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2001 | Buch

Performancemessung bei Zinsänderungen

Konzepte für Rentenportefeuilles

verfasst von: Niklas Darijtschuk

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Schriftenreihe der Handelshochschule Leipzig

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit stehen zwei Begriffe im Mittelpunkt der Betrachtung: Performancemessung und Zinsänderungen. Beide Begriffe werden in der ökonomischen Literatur häufig und in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Die Performancemessung findet überall dort Anwendung, wo Fremdvermögen verwaltet wird. Sie ist insbesondere dann notwendig, wenn die Leistung eines Beauftragten ex ante nicht festgestellt werden kann, weil sie z.B. von äußeren Einflüssen abhängt. Typische Anwendungsbeispiele hierfür sind die Messung des Unternehmenserfolgs und die Messung des Erfolgs von Wertpapierfonds. Beiden Bereichen ist gemein, daß Ihnen seit jeher und auch in der aktuellen betriebswirtschaftlichen Forschung und Praxis ein hoher Stellenwert zukommt und im Kern die Leistungsfähigkeit der Manager beurteilt werden soll. Die gemessene Performance dient immer öfter als Basis zur leistungsorientierten Vergütung.1 Zinsänderungen sind überall dort von besonderem Interesse, wo sie einen wesentlichen Einfluß auf andere ökonomische Größen haben. Dies ist insbesondere der Fall, wenn festverzinsliche Wertpapiere näher betrachtet werden, da ihr Marktwert durch die in einem Zeitpunkt gültige Zinsstruktur2 bestimmt wird.
Niklas Darijtschuk
2. Grundlagen
Zusammenfassung
Unter einem Rentenmarkt wird der Markt verstanden, auf dem festverzinsliche Wertpapiere gehandelt werden. Der Literatur folgend wird hier ein Markt mit den folgenden Eigenschaften angenommen:
  • Ein Rentenmarkt ist friktionslos, d.h. es gibt weder Transaktionskosten noch Steuern. Er ist dahingehend vollkommen, daß beliebige Teilbarkeit der Anleihen sowie die Gleichheit von Anlage- und Verschuldungszinssatz unterstellt werden kann. Alle Marktteilnehmer können in beliebiger Höhe risikolos Kredite aufnehmen oder Mittel anlegen13 und Leerverkäufe tätigen.
  • Rentenmärkte sind arbitragefreie Märkte. Diese Eigenschaft besagt, daß kein Marktteilnehmer zu irgendeinem Zeitpunkt durch Portefeuilleumschichtung einen risikolosen Arbitragegewinn erzielen kann. Ein solcher Arbitragegewinn läge vor, wenn ein Marktteilnehmer ein Portefeuille konstruieren könnte, das zu mindestens einem Zeitpunkt eine positive Einzahlung aufweist, ohne daß zu anderen Zeitpunkten Auszahlungen notwendig wären. Hinter dieser Idee der Differenzarbitrage steckt die für die Analyse von Rentenmärkten wichtige Idee der Duplikation von Wertpapieren/Wertpapierportefeuilles durch andere Wertpapiere/Wertpapierportefeuilles. Da der Preis eines Wertpapiers dem Preis der Wertpapiere, aus denen es dupliziert werden könnte, entsprechen muß, gilt das „Law of one Price“, d.h. der Preis zweier Wertpapiere mit identischen Zahlungen in der Zukunft muß gleich sein. Die Arbitragefreiheit ist daher eine notwendige Bedingung für das Gleichgewicht auf dem Rentenmarkt.
  • Der Markt ist vollständig in dem Sinne, daß für jede Laufzeit T eine Nullkuponanleihe, d.h. eine Anleihe, die dem Inhaber nur in T eine Zahlung zusichert, existiert.
  • Zu keinem Zeitpunkt und für keine Laufzeit sind weder tatsächliche Zinssätze noch erwartete Zinssätze negativ.
Niklas Darijtschuk
3. Anlegerziele, Anlageentscheidungen und Performancemessung in einer Welt ohne Zinsänderungen
Zusammenfassung
Unter einem Investor soll nachfolgend ein Wirtschaftssubjekt verstanden werden, das im Rahmen seiner intertemporalen Konsumentscheidung in einem bestimmten Zeitpunkt in Kapitalanlagen investiert bzw. investieren will. Nachfolgend wird zur Verdeutlichung auch von einem privaten Investor gesprochen. Synonym hierzu wird der Begriff privater Anleger verwendet werden. Ein wesentliches Merkmal dieses Investors ist seine Orientierung an heutigem Konsum und zukünftigen Konsummöglichkeiten. Das setzt voraus, daß er in der Lage ist, Angaben über seine Präferenzen bezüglich Höhe und Zeitpunkt seines gewünschten Konsums zu machen.189 Wie konkret diese Präferenzen angegeben werden müssen, wird in den nachfolgenden Kapiteln noch näher diskutiert.
Niklas Darijtschuk
4. Anlegerziele, Anlageentscheidungen und Performancemessung in einer Welt mit Zinsänderungen
Zusammenfassung
Unterstellt man, daß Zinsänderungen möglich sind, ist zunächst nach den Auswirkungen einer Zinsänderung auf das Portefeuille zu fragen. Zinsänderungen verändern zum einen den Marktwert des Portefeuilles, zum anderen führen sie zu veränderten Bedingungen für Portefeuilleumschichtungen. Präferenzen und Ziele des Anlegers bleiben prinzipiell gleich. Immer noch möchte er durch seine Anlageentscheidung verbesserte Konsummöglichkeiten erzielen.
Niklas Darijtschuk
5. Ein Benchmark-Konzept zur Performancemessung bei Anleiheportefeuilles
Zusammenfassung
Für den hier betrachteten privaten Investor ist eine Anlageentscheidung der Tausch von heutigen Konsummöglichkeiten gegen zukünftige, möglicherweise unsichere Konsummöglichkeiten. Er erwirbt festverzinsliche Wertpapiere mit dem Ziel der Verbesserung dieser Möglichkeiten. Ein durch die Anlage verursachter Konsumverzicht soll in späteren Zeitpunkten durch erhöhte Konsummöglichkeiten mindestens kompensiert werden. Wie in Abschnitt 2.5 dargestellt, ist es Aufgabe der Performancemessung zu untersuchen, ob das Ziel „Zuwachs an zukünftigen Konsummöglichkeiten“ erreicht wurde.
Niklas Darijtschuk
6. Implikationen für die Performancemessung von Rentenfonds
Zusammenfassung
Fonds für private Anleger werden in Deutschland von Kapitalanlagegesellschaften (KAG) verwaltet. Diese unterliegen dem Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG).433 Das Gesetz regelt die wesentlichen Anlagebestimmungen für die Investmentbranche in Deutschland und bildet die Grundlage für die Beziehung zwischen den Anlegern und den Investmentgesellschaften. Die deutschen Investmentgesellschaften sind im BVI — Bundesverband Deutscher Investment-Gesellschaften e.V. zusammengeschlossen, der statistisches Datenmaterial über die Gesellschaften und die von ihnen verwalteten Fonds publiziert.434 Die von den Kapitalanlagegesellschaften aufgelegten Fonds werden einzeln als Sondervermögen behandelt.435
Niklas Darijtschuk
7. Schlußbetrachtung und Ausblick
Zusammenfassung
Gegenstand dieser Arbeit ist die Beschäftigung mit den Konsequenzen von Zinsänderungen für die Performancemessung. Ziel ist die Entwicklung von Konzepten für die Performancemessung von Rentenportefeuilles bzw. Fonds aus festverzinslichen Wertpapieren. Dazu werden zunächst verschiedene Aspekte, die sich aus dem Wesen von Anleihen ergeben, aufgezeigt. Dann wird die Situation der Anlageentscheidung des Investors analysiert, eine adäquate Benchmark als Vergleichsgröße für die Performancemessung entwickelt und nach eingehender Prüfung abschließend auf den praxisrelevanten Fall, die Performancemessung von Rentenfonds, angewendet.
Niklas Darijtschuk
Backmatter
Metadaten
Titel
Performancemessung bei Zinsänderungen
verfasst von
Niklas Darijtschuk
Copyright-Jahr
2001
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-90800-1
Print ISBN
978-3-8244-7477-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-90800-1