschiedenen anderen Kapiteln dieses Buches immer wieder antreffen. Gleichzeitig sollen aber auch die Annahmen und Grenzen der einzelnen Kennziffern dargestellt werden. Bei den Beispielrechnungen wird dabei in der Regel mit der Konvention 30/360 gearbeitet, um die Ergebnisse einfach nachvollziehen zu können. Gerade die Verwendung der am Markt üblichen Konvention act/act würde die Beispielrechnungen nur unnötig verkomplizieren. Die Ermittlung der Laufzeiten unter Berücksichtigung der Konventionen wurde darüber hinaus bereits im Kapitel 5.2 sehr ausführlich behandelt. Die Kennzahlen zur Bewertung von Optionen sind dann Bestandteil eines weiteren Kapitels.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
9. Zinsderivate und Optionen
Zusammenfassung
Ein Forward Rate Agreement (FRA) ist eine vertragliche Vereinbarung zweier Vertragsparteien über einen Zinssatz (FRA-Satz), der für einen bestimmten Zeitraum in der Zukunft verbindlich ist. Ziel eines FRA ist, bereits heute einen Zinssatz für variabel verzinsliche Anlagen oder Verbindlichkeiten festzuschreiben und damit das variable Zinsänderungsrisiko auszuschalten. Zwei Bankarbeitstage vor Beginn der vertraglich festgelegten Zinsperiode wird der FRA-Satz mit dem zu diesem Zeitpunkt für die nachfolgende Zinsperiode gefixten Referenzzins (zum Beispiel Euribor) verglichen. Welchen Referenzzins dabei dem Geschäft zugrunde liegt, wird auch bei Vertragsabschluss festgelegt. Weicht der Referenzzins vom FRA-Satz ab, kommt es zwischen den Vertragspartnern zu einer Ausgleichszahlung in Höhe der Differenz zwischen FRA- und Referenzzins auf Basis des vereinbarten Nominalbetrages. Der Verkäufer (der Käufer) eines FRA’s erhalt (entrichtet) dann eine Ausgleichszahlung, wenn zum Zeitpunkt des Fixings des Referenzzinssatzes unter dem FRA-Satz liegt. Im Umkehrschluss erhält der Käufer (entrichtet der Verkäufer) eine Ausgleichszahlung, wenn der Referenzzinssatz zum Zeitpunkt des Fixings iiber dem FRA-Satz liegt.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
10. Futures
Zusammenfassung
Futures sind standardisierte Termingeschäfte zwischen zwei Parteien. Sie beinhalten die Verpflichtung, ein bestimmtes (Finanz-) Instrument (Basiswert), in festgelegter Menge (Kontraktgröße), einem festgelegten Liefertermin (Laufzeit), zu einem im voraus festgelegten Preis (Future-Preis) zu kaufen (Long-Future) oder zu liefern (Short-Future). Der Vertragsabschluss (Kauf/Verkauf) und die Vertragserfüllung (Lieferung/Zahlung) sind also zeitlich getrennt, die Preisfestlegung erfolgt jedoch bereits zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Sie werden von einem Clearing House garantiert und abgewickelt.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
11. Devisengeschäft
Zusammenfassung
Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, so kann man feststellen, dass sich eine signifikante Wandlung im Hinblick auf die Einsatzmöglichkeiten von Devisen und Devisentransaktionen vollzogen hat. War die Sichtweise der Vergangenheit zu diesem Thema lediglich auf den Austausch von baren Zahlungsmitteln (Sorten) und unbaren Zahlungsmitteln (Devisen) geprägt, so finden sich in der heutigen Bankenlandschaft diverse andere Einsatzmöglichkeiten sowohl im Kundengeschäft, als auch im Eigengeschäft. Beispiele hierfür sind:
  • Fremdwährungsdarlehen
  • Fremdwährungsrefinanzierung zur Ausnutzung von Zinsdifferenzen in unterschiedlicher Währungsräumen
  • Einsatz von Devisentermingeschäften als Absicherungsinstrument sowohl für Kunden als auch für Kreditinstitute
  • Fremdwährungsswaps
  • Fremdwährungsanlagen
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass im folgenden nur Devisen, also unbare ausländische Zahlungsmittel, und Devisentransaktionen behandelt werden. Devisen konnen in unterschiedlichster Form auftreten. So gibt es sie in Form von auf in ausländische Währungen lautenden Bankguthaben, aber auch als Schecks oder Wechsel, welche auf ausländische Währungen ausgestellt sind. Ebenso fallen auf ausländische Währungen lautende Zins- oder Dividendenkupons unter dem Begriff Devise. Die Aufzählung ließe sich beliebig erweitern. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass es sich bei ausländischen Banknoten und Münzen um Sorten und nicht um Devisen handelt.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
12. Optionskennzahlen
Zusammenfassung
Optionskennzahlen können zunähst in zwei große Gruppen unterteilt warden. Die erste Gruppe sind die traditionellen Kennzahlen. Die zweite Gruppe sind die modernen Kennzahlen.
Detlef Heinzel, Peter Knobloch, Björn Lorenz
Backmatter
Metadaten
Titel
Modernes Risikomanagement
verfasst von
Detlef Heinzel
Peter Knobloch
Björn Lorenz
herausgegeben von
Roland Eller
Copyright-Jahr
2002
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-90696-0
Print ISBN
978-3-322-90697-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-90696-0