1997 | OriginalPaper | Buchkapitel
Prinzipen einer ökologisch nachhaltigen Landnutzung in anthropogen beeinflußten Landschaften
verfasst von : H. D. Kasperidus, E. Klimo, R. Krönert, A. Hebel, M. Leberecht, A. Hennig, W. Seiber, R. Feldmann, K. Henle, R. Zenger, T. Grohé, J. Kulhavý
Erschienen in: Regeneration und nachhaltige Landnutzung
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die Ökosysteme der alluvialen Wälder (Auwälder) in Mitteleuropa sind ein bedeutender Teil des europäischen Natur- und Kulturerbes. Sie bilden die natürlichen Vegetationseinheiten an den Flußläufen und ihren Überschwemmungsbereichen. Auwälder sind in der Vergangenheit großflächig durch menschliche Aktivitäten beeinflußt, verändert und zerstört worden. Der heutige Bestand an Auwäldern bedarf einer europaweiten Strategie zum Schutz und zur zukünftigen Entwicklung (Gerken 1988). Die Degradation von Auwaldflächen hat viele Ursachen und ist ein Zusammenspiel von verschiedensten Faktoren. Obwohl Auenstandorte durch ihre ökologischen Bedingungen in den Überschwemmungsbereichen von Flüssen eine landwirtschaftliche Nutzung erschwerten, wurde von den Menschen schon frühzeitig versucht, die hohe Fruchtbarkeit des angeschwemmten nährstoffreichen Bodenmaterials für Viehweiden und Ackerbau zu nutzen. Auch die Wasserkraft der die Auwälder durchziehenden Flüsse wurde in vielfältiger Weise genutzt, wie z.B. für Mühlen und zur Holztrift (Arnhold 1964). Der Ausbau der Flüsse für Schiffahrt und Energiewirtschaft und die Anlage von Staudämmen hatte weitere schwerwiegende Eingriffe in die Auenökosysteme zur Folge. Erst durch Maßnahmen zur Hochwasserfreilegung und Flußregulierung wurde eine großflächige Umnutzung von Auwäldern für Vieh- und Ackerwirtschaft sowie für Siedlungsprojekte und Baumaßnahmen ermöglicht. Aus diesem Grund sind an vielen Flüssen die Auwälder bis auf wenige linienhafte, flußbegleitende Strukturen beseitigt worden.