1981 | OriginalPaper | Buchkapitel
Probleme der Mikrophysik
verfasst von : Paul K. Feyerabend
Erschienen in: Probleme des Empirismus
Verlag: Vieweg+Teubner Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Als der Formalismus der elementaren Quantentheorie konzipiert wurde, war es unklar, wie er sich mit der Erfahrung in Verbindung bringen ließ und welche anschauliche Vorstellung man mit seiner Anwendung verknüpfen sollte. „Der mathematische Apparat der … Theorie“, schreibt Heisenberg über dieses Stadium1, „lag … Mitte 1926 in seinen wichtigsten Teilen fertig vor, doch die physikalische Bedeutung war noch äußerst unklar.“ Es gab eine Reihe verschiedener Deutungen, deren jede sich aber im Laufe der Zeit als unbefriedigend erwies. Nur die Vorstellungen von Niels Bohr und seinen Mitarbeitern, die etwas später systematischer dargestellt wurden und dann den Namen „Kopenhagener Deutung“2 erhielten, schienen die meisten der Probleme zu lösen, an denen ihre Konkurrenten gescheitert waren. Diese Deutung wurde schließlich von der großen Mehrheit der Physiker angenommen, darunter auch einigen derer, die vorher philosophische Einwände gegen sie erhoben hatten3. Etwa von 19304 (oder eher von etwa 19355) bis 1950 war die Kopenhagener Deutung die Mikrophilosophie, und die Einwände einiger weniger Gegner, vor allem von Einstein und Schrödinger6, wurden immer weniger ernst genommen.