2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Perspektiven für eine subjektorientierte und gendersensible (quantitative) Arbeitsforschung
verfasst von : Bettina Langfeldt
Erschienen in: Subjektorientierung in der Arbeits- und Industriesoziologie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Die bis zu diesem Punkt erfolgte systematische Analyse subjektorientierter empirischer Studien der Arbeits- und Industriesoziologie sowie die historische Einbettung derselben hat im Hinblick auf die Erhebung von Arbeitseinstellungen trotz quasi-metaanalytischer Vorgehensweise eine Vielfalt an theoretischen Konstrukten und daraus resultierenden Operationalisierungskonzepten ergeben. Die Disziplin scheint durch die enge Verknüpfung mit ihrem Forschungsgegenstand in Bezug auf die oft kritisierte kleinteilige empirische Forschung der letzten Jahrzehnte ein Spiegel faktischer Ausdifferenzierungsprozesse in der Erwerbsarbeit geworden zu sein (vgl. Kühl 2004; Maurer 2004). Mit dem gegenwärtigen Diskurs über die Entgrenzung und Subjektivierung als Leittendenz des Strukturwandels von Arbeit konstatiert sie nun jedoch einen Paradigmenwechsel und bemüht sich um die Erstellung eines einheitlichen theoretischen und methodischen Analyserahmens (vgl. Kapitel 5.3 und Kapitel 5.4). Inwieweit es sich bei Entgrenzung und Subjektivierung von Arbeit tatsächlich um radikale Brüche gegenüber der vorherigen sozialen Ordnung von Arbeit handelt, gilt dabei als offene Forschungsfrage (vgl. Gottschall 1999). Die noch ausstehende systematische Historisierung der Entgrenzungs- und Subjektivierungsdebatte würde voraussichtlich Qualitätsunterschiede aktueller Flexibilisierungsprozesse im Vergleich zu Flexibilitätserfordernissen früherer industrieller Phasen zum Vorschein bringen, nicht aber das Ergebnis, dass es sich bei allen Entgrenzungsphänomenen um gänzlich neuartige Erscheinungen handelt. Konkrete Antworten könnten jedoch mit der Umsetzung des nachfolgend dargelegten Forschungsprogramms einer subjektorientierten und gendersensiblen (quantitativen) Arbeitsforschung m. E. am ehesten gewonnen werden, weil das Forschungsprogramm die Verschränkung von Erwerbsarbeitsstrukturen, Arbeitseinstellungen und Geschlechterverhältnissen fokussiert und dabei eine genderkompetente und am Subjekt ausgerichtete Perspektive einnimmt.