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10.01.2013 | Motorentechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Aktive Motorlagerung für das Auto der Zukunft

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

1:30 Min. Lesedauer

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Mit dem Bestreben nach weniger Emissionen und mehr Effizienz setzt die Automobilbranche zunehmend auf Leichtbauweisen. Jedoch neigen leichtere Karosserien dazu, empfindlicher auf Schwingungen zu reagieren. Dadurch steigen auch die Anforderungen an Motorlager.

Um einen guten Fahrkomfort zu gewährleisten, müssen die Lager zahlreiche Funktionen erfüllen, die konträre Eigenschaften verlangen. Einerseits müssen die Schwingungen, die durch die Unebenheiten der Fahrbahn über das Fahrwerk des Autos übertragen werden und die durch Motoreigenfrequenzen verursacht werden, durch ein Motorlager hoher Steifigkeit gedämpft werden. Auf der anderen Seite sollen auch die höherfrequenten Vibrationen vom Fahrgastraum entkoppelt werden. Diese entstehen, wenn sich der Motor im Drehzahlbereich oberhalb der Leerlaufdrehzahl bewegt. Hier ist eine Lagerung möglichst geringer Steifigkeit notwendig.

Das aktive Motorlagerungssystem im neuen Audi S8

Vibrationen und störende Geräusche gelten auch als Problem bei der Zylinderabschaltung. Beim Übergang beispielsweise vom Achtzylinder-Modus in den Vierzylinder-Modus werden normalerweise auch Schwingungen aus dem Motor freigesetzt. Diese äußern sich in Form von Vibrationen im ganzen Fahrzeuginnenraum. Der Hersteller Audi kompensiert daher diese Vibrationen mit aktiven Motorlagern, die phasenweise Gegenschwingungen erzeugen.

Mit den aktiven Motorlagern im Audi S8 hält erstmals ein mechatronisches System Einzug in die Aggregatelagerung eines Fahrzeugs. Nur durch die von den Motorlagern erzeugten Gegenschwingungen sei es möglich, den Nutzen der Zylinderabschaltung im neuen Audi S8 voll auszuschöpfen. Der V8-TFSI-Motor könne in Lastbereichen mit dem größten Verbrauchspotenzial im Vierzylindermodus betrieben werden, ohne dass der Kunde Komforteinbußen wahrnimmt.

Grundsätzlich sei der Einsatz der aktiven Motorlager in anderen Aggregaten denkbar. Vor allem bei Fahrzeug- und Antriebskonzepten, bei denen eine herkömmliche Lagerung an ihre Auslegungsgrenzen stößt, werden in Zukunft verstärkt aktive Motorlagerungssysteme zur Kompensierung unerwünschter Vibrationen zum Einsatz kommen, prognostiziert Audi.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2009 | OriginalPaper | Buchkapitel

Motorgeräusch

Quelle:
Handbuch Fahrzeugakustik

2010 | OriginalPaper | Buchkapitel

Zukunftstechnologien im Fahrzeug

Quelle:
Elektronik in der Fahrzeugtechnik

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