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27.04.2023 | Motorentechnik | Nachricht | Nachrichten

Breite Technologiediskussion beim 44. Wiener Motorensymposium

verfasst von: Sven Eisenkrämer

3:30 Min. Lesedauer

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In der Wiener Hofburg ist das 44. Internationale Wiener Motorensymposium gestartet. In drei parallelen Strängen vor Ort und virtuellen Vorträgen werden zahlreiche Technologieaspekte der Mobilität diskutiert. Mit mehr als 1.000 Teilnehmenden ist die Fachtagung ausgebucht.

In der Eröffnung des diesjährigen Wiener Motorensymposiums hat Professor Bernhard Geringer vom veranstaltenden Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Wiener Hofburg begrüßt und die Notwendigkeit unterstrichen, dass eine breite Diskussion und vor allem tatsächliche Entwicklung verschiedener Technologien erforderlich sei, um weltweite Klimaneutralität erreichen zu können. Emotional nahm Geringer auch Abschied vom im Dezember verstorbenen Gründer des Wiener Motorensymposiums, Professor Hans Peter Lenz.

Entwicklung in Europa "sehr kritisch"

Thomas Schmall, Vorstandsmitglied von VW, stellte in der ersten Keynote die Volkswagen Group Technology vor, die sich im VW-Konzern als "Powerhouse" sieht. Schmall betonte beispielsweise die Verbreitung der E-Fahrzeug-Plattformen auch außerhalb der VW-Marken sowie das Engagement am weltweiten Ausbau von Ladeinfrastruktur, sprach über die Skalierbarkeit des Batteriegeschäfts, über eine einheitliche Zellgeometrie trotz verschiedenen Leistungsklassen und ging auch auf die kompetitive Marktsituationen im weltweiten Energiemarkt und die Auswirkungen auf die Mobilitätswirtschaft und VW ein. Die Entwicklung in Europa sehe er als "sehr kritisch", Europa sei mit China und den USA nicht wettbewerbsfähig.  

Virtuell aus Indien zugeschaltet war Shailesh Chandra, Managing Director von Tata Passenger Cars. Er zeigte im zweiten Keynote-Vortrag, wie aus Sicht von Tata Elektrifizierung des Verkehrs Indien wirtschaftlich und ökologisch voranbringen kann, obwohl viele Hindernisse bislang die breite Einführung von elektrischen Fahrzeugen in Indien verzögert haben.

Autonome Fahrzeuge und Urban Air Mobility

Den strategischen Ansatz von Hyundai Mobis für die Vision der Hyundai Motor Group zur Mobilität der Zukunft stellte Dr. Sung Hwan Cho, CEO und Präsident der Hyundai Mobis, vor. Sowohl autonome Fahrzeuge wie ein Ende 2023 in Las Vegas startendes Robo-Taxi auf Basis des Ioniq 5 als auch Urban Air Mobility, die ab 2028 Marktreife erreichen soll, sind Aspekte von zukünftiger Mobilität, die Hyundai anbieten möchte. Hyundai Mobis stellt als Zulieferer Produkte nicht nur für die Marken der Hyundai Motor Group bereit. Zukünftig sieht sich das Unternehmen als Plattform-Betreiber. Nachhaltiges Wachstum sei der Schlüssel für Hyundai Mobis' Zukunft. 2045 will das Unternehmen vollständig CO2-neutral sein.

Wer global agieren will, muss die Vielfalt der Mobilität verstehen."

Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung, Robert Bosch GmbH beim Wiener Motorensymposium 2023.

Als vierten Vortrag im Eröffnungsplenum zeigte Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch, wie die Mobilität Klimaziele erreichen und dabei Kunden begeistern kann. Man sei in der Branche seit langem Herausforderungen gewohnt. Doch der Krieg, die Energieknappheit, der Mangel an Halbleitern, Probleme der Lieferketten, die Inflation und der Klimawandel, der immer deutlicher zu spüren sei, hätten im vergangenen Jahr Herausforderungen in neuer Größenordnungen geschaffen. Trotzdem blickt Hartung positiv nach vorne. "Es gilt, den Druck umzusetzen in Energie, Vorurteile zu lockern und Denkverbote aufzulösen", sagte der Bosch-Chef. Technologischer Fortschritt werde gegen den Klimawandel helfen. "Aber die Liefervielfalt brauchen wir, sonst werden wir es nicht schaffen. Der Antrieb von morgen muss klimaneutral sein, da sind sich alle einig. Er wird jedoch nicht überall gleich sein, er muss den Anforderungen der Region entsprechen. Und er muss bezahlbar sein." Hartung betrachtete verschiedene weltweite Regionen im Vergleich. "Wer global agieren will, muss die Vielfalt der Mobilität verstehen." Flüssige Energieträger und vor allem Wasserstoff seien Teil der Lösung bei Bosch, inklusive Komponenten für Wasserstoff-Verbrennungsmotoren. Hartung: "Wir sollten keine Technologie ausschließen. Jedes eingesparte Gramm CO2 zählt."

Drei parallele Vortragsstränge

Die Vortragsstränge an zwei Kongresstagen beschäftigen sich unter anderem mit Antriebstechnologien und deren Ökobilanz, regenerativen Kraftstoffen und E-Fuels, elektrische Antriebe, Batterietechnologien und Brennstoffzellenantrieben, aber auch mit Ladetechnologien, Brennverfahren in Wasserstoffmotoren oder der Wasserstoffspeicherung sowie dem autonomen Fahren.  

Die MTZ – Motortechnische Zeitschrift, verlegt von der Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ist offizielles Organ des ÖVK und gemeinsam mit springerprofessional.de Medienpartner des Wiener Motorensymposiums.

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