2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Ökologische Grundlagen und limitierende Faktoren der Renaturierung
verfasst von : Prof. Dr. Norbert Hölzel, PD Dr. Franz Rebele, Prof. Dr. Gert Rosenthal, Dr. Carsten Eichberg
Erschienen in: Renaturierung von Ökosystemen in Mitteleuropa
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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In den dicht besiedelten und agrarisch besonders intensiv genutzten Regionen Mittel- und Westeuropas ist seit Ende des Zweiten Weltkrieges ein fortschreitender Verlust an naturnahen Ökosystemen mit hoher biologischer Vielfalt zu verzeichnen. Spätestens seit den 1970er-Jahren ist daher die Neuschaffung und Wiederherstellung gefährdeter Lebensräume und Biozönosen zunehmend in den Mittelpunkt von Naturschutzmaßnahmen gerückt (Bakker 1989, Muller et al. 1998, Bakker und Berendse 1999). Aufgrund fehlender wissenschaftlicher Grundlagen und praktischer Erfahrungen wurden Renaturierungsmaßnahmen anfangs fast durchweg nach dem trial and error-Prinzip durchgeführt. Im Vordergrund standen dabei zunächst die Wiederherstellung adäquater abiotischer Standortbedingungen sowie die Reorganisation traditioneller Nutzungsmanagements. Bei Ersterem ging es neben der Wiedervernässung entwässerter Feuchtgebiete (Pfadenhauer und Grootjans 1999) vor allem darum, Eutrophierungseffekte zu beseitigen und die Produktivität des Standortes auf das Niveau der Zielgemeinschaft zurückzuführen (Gough und Marrs 1990, Oomes et al. 1996, Snow et al. 1997, Tallowin et al. 1998). Im Bereich nutzungsgeprägter Halbkulturfomationen wie Feuchtwiesen, Magerrasen und Heiden gingen diese Maßnahmen häufig einher mit einer Reduktion der Nutzungsintensität oder bei Brachen mit einer Wiederaufnahme der Nutzung. Die Wiedereinführung eines entsprechenden Managements konnte vor allem durch Ausgleichszahlungen und vertragliche Vereinbarungen mit Landwirten über Agrarumweltprogramme erzielt werden.