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10.05.2012 | Motorentechnik | Interview | Online-Artikel

"Hier schlummert noch erhebliches Potenzial"

verfasst von: Richard Backhaus

2 Min. Lesedauer

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Die Gemischbildung und damit die Verbrennung ist ein zentrales Arbeitsfeld bei der Weiterentwicklung von Otto- und Dieselmotoren. Im Interview mit der MTZ skizziert Dr. Hans-Joachim Esch, Generalbevollmächtigter für Forschung und Technologie bei KSPG, die komponentenseitigen Stellhebel zur weiteren Emissions- und Verbrauchsreduzierung von Verbrennungsmotoren durch verbesserte Gemischbildung.

Die Entwicklung der Verbrennung und damit der Gemischbildung ist eine klassische Inhouse-Domäne der Motorenhersteller beziehungsweise von Entwicklungsdienstleistern. Wie kann ein Bauteilzulieferer hier unterstützen?

Gemischbildung war vor vielen Jahren die Kernkompetenz einer unserer Vorgängergesellschaften – Pierburg stand damals für Vergaser und damit für Gemischaufbereitung. Inzwischen haben wir uns mit unseren Produkten auf die Peripherie der Gemischaufbereitung fokussiert. Trotzdem gibt es immer viele Berührungspunkte für uns, beispielsweise beim Ottomotor mit Direkteinspritzung: Die Gestaltung der komplexen Kolbengeometrie ist ein ständiges Ringen zwischen den Verbrennungsentwicklern bei den Motorenherstellern und den Kolbenentwicklern bei uns, die primär nach Lebensdauer und Herstellbarkeit schauen. Ein anderes Beispiel ist die vollvariable Ventilsteuerung, die enormen Einfluss auf die Gemischbildung nimmt. Um das Potenzial dieser Technik wirklich nutzen zu können, bedarf es einer sehr guten Kooperation zwischen dem Motorenhersteller und dem Zulieferer.

Wie viel Potenzial zur Verbrauchs- und Emissionssenkung steckt noch in der Gemischbildung?

Genau lässt sich dies nicht beziffern, ich denke aber, dass hier noch ein erhebliches Potenzial schlummert. Man muss nur daran denken, dass sich alle Aktivitäten auf dem Gebiet der kontrollierten Selbstentflammung letztlich um die Gemischaufbereitung drehen. Oder näherliegend, sowohl beim Otto- als auch beim Dieselmotor werden noch erhebliche Potenziale durch die Erhöhung des Einspritzdrucks gesehen. Gemischaufbereitung verbessern heißt immer, die Größe der Kraftstofftröpfchen zu verringern und die Durchmischung von Kraftstoff und Luft zu verbessern. Hier kann auch eine variable Ventilsteuerung einen erheblichen Beitrag leisten.

Wo hat der vollvariable Ventiltrieb mehr Potenzial: beim Ottomotor oder beim Dieselmotor?

Da müssen wir die Zielrichtung differenzieren. Beim Dieselmotor geht es bei der Verbesserung vorrangig um die Reduzierung der Emissionen, beim Ottomotor um die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs. Hauptzielrichtung für uns sind momentan Ottomotoren, sowohl aufgeladen als auch Saugmotoren. Mit unserem System sind wir in der Lage, eine vollkommen drosselfreie Laststeuerung umzusetzen, und das ist prädestiniert für Ottomotoren. Allerdings wird in jüngster Zeit für die mittlere Zukunft ein vollvariabler Ventiltrieb beim Dieselmotor propagiert, der zum Teil externe Abgasrückführsysteme ersetzen kann. Auch dafür ist unser System geeignet.

Das vollständige Interview mit Hans-Joachim Esch lesen Sie hier.

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