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27.07.2012 | Nutzfahrzeuge | Schwerpunkt | Online-Artikel

Aerodynamik von Nutzfahrzeugen

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

1:30 Min. Lesedauer

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Die Entwicklung neuer Lkw-Generationen wird durch ein steigendes Transportaufkommen und knapper werdende Erdölressourcen bestimmt. Entsprechend müssen die Lkw künftig sparsamer, umweltfreundlicher und wirtschaftlicher werden. Potenzial liegt in der weiteren Verbesserung der Aerodynamik.

Wie die Technik „Predictive Powertrain Control“ von Mercedes-Benz zeigt, kann bereits vorausblickendes Fahren beim Einsparen von Kraftstoff helfen. Mit dieser neuen Technik, dem vorausschauenden Tempomaten, können Actros-Fahrer drei Prozent Dieselkraftstoff einsparen. Der Lkw ist in der Lage, das Verhalten von Motor und Getriebe automatisch dem Gelände anzupassen, weil er die vor ihm liegende Topografie quasi voraussehen kann. Besonders an Steigungen soll das neue Fahrerassistenzsystem, das ab August 2012 für den Actros angeboten wird, seine Stärken ausspielen.

Doch größeres Potenzial zur Steigerung der Transporteffizienz liegt in der verbesserten aerodynamischen Auslegung der Fahrzeugkombinationen. Um dieses Potenzial, das in Aerodynamikmaßnahmen steckt, zu heben, müssten allerdings die aktuellen europäischen Richtlinien angepasst werden. Die gesetzlichen Richtlinien 96/53/EG und 97/27/EG der Europäischen Union bestimmen die kompletten Abmessungen, die bei der Konzeption eines Lastzuges nicht überschritten werden dürfen. Eine interessante Lösung zur Verbesserung der Aerodynamik, die innerhalb bestehender gesetzlicher Vorgaben umsetzbar ist, hat kürzlich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lkw-Testfahrten mit Lasermessverfahren untersucht. Ein modifizierter Unterboden mit einer am Heck anschließenden Querschnittserweiterung, ähnlich eines Diffusors, könnte durch die Erzeugung strömungsgerichteter Wirbel den Druck hinter dem Lkw erhöhen, wodurch die Sogwirkung verringert wird. Durch den hohen Druck vor dem Lkw und dem niedrigen dahinter entsteht normalerweise eine Kraft entgegen der Fahrtrichtung mit einer Art Sogwirkung. Der "aerodynamische Unterboden" soll diese vermindern. Er wird derzeit in Fahrversuchen getestet.

Kleinere Lockerungen der aktuellen Gesetze böten darüber hinaus die Möglichkeit, weitere positive Auswirkungen auf aerodynamische Eigenschaften zu schaffen. Im Forschungsprojekt „Energieeffizienter Lastzug: Verbrauchsreduktion an Nutzfahrzeugkombinationen durch aerodynamische Maßnahmen“ werden anhand von experimentellen und numerischen Untersuchungen einige der Potenziale dargestellt. Dem vorgestellten Projekt lag die Fragestellung zugrunde, inwieweit gezielte Änderungen der Fahrzeuglänge Freiraum für Optimierungen bieten und wie hoch das Verbesserungspotenzial ausfällt.

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Quelle:
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