Psychologische Bewertung der persönlichkeitsförderlichen Gestaltung von Arbeitstätigkeiten

Der wiederholt zitierte Gesundheitsbegriff der Weltgesundheitsorganisation umfaßt das vollständige körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden. Unter dem Aspekt der Beeinträchtigungslosigkeit der Tätigkeitsregulation wurden nur die Stabilität des Leistungsverlaufs, der psychophysiologischen Aktivierungsmerkmale und der Erlebens-qualität bewertet. Auch wenn geistiges und soziales Wohlbefinden in die Bewertung einbezogen werden, ist die zu bewertende Funktion von Arbeitstätigkeiten für das Individuum und die Gesellschaft noch nicht ausreichend erfaßt. Das wird bereits daran deutlich, daß Zufriedenheit als eine mögliche Erscheinungsform geistigen und sozialen Wohlbefindens auch ein resignierendes Ergebnis der Gewöhnung an verkümmernde Anforderungen durch Anspruchsniveausenkung (Nachreiner, Wucherpfennig, Ernst und Rutenfranz 1976) und andererseits schöpferische Unzufriedenheit von Neuerern ein Ausdruck der Förderung intellektueller Fähigkeiten durch fordernde Aufgaben und des Bemühens um noch raschere Entwicklung sein kann (Hurrelmann und Stach 1973, Bruggemann 1974).